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Freude für Fans und Kassenwart

Festtagsstimmung in Leutershausen: 1000 Zuschauer wollten gestern das Gastspiel der Rhein-Neckar Löwen in der Heinrich-Beck-Halle verfolgen und sahen dabei einen souveränen Auftritt des Handball-Bundesligisten. Beim 38:24-(21:11)-Sieg wurde die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren gegen den Regionalliga-Aufsteiger SG Leutershausen erwartungsgemäß nicht gefordert. „Für uns war das eine gute Trainingseinheit, um unser Positionsspiel einzuüben. Letztlich waren wir zu überlegen, um die Konzentration über 60 Minuten hochzuhalten“, sagte der Löwen-Coach und war mit dem Test durchaus zufrieden.

Vor allem Uwe Gensheimer war es, der die SGL fast im Alleingang abschoss. 17 Mal versenkte der schnelle Linksaußen den Ball im Leutershausener Tor. Mit einem abgefangenen Ball in der Abwehr und direktem Gegenstoß-Rückhandpass zu Bjarte Myrhol sorgte er zudem für das „Schmankerl“ im Spiel. „Zum letzten Mal habe ich hier in Leutershausen in der Jugend gespielt. Die Rückkehr hat großen Spaß gemacht“, sagte Gensheimer, der den hohen Löwen-Sieg aber auch gleich relativierte. „Wir haben in der Abwehr noch jede Menge Arbeit vor uns.“

Das konnte auch Leutershausens Trainer Holger Löhr unterstreichen, allerdings für seine Mannschaft. „Handball ist das, was die Löwen gespielt haben. Wir machen einfach zu viele Fehler. Vor allem mit dem Angriff kann ich nicht zufrieden sein“, sagte der stets kritische Coach, dem die hohe Fehlerquote und der unbedachte Abschluss einer Jungs etwas die Laune verhagelten. Aber nur ganz kurz, denn direkt nach dem Spiel ging es für Holger Löhr zurück ins Familienzimmer ins Krankenhaus nach Schwetzingen. Seit Donnerstag ist er nämlich Papa von Tim Levi Löhr.

In der Partie selbst war der Drei-Klassen-Unterschied sehr schnell aufzeigt. Die Löwen dominierten die Begegnung auch ohne ihren noch an der Hand verletzten Star Gudjon Valur Sigurdsson nach Belieben. Karol Bielecki und Grzegorz Tkaczyk demonstrierten im Angriff ihre individuelle Stärke, Rechtsaußen Alexandros Alvanos war fast genauso schnell unterwegs wie der überragende Uwe Gensheimer. Und Leutershausens Angriff prallte immer wieder an Abwehrchef Oliver Roggisch und vor allem im zweiten Durchgang an Torwart Slawomir Szmal ab. Mit etwas mehr Geduld und durchdachteren Aktionen hätte Leutershausen da zumindest für ein weniger deutliches Ergebnis sorgen können. Für die SGL, die in seiner Saisonvorbereitung noch nicht viel fürs Spielerische getan hat, kam die Partie vielleicht etwas früh. Doch zumindest der SGL-Kassenwart freute sich. Die Löwen traten ohne Gage an, der Eintritt ging komplett nach Leutershausen.

10.08.2009