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Es wartet der nächste Hexenkessel

Löwen treten am Sonntag bei Vardar Skopje an

Reisetechnisch sind die Rhein-Neckar Löwen zurzeit wahrlich nicht zu beneiden. Nur eine Woche nach dem schweren Auswärtsspiel in der VELUX EHF Champions League bei MKB-MVM Veszprém steht für die Löwen am morgigen Sonntag schon die nächste Mammutaufgabe auf dem Programm.  

Dann treten die Löwen um 19:30 Uhr beim mazedonischen Vertreter Vardar Skopje an. Die Aufgabe dürfte kaum leichter ausfallen als in der vergangenen Woche in Ungarn.  Für viele Experten ist Vardar sogar ein Geheimfavorit auf die Teilnahme am Final4 Turnier im kommenden Sommer in Köln. Im vergangenen Jahr erging es den Mazedoniern im Viertelfinale der Champions League wie den Löwen. Gegen den späteren Sieger SG Flensburg-Handewitt scheiterte Vardar nur aufgrund der Auswärtstorregel, während die Löwen bekanntlich dem FC Barcelona den Vortritt nach Köln lassen mussten. Diese Saison soll der Sprung zur Endrunde nach Köln für Vardar aber klappen. Vor der laufenden Saison investierte der schwerreiche Mäzen Sergej Samsonenko erneut kräftig in seine Mannschaft. So fand neben Sergej Gorbok von den Löwen auch der ehemalige Hamburger Blazenko Lackovic den Weg in die mazedonische Hauptstadt. Vom FC Barcelona wechselte mit Arpad Sterbik zudem einer der besten Torhüter der Welt nach Skopje zur Mannschaft um Alex Dushebaev, Sohn von Kielces Trainer Talant Dushebaev. „Wir haben wirklich die zwei schwersten Auswärtsspiele in unserer Gruppe direkt hintereinander, aber mit einer Leistung wie in Veszprém müssen wir uns auch in Skopje nicht verstecken“, blickt Patrick Groetzki auf das erste Gastspiel in der Vereinsgeschichte der Rhein-Neckar Löwen in Mazedonien überhaupt. Bereits am heutigen Samstag macht sich der Tabellenführer der Handball Bundesliga sehr früh auf den weiten Weg nach Osteuropa. Um 7:50 Uhr geht es mit dem Flieger von Frankfurt zunächst nach Wien, nach einem kurzen Zwischenstopp dann weiter nach Skopje. Am Abend ist noch ein Abschlusstraining in der Spielhalle Jane Sandanski eingeplant. Die ebenfalls von Samsonenko aus dem Boden gestampfte Arena gilt als eine der modernsten Hallen Europas und toppt stimmungsmäßig wohl sogar noch die gefürchtete Arena Veszprem. 5000 heißblütige Zuschauer werden am Sonntag zum Duell mit den Löwen erwartet, die Mannschaft von Nikolaj Jacobsen erwartet ein absoluter Hexenkessel. „Hier kann es schon mal passieren, dass unsere Anhänger während des Spiels bengalische Fackeln zünden, oder das Spiel wegen Wurfgeschosse unterbrochen wird“, berichtet Blazenko Lackovic nach seinen ersten Monaten in Skopje. Keine Frage, die Anhänger von Vardar sind das große Faustpfand der Gastgeber, können aber auch zur Belastung werden. „Je länger wir die Partie offen halten, je ruhiger wird die Halle werden“, weiß Nikolaj Jacobsen. Für den Trainer der Löwen ist es wichtig, „dass wir von Beginn an gut ins Spiel finden. Wenn Skopje erst einmal ins Laufen kommt, sind sie praktisch nicht mehr aufzuhalten“, warnt der Däne seine Mannschaft vor dem kommenden Gegner.