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Gelegenheit zur Premiere mit Paukenschlag

Kronau/Östringen (bin/fko). Der FC Barcelona ist im europäischen Club-Handball seit vielen Jahren eine der Top-Adressen. Zwar hat Ciudad Real den Katalanen in der spanischen Liga den Rang des Serienmeisters abgelaufen, dennoch zählt das Barça-Starensemble auch in dieser Saison zu den heißesten Anwärtern auf den Gewinn der Champions League. „Barcelona hat wirklich eine super Mannschaft“, meint auch Gudmundur Gudmundsson, der seit Donnerstagnachmittag als neuer Chefcoach bei den Rhein-Neckar Löwen das Zepter schwingt.

Gegen den Verdacht, er habe an der Entlassung seines Vorgängers Ola Lindgren mitgewirkt, wehrt sich der Isländer. „Die Vereinsführung hat sich zu diesem Schritt entschlossen. Ich war an dieser Entscheidung absolut nicht beteiligt und habe Ola Lindgren auch nicht entlassen“, sagte Gudmundsson.

Gleich bei seiner Premiere als Trainer des badischen Bundesligisten steht für den 49-Jährigen am heutigen Samstag (16.30 Uhr /live bei Eurosport) das Kräftemessen mit dem Team um die Topstars László Nagy, Raúl Entrerríos und Siarhei Rutenka an. „Um Barcelona zu schlagen, muss man schon sehr gut spielen. Meine Mannschaft kann gut spielen, deshalb haben wir auch dort eine Chance“, sagt Gudmundsson selbstbewusst.

„Wir haben eine hammerharte Vorrundengruppe mit phantastischen Mannschaften erwischt, aber es gibt gegen jeden Gegner Möglichkeiten“, fügt der neue Löwen-Coach hinzu und hofft, dass seine Auswahl beim Vorjahresfinalisten und Rekordgewinner vielleicht die erste Sensation der neuen Saison in der Königsklasse gelingt.

In der Gruppe A treffen die Badener zudem auf den deutschen Rekordmeister THW Kiel sowie Chambéry HB, RK Celje und KS Kielce. „Man ist sicher nicht der Favorit, wenn man in einer Gruppe mit Titelverteidiger Kiel und Vorjahresfinalist Barcelona spielt“, erklärt Manager Thorsten Storm und nennt Platz drei in der Sechsergruppe als Ziel: „Aber natürlich wollen wir auch in Barcelona gewinnen.“ Viel Zeit ist Gudmundsson nach seinem Amtsantritt nicht geblieben, um seine neue Mannschaft intensiv auf ihren ersten Auftritt unter seiner Regie vorzubereiten. „Jeder Trainer hat seinen eigenen Stil. Ich arbeite viel mit Videoanalysen. Aber es wird bestimmt einige Wochen dauern, bis sich das alles eingespielt hat“, sagt der Isländer, der gestern Vormittag mit seinen Spielern nach Spanien flog und in Barcelona noch eine Trainingseinheit absolvierte.

Immerhin hat der neue Übungsleiter seine Ziele klar definiert. „Ich werde alles dafür tun, damit wir Erfolg haben“, erklärt der Isländer, „denn in den nächsten fünf Jahren wollen wir die beste Mannschaft der Welt aufbauen“. Ein Erfolgserlebnis in Barcelona wäre der erste Schritt auf diesem langen Weg.

 25.09.2010