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Furchtlose Löwen knacken schwarze Hamburg-Serie

36:32-Sieg beim Angstgegner geht auf starkes Kollektiv zurück

Furchtlose Löwen knacken schwarze Hamburg-Serie: Mit einem 36:32 (19:15) haben die Rhein-Neckar Löwen ihre neunjährige Sieglos-Serie gegen den HSV Hamburg beendet und in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga am 15. Spieltag den 8. Sieg eingefahren. Jannik Kohlbacher erzielt sein 1000. Bundesliga-Tor, zwei Linkshänder überragen und Juri Knorr gibt einen bestens aufgelegten Spielmacher. Mikael Appelgren landet sensationelle Paraden. Doch der entscheidende Faktor ist die Löwen-Abwehr.

Stark der Start der Löwen: Nach weniger als sechs Minuten steht es 2:5, geht der Plan der Hinze-Truppe direkt auf. Effiziente Abwehr, Ballgewinn, konsequenter Gegenstoß: So stürmen die Mannheimer die Hamburger Barclays Arena. Nach Steal und Kontertor durch Jon Lindenchrone in Personalunion steht es 3:7 (9.). Zwei Paraden von Mikael Appelgren und eine Koproduktion von Juri Knorr und Jannik Kohlbacher später sind die Löwen schon fünf vorne (3:8, 11.). Beim 6:13 liegen sieben Treffer zwischen verunsicherten Hamburgern und wild entschlossenen Löwen (16.). Kurze Zeit später nimmt HSVH-Coach Torsten Jansen seine zweite Auszeit (8:15, 19.).

93 Prozent beträgt zu diesem Zeitpunkt die Trefferquote der Löwen. Das ist ein Wert ganz nah an der Perfektion. Bis zur Pause bleiben die Löwen im Flow, nehmen ein 15:19 mit in die Pause und können hochzufrieden sein mit ihrer Leistung. Niclas Kirkeløkke mit fünf und Juri Knorr mit vier Toren sowie Mikael Appelgren mit sechs Paraden stechen aus einem überzeugenden Kollektiv heraus. Absolutes Prunkstück ist die Löwen-Abwehr, die Hamburg immer wieder in Sackgassen und zu schlechten Entscheidungen treibt. Nach der Pause gelingt den Hanseaten ein Traumstart. 3:0-Lauf – und plötzlich ist das Spiel wieder komplett offen (18:19, 33.). Siebenmeter-Parade Vortmann, Tor Tissier: Da ist der Ausgleich zum 19:19.

Furchtlose Löwen knacken schwarze Hamburg-Serie

David Móré antwortet cool mit dem 19:20 (34.). Lindenchrone von der anderen Seite hält der Löwen Nase vorne (21:22, 37.). Nach dem 22:22 durch Bo Andersen sind allerdings die sieben Tore Vorsprung perdu (38.). Das 22:23 ist Jannik Kohlbachers 1000. Bundesliga-Tor (39.). Leif Tissier mit einem Hammer gleicht aus (23:23, 39.). Hamburg hat sich in dieses Spiel gekämpft, verlangt den Löwen alles ab. Kirkeløkke mit seinem siebten Hammer stellt auf 23:24 (40.). Es ist ein intensives Duell auf Augenhöhe. Appelgren mit Parade Nummer acht verhindert den Führungswechsel, Sebastian Hinze nimmt seine zweite Auszeit (27:27, 47.). Appelgren nimmt Mortensen einen Siebenmeter weg, Ymir Gislason zieht durch: Die Löwen geben alles – und bleiben vorne (27:28, 50.).

Den Unterschied macht einmal mehr die Abwehr der Gelben: Harte Arbeit, die sich auszahlt! Lindenchrone nutzt die zehnte Appelgren-Parade als Vorlage zum 27:30 (52.). Jacob Lassen stemmt sich mit allem, was er hat, dagegen: 29:30 (54.). Tissier tankt sich durch, macht das 30:30 (55.). Es ist das zweite HSVH-Comeback des Abends. Hut ab. Davidsson findet Knorr: 30:31. So wichtig, jetzt vorne zu bleiben! Die Nerven zu behalten. Gislason und Schefvert im Innenblock sollen den Grundstein legen. Der Steal gelingt, Lindenchrone sprintet los: 30:32 für die Löwen. Appelgren mit seiner zweiten Doppelparade setzt das nächste Ausrufezeichen in der Crunchtime.  

Kirkeløkke, der Mann der letzten Wochen, nimmt auch jetzt wieder die Verantwortung, schweißt granatenmäßig ein zum 31:33 und 32:34 (59.), lässt keinen Zweifel, dass die Löwen das hier ziehen wollen. Den Deckel drauf macht Linkshänder-Kollege Lindenchrone mit dem 32:35 (60.). Ein ganz wichtiger Sieg. Ein Sieg der Arbeit, der Moral, der Coolness in den entscheidenden Momenten – und natürlich auch ein bisschen des Match-Glücks. Diesen Erfolg, den ersten in Hamburg seit neun Jahren, haben sich die Löwen redlich verdient.

HSV Hamburg – Rhein-Neckar Löwen 32:36 (15:19)

HSVH: Bitter (1 Parade), Vortmann (13.-53., 7 Paraden) – Magaard (2), Mortensen (10/3), Tissier (5), Lassen (6), Weller (3), Bo Andersen (4), Niemann, Hartwig, Severec, Bergemann, Ilic (3), Benkendorf, Valiullin

Löwen: Appelgren (14 Paraden), Späth, Birlehm – Kirkeløkke (10), Plucnar, Knorr (8), Óskarsson, Móré (2), Holst, Davidsson, Schefvert (1), Gislason (2), Lindenchrone (7), Jaganjac, Zacharias, Kohlbacher (4)

Trainer: Torsten Jansen – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Robert Schulze & Tobias Tönnies

Strafminuten: Tissier (2), Valiullin (2), Ilic (2), Magaard (2) – Schefvert (2), Jaganjac (2), Kohlbacher (2)

Siebenmeter: 4/5 – 0/1

Vergebene / Parierte Siebenmeter: Vortmann hält gegen Knorr (30.) und Davidsson (34.) – Appelgren hält gegen Mortensen (49.) Spielfilm: 0:1, 1:3, 2:5, 3:8, 5:11, 7:14, 8:15, 10:15, 12:18, 15:19 (HZ), 16:19, 19:19, 21:21, 23:23, 25:26, 27:27, 27:30, 30:30, 30:32, 31:33, 32:36 (EN)