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Fans feiern Löwen für Start-Ziel-Sieg

29:26-Erfolg gegen HSG Wetzlar über weite Strecken souverän herausgespielt

Uwe Gensheimer traf 13 Mal!

Start-Ziel-Sieg für die Rhein-Neckar Löwen. Am Sonntag schlugen die Badener in der SAP Arena die HSG Wetzlar mit 29:26 (15:9) und boten dabei eine über weite Strecken souveräne Leistung. Uwe Gensheimer erzielte 13 Treffer, Andreas Palicka feierte 15 Paraden. Durch den sechsten Sieg im achten Liga-Spiel klettern die Löwen in der Tabelle mit 12:4 Punkten auf Rang zwei.

Löwen-Coach Kristjan Andresson zeigte sich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Die Leistung in der Abwehr und im Tor war richtig gut, im Angriff vor allem in der ersten Halbzeit. Die Abwehrumstellungen von Wetzlar nach der Pause waren ein Problem für uns. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den gewonnenen zwei Punkten.“

Auf den Punkt bereit

Die Löwen sind von Anfang an voll da. Alex Petersson nimmt den langen Weg und macht über halblinks das 1:0, Uwe Gensheimer nach Fehlpass Wetzlar das 2:0 (2.). Nach Stefan Cavors Anschlusstreffer läuft das Bällchen überragend durch die Löwen-Reihen, Jesper Nielsen macht mit dem 3:1 den Deckel drauf (3.). Nach dem zweiten technischen Fehler Wetzlars erhöht Petersson auf 5:2 (6.) – so muss Löwen-Handball in der SAP Arena aussehen! Die 6:0-Abwehr steht bombig, vorne sieht es flüssig aus, auf der Torwartposition werden Impulse gesetzt.

Andreas Palicka landete 15 Paraden.

Andreas Palicka meldet sich spektakulär zu Wort, als er den ersten Siebenmeter von Maxi Holst artistisch entschärft (9.). Kurz darauf trifft Gensheimer zum 7:4 (10.). Dass die Löwen nicht weiter davonziehen, liegt am Top-Talent im HSG-Kasten. Neu-Nationalspieler Till Klimpke läuft plötzlich richtig heiß, hält viermal in kürzester Zeit die Abschlüsse von Patrick Groetzki, Steffen Fäth und Andy Schmid. So sind die Gäste aus Hessen beim 7:6 durch Cavor wieder dran (13.).

Erste kleine Schwächephase

Im Offensivspiel der Löwen hakt es nun ein wenig. Treffer fallen nach Gegenstößen. Das 10:7 von Gensheimer nach Zauberpass von Palicka ist vorerst das letzte Löwen-Tor (19.). Die nächsten sechs Minuten bleiben die Gelben ohne Abschlusserfolg, leisten sich unter anderem ein Stürmerfoul. In Minute 25 nimmt Kristjan Andresson seine erste Auszeit, bringt nach Jannik Kohlbacher und Mads Mensah nun auch Niclas Kirkeløkke. Die letzten Minuten in Durchgang eins gehören allerdings Herrn Kohlbacher, der mit einer sauberen Dreierserie von 12:9 auf 15:9 erhöht. Dies ist auch der Pausenstand.

Den Schwung aus Hälfte eins nehmen die Löwen mit in die zweiten 30 Minuten. Kirkeløkke mit seinem ersten Treffer bringt das 16:9 (31.), Gensheimer stellt per Siebenmeter auf 17:10 (33.), mit freundlicher Unterstützung Jannik Kohlbachers. Der Löwen-Kreisläufer ist einmal mehr höchstens zu zweit oder gar zu dritt zu bremsen. Als Gensheimer mit einem Gegenstoß das 18:10 markiert, nimmt Kai Wandschneider die zweite Auszeit (34.). Das Ergebnis hiervon: Nach Gensheimers 19:11 (35.) leisten sich die Löwen vier Ballverluste mit teils abenteuerlichen Fehlpässen. Wetzlar stürmt auf 19:16 heran, die Partie hat wieder Spannung (42.).

Groetzki beendet die Flaute

Kristjan Andresson konnte zufrieden sein mit seinen Jungs.

Es ist Patrick Groetzki, der mit seinem ersten Treffer die Flaute der Löwen beendet. Sein 20:16 ist vor allem psychologisch sehr, sehr wichtig (42.). Weil Romain Lagarde direkt nach seiner Einwechslung das 21:17 und Kohlbacher kurz darauf das 22:17 macht, ist die Löwen-Welt wieder in Ordnung. Zumal jetzt auch Weltmeister Mads Mensah auftrumpft, zum 23:18 trifft und den Siebenmeter zum 24:19 herausholt (48.). Als Gensheimer mit seinem elften Treffer (!) auf 25:19 erhöht, versuchen es die Gäste mit der letzten Auszeit inklusive der nächsten Abwehrumstellung.

Die 5:1-Formation der HSG bringt tatsächlich einen kleinen Umkehrschwung in die Partie. Ferraz, Öfors und Weissgerber verkürzen binnen etwas mehr als 60 Sekunden auf 25:22 (51.). Nervös macht das die Löwen nicht mehr. Sie ziehen ihr Ding durch: Andy Schmid wuchtet endlich zu seinem ersten Treffer ein, Gensheimer macht das Dutzend voll und schickt gleich das 13. Tor hinterher (28:22, 54.). Die Partie ist gelaufen. Die Fans feiern ihre Lieblinge fortan im Stehen und sehen auch über eine wilde Schlussphase mit einigen Fehlern hinweg. Am Ende stehen ein 29:26 und die Gewissheit: Die Löwen können doch noch „Start-Ziel-Sieg“.

Rhein-Neckar Löwen – HSG Wetzlar 29:26 (15:9)

Löwen: Palicka, Appelgren (bei einem Siebenmeter) – Schmid (1), Gensheimer (13/4), Kirkeløkke (1), Lagarde (2), Tollbring, Abutovic, Mensah (1), Fäth (1), Groetzki (1), Guardiola, Petersson (3), Nielsen (2), Ganz, Kohlbacher (4)

Wetzlar: Klimpke, Suljakovic (ab 54.) – Feld (3), Kneer, Björnsen (3), Ferraz (2), Mirkulovski (1), Torbrügge, Weissgerber (4/3), Öfors (3), Holst (1/1), Schefvert (2), Rubin (3), Lindskog (1), Cavor (3)

Trainer: Kristjan Andresson – Kai Wandschneider

Schiedsrichter: Jannik Otto / Raphael Piper

Zuschauer: 8572

Strafminuten: Mensah (2), Lagarde (2) – Ferraz (2), Lindskog (2), Kneer (2)

Siebenmeter: 4/5 – 4/7

Löwen: Gensheimer scheitert an Klimpke (15.)

Wetzlar: Holst scheitert an Palicka (9.) und wirft neben das Tor (24.), Björnsen scheitert an Palicka (23.)

Spielfilm: 2:0, 2:1, 3:1, 5:2, 7:4, 7:6, 9:6, 10:7, 11:8, 12:9, 15:9 (HZ), 16:9, 18:11, 19:11, 19:16, 20:16, 22:17, 23:19, 25:22, 28:22, 29:26 (EN)