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Geduld zahlt sich aus- Sieg in Balingen
Löwen krallen sich Doppelpack in Balingen/ Comeback für Helander/ Appelgren pariert wieder
Dritter Sieg in Folge für die Rhein-Neckar Löwen in der LIQUI MOLY Handball Bundesliga. Das Team von Chefcoach Ljubomir Vranjes gewann beim momentan Tabellenletzten HBW Balingen/ Weilstetten mit 31:22 (16:8) und bestätigte damit den Aufwärtstrend der letzten Wochen. Mit Ruhe und Disziplin in der Abwehr drehten die Gelb-Blauen das in der Anfangsphase intensiv geführte badisch-schwäbische Duell zum Ende der ersten Halbzeit zu ihren Gunsten und dominierten die Partie nach dem Wechsel fast nach Belieben. Erfolgreichste Werfer für die Löwen in der Balinger Sparkassenarena waren Niclas Kirkelogge mit acht Treffern und Patrick Groetzki mit sieben Toren.
„Wir haben heute über 60 Minuten konzentriert im Angriff und in der Abwehr gespielt, es geht weiter in die richtige Richtung“, zeigte sich Ljubomir Vranjes mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. „Es war wichtig, in den ersten 25 Minuten in der Abwehr geduldig zu bleiben und dann kann man den Ball auch einmal gut nach vorne laufen lassen.“
Geduld zahlt sich aus- Sieg in Balingen: Birlehm dreht auf
Vor 1991 Zuschauern in der zunächst hitzigen Atmosphäre der „Hölle Süd“ stach in der ersten Viertelstunde vor allem ein Löwe heraus: Joel Birlehm. Gleich fünf freie Bälle nahm er den Balingern in der Startphase weg, parierte teils spektakulär gegen Schoch, Strosack und Wiederstein. Damit sorgte der Keeper maßgeblich dafür, dass das Vranjes-Team bis dahin eine knappe Führung behaupten konnte. „Die Abwehr hat es mir heute sehr leicht gemacht, meinen Job gut zu machen. Das Zusammenspiel funktioniert da immer besser, da haben wir eine gute Entwicklung gemacht“, gab der 24-Jährige zu Protokoll.
Das erste Tor des Abends war den Gastgebern vergönnt, Ex- Löwe Vladan Lipovina netzte zum 1:0 ein, doch danach spielten sich die Gelb-Blauen durch einen Doppelschlag von Gislason und Schmid die erste Führung heraus (1:2/ 5.). Diesen Vorsprung behaupteten die Gäste dann auch bis zur 13. Minute (5:7), hatten hier sogar die Chance weiter vorzulegen, doch ein weiter Pass zu Patrick Groetzki kam nicht an. Stattdessen gelang Balingen mit zwei schnellen Treffern durch Schoch und Strosack der Ausgleich zum 7:7.
Nun hieß es kühlen Kopf bewahren, zumal die Mannschaft von der Zollernalb kurz darauf auf 10:9 vorlegte. (22.). Doch die Löwen nahmen die aufbrausenden Emotionen von den Tribünen schnell wieder heraus, ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und schlossen ihre Angriffe konzentriert ab. Damit brachten sie sich bis zur Pause in eine gute Ausgangsposition- mit 12:16 für die Gäste ging es in die Kabinen.
Diesen Schwung nahmen die Löwen auch mit in Halbzeit zwei. Im Mittelblock ließen Ymir Gislasson und Mait Patrail wenig zu, vorne traf Niclas Kirkelokke. So baute das Vranjes-Team den Vorsprung zu Beginn der zweiten Hälfte gleich auf 18:12 aus und weil die Gäste zwischen der 31. und 40. Minute lediglich einen Balinger Gegentreffer zuließen, wurde es immer deutlicher. Daran konnten auch zwei Auszeiten von HBW-Trainer Jens Bürkle (36. und 42. Minute) nichts ändern. Sein Team fand keine adäquaten Mittel mehr, um dem Spiel eine andere Richtung zu geben.
Geduld zahlt sich aus- Sieg in Balingen: Schlussphase mit Helander und Appelgren
In der 52. Minute waren die Löwen bereits auf elf Tore enteilt (15:26) und es war an der Zeit, den gelungenen Auftritt in der Balinger Sparkassenarena noch mit ein paar besonderen Momenten anzureichern. Nach monatelanger Verletzung feierte Benjamin Helander sein Comeback auf dem Spielfeld und der Linksaußen zeigte sich gleich für die letzten beiden Löwen-Treffer der Partie verantwortlich (20:30, 20:31). Besonders gefeiert von den mitgereisten Löwenfans wurde auch Mikael Appelgren, der nach seiner Mini-Rückkehr im Heimspiel gegen Melsungen in der Partie gegen Balingen in der Schlussphase für einige Minuten zum Einsatz kam und gegen James Scott seine erste Löwen-Parade nach über zwei Jahren zeigte.
Balingen gelang durch zwei Treffer von Heinzelmann in der letzten Minute noch etwas Ergebniskosmetik, doch der Endstand blieb mit 22:31 für die Gäste deutlich. Durch diesen dritten Erfolg in Serie dürfte die Löwen-Brust wieder ein Stück breiter geworden sein, gerade rechtzeitig vor den Heimspielen gegen die Topclubs aus Berlin und Flensburg.
HBW Balingen-Weilstetten- Rhein-Neckar Löwen 22:31 (12:16)
Balingen: Ruminsky (1.-20., für 1 Siebenmeter / 3 Paraden), Sejr (ab 21./ 4 Paraden)- Lipovina (5/4), Thomann, Ingason, Nothdurft (3), Wiederstein (1), Todorovic (2), Beciri, Wente, Schoch (3), Zintel, Scott, Saueressig (3), Heinzelmann (3), Strosack (2).
Löwen: Birlehm (1.-51./ 11 Paraden), Appelgren (ab 52./ 2 Paraden)- Knorr (3/2), Schmid (2/1), Kirkelokke (8), Zacharias (3), Groetzki (7), Gislason (1), Patrail (1), Abutovic, Scholtes, Helander (2/1), Ahouansou, Horzen, Nilsson, Kohlbacher (4).
Trainer: Jens Bürkle- Ljubomir Vranjes
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah & Suresh Thiyagarajah
Zuschauer: 1991
Strafminuten: Ingason (2), Schoch (2), Saueressig (2) -Zacharias (2), Gislason (2).
Siebenmeter: 5/3 – 4/4
Siebenmeter-Paraden: Sejr pariert gegen Schmid (21.), Ruminsky pariert gegen Knorr (40.)
Spielfilm: 1:0 (1.), 1:3 (5.), 3:5 (10.), 7:7 (16.), 10:9 (22.),11:12 (25.), 12:15 (28.), 12:16 (HZ), 12:18 (35.), 13:22 (42.), 15:26 (52.), 22:31 (EN)