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Gelungenes Zusammenspiel (BNN)

Kronau/Östringen. Die Rhein-Neckar Löwen hatten großen Respekt vor dem TuS N-Lübbecke. Und die Hiobsbotschaft, dass Patrick Groetzki und Börge Lund in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung stehen (siehe auch „Ohne Groetzki“), trug vor dem Duell mit den Ostwestfalen nicht gerade zur Entspannung des Nervenkostüms von Trainer Gudmundur Gudmundsson bei. Allerdings präsentierte sich der personell gebeutelte badische Handball-Bundesligist gegen den Pokalhalbfinalisten von seiner besten Seite und feierte gegen die weitgehend enttäuschenden Gäste einen ungefährdeten 30:24(16:8)-Erfolg.

„Meine Mannschaft hat richtig gut gespielt. Die Jungs haben Spaß und wachsen als Team immer mehr zusammen“, meinte Gudmundsson, dessen Schützlinge im Kampf um die Qualifikation für die Champions League weiter in Lauerstellung liegen. Der Isländer war mit dem Auftritt seiner Auswahl vor offiziell 7 845 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena sehr zufrieden und herzte nach der Schlusssirene jeden seiner Spieler. „Wir sind gut in der Abwehr gestanden und haben vorne diszipliniert gespielt. Zudem hatten wir einen überragenden Torhüter“, betonte Gudmundsson, der Goran Stojanovic eine „außergewöhnliche“ Leistung attestierte; für den Montenegriner standen letztlich 20 Paraden zu Buche. „Wir hatten mit Lübbecke noch eine Rechnung offen“, sagte der Schlussmann mit Blick auf die schmerzhafte 31:32-Pleite im Hinspiel. „Diesmal haben wir von Beginn an gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft sind“, ergänzte Stojanovic, der die Lobeshymnen erfreut zur Kenntnis nahm, diese aber nicht überbewerten wollte. „Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torwart hat gepasst. Dann kommt man als Torhüter gleich gut ins Spiel“, gab der 35-Jährige zu Protokoll. „Goran hat klasse gehalten, deshalb konnten wir die Partie auch in der ersten Halbzeit schon entscheiden“, meinte Michael Müller, der zusammen mit Stojanovic, Bjarte Myrhol und Zarko Sesum aus dem starken Löwen-Kollektiv herausragte.

Die Badener waren gegen die indisponierten Gäste sofort auf Betriebstemperatur und zogen dem TuS mit einer konzentrierten Leistung bereits im ersten Durchgang den Zahn. „Ich hätte mir vor allem in der Abwehr mehr Engagement und Kampfbereitschaft von meinen Spielern gewünscht“, grantelte der enttäuschte Gästecoach Markus Baur.

Von Christof Bindschädel