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Die offene Rechnung von 2019

Löwen wollen sich am Dienstagabend in Nantes für das CL-Aus vor vier Jahren revanchieren und eine optimale Ausgangslage für die Hauptrunde schaffen

Die offene Rechnung von 2019: Löwen wollen sich in Nantes für das CL-Aus vor vier Jahren revanchieren - aber nicht nur das.
2019 die Protagonisten: Andy Schmid und Romain Lagarde.

Die offene Rechnung von 2019: Am Dienstag um 20.45 Uhr beginnt die Partie zwischen HBC Nantes und Rhein-Neckar Löwen. Es ist das letzte Spiel der Vorrundengruppe A in der EHF European League, es geht um wichtige Punkte für die Hauptrunde – und um die Revanche für eine ganz besondere Begegnung aus dem Jahr 2019. Übertragen wird das Spiel von DYN und DAZN.   

Während die Gastgeber (Zweiter in Gruppe A, 8:2 Punkte) an das Hinspiel und die 32:36-Niederlage von Ende Oktober denken, haben die Rhein-Neckar Löwen (Erster, 10:0 Punkte) vor allem das Duell im Champions-League-Achtelfinale 2019 im Kopf. Es war die letzte Chance des scheidenden Meistertrainers Nikolaj Jacobsen, die bis dahin glücklosen Auftritte in der Champions League zu revidieren. Nach dem 34:32 im Hinspiel waren die Hoffnungen durchaus vorhanden – und wurden im Rückspiel in Nantes mit einem 27:30 grausam zunichte gemacht.

Jetzt können die Löwen den Spieß umdrehen. Gewinnen sie auch das Rückspiel gegen die Nantais, ziehen sie mit 4:0 Punkten in Hauptrundengruppe 1 ein. Der Modus sieht vor, dass man nur die Punkte mitnimmt in die nächste Runde, die man gegen die Mannschaft geholt hat, die es ebenfalls in die nächste Runde schafft. Nantes stünde mit 0:4 Punkten fast schon auf verlorenem Posten – zumindest, was den Gruppensieg anbelangt und damit das direkte Weiterkommen ins Viertelfinale. Unter Druck stehen ausschließlich die Jungs aus der Bretagne. Die Löwen hingegen können relativ frei aufspielen.

Die offene Rechnung von 2019: Wiedersehen in der Hall XXL

Die offene Rechnung von 2019: Löwen wollen sich in Nantes für das CL-Aus vor vier Jahren revanchieren - aber nicht nur das.
Szene aus einem CL-Duell zwischen Löwen und Nantes.

Seit Montagfrüh sind die Jungs von Sebastian Hinze in Nantes. Dort absolvieren sie zwei Trainingseinheiten, ehe es am Dienstagabend in der Hall XXL Nantes zum Showdown um den Gruppensieg und die beste Ausgangssituation für die Hauptrunde kommt. In Form für das entscheidende Gruppenspiel sind beide Mannschaften. In der heimischen Liga setzten sich die Löwen in Hamburg durch, gewannen zum zweiten Mal in Folge in der HBL. Nantes feierte gar den achten Liga-Sieg in Folge, kanzelte Dijon in dessen Halle mit 41:22 ab und setzte sich damit fest auf Rang zwei, knapp hinter Serienmeister Paris St. Germain.

Im Vergleich zum Hinspiel im Heidelberger SNP Dome ist der HBC-Kader noch einmal besser geworden. Jungstar Thibaut Briet ist genauso wieder mit dabei wie Altmeister Jorge Maqueda, was die Qualität im Rückraum auf ein anderes Niveau hebt. Darauf müssen sich die Löwen genauso einstellen wie auf die unangenehme Kombination aus Härte und Tempospiel, die den französischen Traditionsklub auszeichnet.

Attribute, die auch die Löwen zuletzt verstärkt auf die Platte und sich selbst damit ins Rollen brachten. Selbstvertrauen sammelte in Hamburg das komplette Team – von Torwart Mikael Appelgren über Abwehrchef Halil Jaganjac bis zu Kreisläufer Jannik Kohlbacher. In Gala-Form präsentierte sich das Trio Juri Knorr, Niclas Kirkeløkke und Jon Lindenchrone, das zusammen 27 der 36 Löwen-Tore beim HSVH erzielte.

Die Löwen, das war in der Hansestadt deutlich zu sehen, fühlen sich immer wohler in ihrem System, finden mehr und mehr in den Rhythmus und brauchen sich aktuell nicht einmal vor den heimstarken Nantais zu verstecken.