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Gelungene Generalprobe
Karlsruhe. Der letzte Härtetest ist vorbei – und die Rhein-Neckar Löwen haben ihn mit Bravour bestanden. Gegen die Kadetten Schaffhausen feierte der Handball-Bundesligist gestern Abend vor 600 Zuschauern in der Karlsruher Eichelgartenhalle einen 30:25 (14:12)-Sieg. Erfolgreichster Torschütze für die Badener war Uwe Gensheimer mit 5/1 Treffern. Auffälligster Akteur auf dem Feld war allerdings ein Ex-Löwe: Jan Filip traf 11/4 Mal für die Schweizer.
„Das war ein sehr guter Gegner, der uns noch einmal alles abverlangt hat. In der Anfangsphase waren wir viel zu passiv, aber dann wurde meine Mannschaft in der Abwehr immer besser. Auch unsere Torhüter Slawomir Szmal und Henning Fritz haben sich gesteigert. Im Angriff müssen wir das Tempo aber noch erhöhen“, sagte Trainer Ola Lindgren, dessen Team zunächst mit 8:9 (17.) ins Hintertreffen geriet, danach aber den Spieß umdrehte.
Im Mittelblock setzte Lindgren auf Børge Lund, an dessen Seite wechselten sich Bjarte Myrhol und Oliver Roggisch ab. „Vor allem das Zusammenspiel zwischen Børge und Oliver hat mir gut gefallen“, verteilte der Trainer ein kleines Lob. In der Offensive trat Neuzugang Lund dagegen nur mit einem Treffer in Erscheinung. „Nach seiner Schulterentzündung will er kein Risiko eingehen. Er hat den Ball aber gut verteilt und Ruhe in unsere Aktionen gebracht“, war Lindgren zufrieden.
Unterdessen gehen die Löwen und Andrej Klimovets fortan getrennte Wege. Der Kreisläufer hatte bei den Badenern trotz eines gültigen Vertrags bis 2011 keine Zukunft mehr und gehörte nicht mehr zum Bundesligakader. Jetzt wechselte er ablösefrei zum Ligarivalen MT Melsungen. Die Löwen sind froh, dass sie diese Personalie endgültig vom Tisch haben.
„Wir wünschen ihm bei seinem neuen Klub alles Gute. Ich bin mir sicher, dass Klimovets in Melsungen eine gute Saison spielen wird“, sagte Manager Thorsten Storm: „Und wir sind froh, dass diese unglückliche Situation jetzt gelöst ist. Drei Kreisläufer – das war einer zu viel. Unsere Trainer hatten sich frühzeitig auf Bjarte Myrhol und Róbert Gunnarsson festgelegt.“
Finanzielle Einbußen muss Klimovets durch den Wechsel nicht befürchten. Das Gehalt des Kreisläufers ist in Melsungen zwar nicht so hoch dotiert wie bei den Gelbhemden, doch die Mannheimer gleichen den Differenzbetrag zu seinem Löwen-Gehalt aus, erklärte Manager Storm.
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz – Gensheimer (5/1), Myrhol (3), Groetzki (1) – Bielecki (4), Schmid (2), Stefánsson (1) – Lund (1), Gunnarsson (4), Ruß (2), Cupic (3/2), Tkaczyk (1), Müller (1), Roggisch (2).
Von Marc Stevermüer
25.08.2010