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Fröhliche Weihnachten: Löwen in Spiellaune legen zwei Zähler unter den Baum

Badener gewinnen 37:27 in Wetzlar und klettern auf den vierten Tabellenplatz

Start-Ziel-Sieg mit großartiger Angriffsleistung: Die Rhein-Neckar Löwen haben das letzte Auswärtsspiel des Jahres 2013 am Ende deutlich gewonnen: Die Badener entführten mit 37:27 (19:15) die beiden Punkte aus Wetzlar und katapultierten sich mit diesem Doppelpack auf den vierten Platz in der Tabelle. Vor 4412 Zuschauern in der ausverkauften Rittal Arena avancierten Uwe Gensheimer mit zehn und Bjarte Myrhol mit sieben Treffern zu den erfolgreichsten Werfern der Gelbhemden. Bevor in diesem Jahr der letzte Vorhang in der DKB Handball-Bundesliga fällt, empfangen die Löwen am zweiten Weihnachtsfeiertag (17.15 Uhr) den TSV GWD Minden in der Mannheimer SAP Arena. Die Halle öffnet um 15.45 Uhr, es gibt noch Tickets an der Tageskasse.

Mit dem Erfolg in Wetzlar legten sich die Löwen zwei Zähler unter den Weihnachtsbaum und machten ihrem Coach ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk. Gudmundur Gudmundsson wird am Montag 53 Jahre alt.

Im anschließenden Pressegespräch bilanzierte Löwen-Trainer Gudmundsson: „Das war heute eine Gala-Vorstellung von uns mit einer überragenden Angriffsleistung und einer Quote von 82 Prozent. Wir haben Tore von allen Positionen geworfen und sehr gut und kollektiv gut gespielt. Das war eines der besten Spiele im Angriff in meiner Amtszeit. In der Abwehr haben wir zeitweise wechselhaft agiert, uns aber im zweiten Durchgang gesteigert. Das führte zu insgesamt 17 Gegenstoßtoren. Ganz klar, ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft.“ Manager Thorsten Storm erklärte: „Ich freue mich sehr über diese konzentrierte Leistung zu diesem Zeitpunkt der Saison nachdem wir eine harte, lange und sehr kräfteraubende Hinrunde hinter uns haben. Frohe Weihnachten an alle Fans, Partner und Sponsoren.“

Zarko Sesum, der nach einer schweren Knieverletzung gegen Balingen sein Comeback gefeiert hatte, fieberte nun seinem ersten Auswärtsspiel nach langen Monaten entgegen. Auch Sergei Gorbok, der sich im Duell in Hamburg eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, stand nach einer Spielpause unter der Woche wieder im Kader der Badener. Dagegen musste Isaias Guardiola erneut wegen Schulterproblemen passen. Der spanische Linkshänder wird den Löwen auch im letzten Heimspiel des Jahres gegen Minden fehlen. Oliver Roggisch (Knieprobleme) stand zwar auf dem Spielberichtsbogen, musste aber nicht eingreifen.

Die Partie in Wetzlar begann mit einem Blitzstart der Löwen: Myrhol, Petersson und Groetzki – 3:0 (3.). Auch, weil Keeper Landin im Kasten zwei Mal sensationell pariert hatte. Und Gensheimer legte noch einen obendrauf, ehe Wetzlar den ersten Treffer erzielte. Aber Ekdahl du Rietz antwortete prompt. Diesen Vier-Tore-Vorsprung hielten die Badener, die sich gegenüber den zurückliegenden beiden Begegnungen in der Abwehr stark verbessert zeigten.  Aggressiv, beweglich, erfolgreich: Beim 8:3 (11.) brachte Groetzki seine Farben mit fünf Toren in Front – und HSG-Coach Wandschneider nahm seine erste Auszeit. Aber die Löwen blieben auf dem Gaspedal: Petersson per Gegenstoß – 9:3. Nach fünf torlosen Minuten gelang der HSG der vierte Treffer, aber Schmid ließ sich nicht lange bitten. Danach wurden die Badener allerdings etwas nachlässiger. Die Folge: Wetzlar legte einen 3:0-Lauf hin und verkürzte zum 7:10 (17.). Danach bohrte sich immer wieder Myrhol in die gegnerische Deckung. Auch beim 14:10 (23.). Allerdings packte in der Folge die Defensive der Löwen nicht mehr ganz so energisch genug zu, offenbarte einige Lücken und kassierte leichte Treffer. Da war es wichtig, dass die Angriffsmaschine der Gelbhemden auf Hochtouren lief – und die sich bietenden Chancen eiskalt nutzte. So ging man mit einer 19:15-Führung in die Pause.

Nach dem Wechsel parierte Landin seinen zehnten Ball, Gensheimer verwandelte den Gegenstoß – 21:16 (32.). Danach kassierte Manojlovic zwei Mal zwei Minuten. Zwar gelang Schmid das 22:17, aber danach musste auch Gensheimer vom Feld. Doppelte Unterzahl für die Badener beim Stand von 22:19 (35.), eine knifflige Situation, in der die Gäste auch das 22:20 quittieren mussten. Aber kaum komplett, legten Genshemer und Petersson wieder vor. Und auch Ekdahl du Rietz fand die Lücke, sein Hammer schlug zum 25:21 (40.) ein. Das folgende Überzahlspiel konnten die Löwen nicht nutzen: Erst landete ein Schmid-Pass im Aus, dann traf Gensheimer nur die Latte. Und auch danach profitierten die Hessen von Fehlern der Badener, die Hausherren verkürzten auf 25:22. Dann Gensheimer im zweiten Versuch: 26:22 (45.) und mit aller Wut über den zuvor vergebenen Ball, donnerte der Löwen-Kapitän die Kugel auch zum 27:22 in  die Maschen. Sein achter Treffer. Auszeit Wetzlar. Und Groetzki nutzte den Fehler der HSG – 28:22 (46.). Und noch einmal der Rechtsaußen, ehe Gensheimer Tor Nummer 30 für seine Farben erzielte: 30:23 (48.). Landin reagierte prächtig – Gensheimer vorne auch: sein zehntes Tor. Und die Löwen zauberten weiter: Myrhol spektakulär zum 32:23 (50.). Ganz langsam bogen die Gäste, die sich im zweiten Durchgang in der Abwehr nochmals steigerten, auf die Zielgerade ein. Sie bestraften jeden Fauxpas des Gegners postwendend. Der Widerstand der HSG war längst gebrochen. Nach dem 33:24 (53.) durch Schmid nahm Coach Wandschneider seine dritte Auszeit. An der Spielfreude der Löwen änderte sich nichts. Das Anspiel von Schmid zu Myrhol war zum Zunge schnalzen. Und die Zehn-Tore-Führung und der Schlusspunkt zum 37:27 war Rückkehrer Zarko Sesum vorbehalten, der sein erstes Tor nach über sechsmonatiger Pause – und natürlich den verdienten Doppelpack – überschwänglich feierte.

Best of #LoewenLive: Spielbilder vom Sieg gegen Wetzlar

HSG Wetzlar – Rhein-Neckar Löwen 27:37 (15:19)

HSG Wetzlar:  Dahl (11.-38.), Wolff; Prieto, Tiedtke (1), Rompf (3), Weber (3), Tönnesen (4/1), Reichmann (7/6), Laudt (4), Hahn (1), Bliznac (3), Harmandic (1), Klesniks, Kraft

Rhein-Neckar Löwen: Landin Jacobsen, Stojanovic (bei einem Strafwurf); Schmid (4), Gensheimer (10/1), Sesum (1), Groetzki (5) , G. Guardiola (2),  Ekdahl du Rietz (3), Petersson (4) , Myrhol (7), Manojlovic, Prodanovic , Sigurmannsson, Gorbok (1)

Trainer: Kai Wandschneider – Gudmundur Gudmundsson

Schiedsrichter: Holger Fleisch / Jürgen Rieber

Strafminuten: Prieto (2) – Manojlovic (4), Gensheimer (2)

Zuschauer: 4415 (ausverkauft)

Zeitstrafen: 1 – 3

Siebenmeter:  7/7 – 1/1

Spielfilm: 0:4 (4.), 3:8 (10.), 8:12 (20.), 12:16 (25.), 15:19 (HZ), 18:22 (35.), 21:25 (40.), 22:26 (45.), 24:30 (50.), 25:34 (55.), 27:37 (EN)

Beste Spieler: Laudt – Gensheimer, Myrhol