Veröffentlichung:

Fritz: Müssen uns vor niemandem verstecken

Mannheim. Die Zeit drängt. In nicht einmal drei Wochen beginnt für die Rhein-Neckar Löwen die Gruppenphase in der Champions League. Seit gestern glühen die Telefondrähte in der Geschäftsstelle, fieberhaft wird nach freien Terminen gesucht. Und gleich der erste Spieltag hat es in sich. Der Handball-Bundesligist würde gerne sein Heimrecht mit dem FC Barcelona tauschen und mit einer Auswärtspartie im ehrwürdigen Palau Blaugrana beginnen, weil den Gelbhemden die Mannheimer SAP Arena wahrscheinlich nicht zur Verfügung stehen wird. Manager Thorsten Storm hofft, schon heute Einigkeit mit den Katalanen zu erzielen. Mit dem THW Kiel laufen ebenfalls Gespräche, eventuell tauschen die Löwen auch mit dem Titelverteidiger das Heimrecht.

Festgezurrt sind hingegen die Auswärtspartien der Badener in Celje (2. Oktober) und Kielce (17. Oktober). „Die Europäische Handball-Föderation hat diese Termine bestätigt“, sagte Löwen-Pressesprecherin Ute Krebs. Ebenfalls klar ist, dass die Gelbhemden aufgrund der Teilnahme an der Champions League ihr Bundesliga-Auswärtsspiel beim SC Magdeburg verlegen. Gespielt wird jetzt nicht mehr am 24. September, sondern am 15. September um 20.15 Uhr. Auch der Auftritt beim TuS N-Lübbecke am 9. Oktober steht auf der Kippe.

Mit dem Organisatorischen hat die Mannschaft unterdessen nichts zu tun. Die Spieler von Trainer Ola Lindgren freuen sich, dass sie ihr großes Ziel erreicht haben. „Jetzt treffen wir auf Gegner, mit denen wir uns messen wollen. Es ist unser Anspruch, diesen Mannschaften auf Augenhöhe zu begegnen. Wir müssen uns auf jeden Fall vor niemandem verstecken, sondern können diese Begegnungen selbstbewusst angehen“, sagt Torwart Henning Fritz und erhält Unterstützung von Ólafur Stefánsson: „Wir sind in dieser frühen Phase deutlich besser als in der Vorsaison.“ Keine Frage: Die Löwen schwimmen auf einer Euphoriewelle nach fünf Siegen in fünf Pflichtspielen und gehen die nächsten Aufgaben optimistisch an.

Es ist jedoch Vorsicht angesagt. Vor den herbeigesehnten Europapokal-Abenden gegen den Handball-Hochadel aus Kiel und Barcelona sind die Badener erst einmal wieder im Alltagsgeschäft Bundesliga gefordert. Ahlen-Hamm, Magdeburg und Wetzlar sind die nächsten Aufgaben. Die Gegenspieler heißen dann Thomas Rycharski und Andreas Rojewski – und nicht Siarhei Rutenka oder Iker Romero. Trotzdem werden die Partien keine Selbstläufer. Das haben die Löwen in der Vergangenheit wirklich oft genug zu spüren bekommen.

Von Marc Stevermüer

 07.09.2010