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Feiertagsstimmung erhält einen herben Dämpfer
Mannheim. Getrübte Vorfreude auf die Feiertage: Gegen den TBV Lemgo gaben die Rhein-Neckar Löwen gestern Abend vor 8813 Zuschauern beim 31:31 (17:12) einen wichtigen Punkt im Kampf um die Bundesliga-Spitzenplätze ab und kamen am Ende sogar mit einem blauen Auge davon. Vor allem der Leistungseinbruch im zweiten Durchgang war so sicher nicht eingeplant. „Lemgo hatte da die bessere Chancenverwertung und auch die bessere Torhüterleistung“, musste Löwen-Geschäftsführer Thorsten Storm eingestehen. „Wir haben einen Punkt verschenkt, müssen am Ende aber sogar froh über das Remis sein“, sagte Trainer Gudmundur Gudmundsson.
Die Löwen begannen wie zuletzt in Friesenheim mit einer 5:1-Abwehrformation, Uwe Gensheimer sollte das Lemgoer Spiel auf der linken Seite stören. Doch der TBV wusste die dadurch entstehenden Räume natürlich besser zu nutzen als der Aufsteiger und blieb bis zum 5:5 (10.) dran. Zugleich antworteten die Lipperländer ebenfalls mit einem vorgezogenen Florian Kehrmann gegen Karol Bielecki. Aus diesem taktischen Geplänkel gingen bis zur Halbzeit die Löwen als Sieger hervor, weil sie etwa mit Uwe Gensheimer – sechs Treffer bis zum Pausenpfiff – die besseren Schützen hatten, Andy Schmid auch in Unterzahl frech aufspielte und sie mit Gensheimers Rückhandwurf zum 12:10 (20.) sogar die Zaubertore vorweisen konnten. Und nach dieser Zwischenstation zogen die Löwen dann endgültig zum 17:12-Pausenstand davon, da sie auch mehr einfache Tore im Schnellangriff erzielten und nicht zuletzt mit Henning Fritz zunächst das Torwart-Duell gewannen. Lemgos Martin Galia bekam im ersten Durchgang keinen einzigen Ball zu fassen. „Angesichts dieser Statistik müssen wir sogar höher führen“, sah Fritz hier den ersten Knackpunkt.
Im zweiten Durchgang versuchte es Lemgo mit Nationaltorhüter Carsten Lichtlein und der hatte dann auch tatsächlich seinen Anteil daran, dass Lemgo wieder herankam. Aus einem 21:17 (40.) wurde ein 21:22 (46.). Lichtlein hatte plötzlich nicht weniger als acht Paraden auf dem Konto und auch Florian Kehrmann (8) war nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. Im Abschluss und zwischen den Pfosten hatte Lemgo nun klare Vorteile.
Beim 26:29 (53.) waren es sogar drei Tore Rückstand. Dass es letztlich noch zu einem Punkt reichte, war der Initiative von Olafur Stefansson (8/3) zu verdanken, der neben Myrhol zweimal bis zum 29:29 (57.) traf. Beim Stand von 31:31 musste aber Fritz, der für den glücklosen Slawomir Szmal wieder ins Tor gerückt war, in den Schlusssekunden sogar den einen Zähler mit zwei Paraden festhalten. Immerhin in der Pokal-Auslosung hatten die Löwen Glück: Am 1./2. März geht es gegen den Liga-Vorletzten MT Melsungen.
Von Thorsten Hof
22.12.2010