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„Final Five“ – die Löwen sind in Hamburg dabei

Lindgren-Sieben qualifiziert sich zum fünften Mal in Folge für das Final Four

Die Rhein-Neckar Löwen haben zum fünften Mal in Folge das Final Four in Hamburg erreicht: Die Badener setzten sich am Sonntag im Viertelfinale des DHB-Pokals bei Frisch Auf Göppingen mit 33:29 (15:14) durch und qualifizierten sich nach Lübbecke, Hamburg sowie Gummersbach als vierte Mannschaft für die Endrunde am 10./11. April in der Color Line Arena. Die Halbfinals werden am Montag (8. Februar) um 11 Uhr in Hamburg ausgelost.

„Wir haben kämpferisch als Mannschaft überzeugt. Das war ein ganz wichtiger Schritt in dieser Saison, ein toller Sieg, aber eben auch nur ein Schritt“, jubelte Löwen-Manager Thorsten Storm nachdem seine Truppe im Cupwettbewerb ins Ziel gestürmt war. „Wie Ole Stefánsson im Angriff dirigiert und unsere Abwehr dagegen gehalten hat, das hat den Unterschied ausgemacht“, so Storm weiter. Keeper Henning Fritz sagte: „Unsere Deckung hat im zweiten Durchgang sehr gut gestanden und uns sind leichte Tore gelungen.“ Einen Wunschgegner fürs Halbfinale in Hamburg hat er nicht: „Dort gibt es keine großen oder kleinen Teams. Wir nehmen es, wie es kommt.“ Bislang standen die Badener bei vier Anläufen in der Hansestadt zwei Mal im Endspiel, unterlagen aber jeweils knapp gegen den HSV Hamburg (2006) und den THW Kiel (2007).

„Wir haben uns von der Hektik der Göppinger nicht anstecken lassen. Sie haben in der zweiten Halbzeit zu viele Bälle weggeworfen. Sicherlich hat uns die offensive 4:2-Abwehr im zweiten Abschnitt einige Probleme bereitet, aber nach einer Auszeit waren wir wieder in der Spur“, meinte Rechtsaußen Patrick Groetzki in Vorfreude auf das Final-Four-Turnier, für die Löwen quasi ihr „Final Five“.

In der Göppinger EWS Arena begann die Partie vor 4650 Zuschauern mit einem viel versprechenden Start der Löwen. Sie erarbeiteten sich sukzessive ein Übergewicht, standen kompakt in der Abwehr und nutzten ihre Chancen im Angriff. Das zahlte sich aus und bis Mitte des ersten Abschnitts lagen die Badener mit bis zu vier Treffern vorne. Dann aber fanden die Würfe von FA-Rückraumkanonier Lars Kaufmann immer besser das Ziel, der Nationalspieler stellte beim 9:10 (18.) den Anschluss her, Kreisläufer Manuel Späth netzte zum Ausgleich ein. Danach marschierten beide Teams im Gleichschritt, dabei vergaben die Schützlinge von Trainer Lindgren mehrere gute Möglichkeiten, auch weil sie zu schnell und unkonzentriert abschlossen. Tahirović im Göppinger Kasten lieferte eine sehr gute Leistung ab und parierte vor dem Wechsel elf Bälle. Uwe Gensheimer sorgte mit seinem fünften Tor für die knappe Pausenführung – 15:14.

Die Löwen, die auf Kreisläufer Bjarte Myrhol (Nackenverletzung) sowie auf ihren Kapitän Guðjón Valur Sigurðsson (Kniebeschwerden) verzichten mussten, legten mit einem Doppelschlag  durch Harbok und Gensheimer nach dem Wechsel vor. Aber Frisch Auf blieb dran, im Spiel gehalten vor allem durch ihren Keeper Tahirović. Dann die Schlüsselszene der Partie: Hatte eben noch Harbok wegen groben Foulspiels an Kaufmann die Rote Karte gesehen (39.) – es stand 20:19 für die Löwen – musste wenig später Kaufmann selbst mit zwei Mal zwei Minuten auf die Strafbank. Das schien dem Spiel der Schwaben den entscheidenden Knick zu geben. Denn vor allem ihre nun folgenden technischen Fehler nutzten die Badener zu fünf blitzsauberen Treffern in Folge – 25:19 (44.) aus Sicht der Löwen. Aber keineswegs eine Vorentscheidung. Denn die Göppinger verkürzten auf 23:26 (48.), danach nahm Coach Lindgren die Auszeit. „Das war ein spannendes, kämpferisches Handballspiel. Wir haben in einigen Phasen richtig gut gespielt. Aber Göppingen ist immer wieder zurückgekommen. Trotzdem haben wir das Spiel im zweiten Abschnitt kontrolliert. Unterm Strich sind wir sehr glücklich, dass wir zum Final Four fahren dürfen, einem wirklich tollen Event. Damit haben wir ein Ziel erreicht“, bilanzierte der Löwen-Coach. Über 200 Löwen-Fans hatten sich auf den Weg von Baden nach Schwaben gemacht und sorgten für ordentlichen Lärm in der EWS Arena. „Unsere Fans waren heute etwas lauter als der Rest der Halle. Sie haben genauso gekämpft wie unser Team. Danke für die tolle Unterstützung“, sagte Manager Storm.

Frisch Auf Göppingen: Tahirovic, Weiner (bei einem Siebenmeter und ab 55.) – Thiede (5), Haaß (3/1), Kaufmann (7) – Häfner (3), Oprea (2) – Späth (4) – Landsberg, Schweikardt (2), Kneule (n.e.), Jurca (1), Schöne, Mrvaljevic (2/1).
Rhein-Neckar Löwen:
Szmal, Fritz (bei zwei Siebenmetern und ab 48.) – Stefánsson (6/4), Manojlović (2), Bielecki (2) – Groetzki (5), Gensheimer (12/2) – Klimovets (1) – Roggisch, Guðjónsson (2),  Harbok  (2),  Prieto (n.e.), Müller (1), Bruhn (n.e.).
Strafminuten:
Mrvaljevic (2), Jurca (2), Kaufmann (4) – Bielecki (2), Groetzki (2), Müller (2), Gensheimer (2).
Trainer: Velimir Petkovic – Ola Lindgren.
Zuschauer: 4650.
Spielfilm: 1:1 (2.), 2:3 (6.), 4:6 (9.), 5:9 (13.), 10:10 (20.), 12:11 (22.), 12:13 (25.), 14:15 (Hz.), 15:19 (34.), 18:20 (36.), 19:25 (44.), 23:26 (48.), 25:27 (50.), 26:30 (54.), 28:32 (58.), 29:33 (Ende).
Schiedsrichter: Ralf Damian/Frank Wenz (Bingen/Mainz).
Zeitstrafen: 4/4.
Disqualifikation: Harbok (39.).
Siebenmeter: 6/2 – 6/6.
Frisch Auf Göppingen: Haaß scheitert an Fritz.
Frisch Auf Göppingen: Schweikardt scheitert an Fritz.
Frisch Auf Göppingen: Mrvaljevic scheitert an Fritz.
Frisch Auf Göppingen: Mrvaljevic wirft über das Tor.
Beste Spieler: Tahirovic, Thiede – Gensheimer, Stefánsson, Groetzki.