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„Finale um Hamburg“

Löwen empfangen am Abend den THW Kiel im DHB-Pokal Viertelfinale

Es ist das Duell der beiden besten deutschen Mannschaften. Vizemeister gegen Meister, Tabellenzweiter gegen Spitzenreiter, Löwen gegen Zebras.

Nur wenige Handballexperten hatten den Rhein-Neckar Löwen vor der vergangene Saison eine solche Spielzeit zugetraut. Bis zum letzten Spieltag kämpften die Löwen um den Titel, waren vor dem letzten Spiel in Gummerbach sogar Tabellenführer und lagen klar auf Meisterkurs. Das Ende ist bekannt. Mit zwei Toren Vorsprung sicherte sich der Rekordmeister aus Kiel am Ende erneut den Titel – wie von vielen Experten schon vor der Saison vorhergesagt. Die Löwen ernteten viel Lob und Anerkennung für die wohl beste Saison ihrer Vereinsgeschichte, standen am Ende aber mal wieder ohne Titelgewinn da. Während die Badener vor der laufenden Saison ihren Etat nochmals nach unten fahren mussten, rüstete man in Kiel dagegen kräftig auf. Mit Domagoj Duvnjak, Joan Canellas und Steffen Weinhold kamen drei weitere Weltklassespieler zum THW, für die kommende Saison sicherte man sich bereits frühzeitig die Dienste von Löwen-Torhüter Niklas Landin, nachdem man zu dieser Saison schon Löwen-Manager Thorsten Storm an die Ostsee gelockt hatte.

„Wir haben leider nicht die Möglichkeiten des THW“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen schon vor der Saison. Während die Löwen bundesligaerfahrene Kräfte wie Nikola Manojlovic und Sergej Gorbok abgaben, kamen mit Mads Mensah und Harald Reinkind junge Nachwuchskräfte aus dem Ausland, für die die Löwen ihre erste Station in der Bundesliga sind. Umso erstaunlicher ist eigentlich die Tatsache, dass die Löwen ihren Höhenflug aus der vergangenen Saison fortsetzen, und sich auch in dieser Saison als einziger Konkurrent des THW Kiel an der Tabellenspitze der Bundesliga etabliert haben. Es scheint wieder auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft hinauszulaufen, der Vorteil liegt hier aber klar beim Rekordmeister. Das direkte Duell der beiden Topteams steigt nämlich am 5. April in Kiel, zudem hat der THW bereits das Hinspiel in Mannheim gewonnen und kann auf das aktuell deutlich bessere Torverhältnis bauen.  „Es ist fast unmöglich über eine gesamte Saison besser als der THW zu sein, aber in einem Spiel können wir das schaffen“, hofft Nikolaj Jacobsen auf eine erneute Sternstunde seiner Mannschaft am heutigen Abend. „Diese Spiel ist praktisch unser Finale, wir wollen nach Hamburg, und die Chance Kiel zu schlagen ist in Mannheim sicher höher als in Hamburg beim Final4“, setzt Jacobsen auf die Unterstützung der Löwen-Fans. Dabei haben die Badener durchaus gute Erinnerungen an Pokalduelle mit dem Rekordmeister. Auch im vergangenen Jahr standen sich beide Teams gegenüber, damals siegten die Löwen sensationell, und das auch noch in Kiel. „Ich hätte nichts dagegen, wenn die DHB-Pokalendrunde nach 2014 auch 2015 wieder ohne Kiel stattfindet“, lacht deshalb auch Nikolaj Jacobsen, der sich den 33:20 Kantersieg des THW  im letzten Bundesligaspiel am vergangenen Wochenende bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim vor Ort ansah. Die Kieler selbst blieben nach dem Spiel direkt in Mannheim.

Während bei den Löwen Abwehrchef Gedeon Guardiola auch heute ausfällt, hat sich mit Filip Jicha ein Topstar der Kieler für das Pokalspiel zurückgemeldet. Der Kapitän des THW reiste am gestrigen Dienstag zusammen mit Geschäftsführer Thorsten Storm nach Mannheim, seine Grippe hat Jicha rechtzeitig zum Duell mit den Löwen auskuriert. „Am Ende stehen bei Kiel auch nur sieben Spieler auf dem Feld, allerdings ist der Rückraum des THW so stark, da hat es fast den Eindruck man bereitet sich auf zwei Mannschaften vor“, sagt Löwen-Spielmacher Andy Schmid. Anwurf in der SAP Arena ist heute Abend um 19 Uhr, Restkarten gibt es noch an der Abendkasse, über 10.000 Karten sind jedoch bereits verkauft und bescheren den Löwen nach dem Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt am vergangenen Wochenende erneut eine Topkulisse. Besucher der heutigen Partie können sich letztmals auch direkt ihr Ticket für das Achtelfinale in der VELUX EHF Champions League zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem ungarischen Vizemeister MOL-Pick Szeged zum Sonderpreis sichern. Spieltermin ist am Freitag, 13. März 2015. Der Anwurf ist ebenfalls um 19 Uhr.