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Gensheimer brilliert in der SAP ARENA

Linksaußen der Löwen trifft beim 34:22-Sieg der DHB-Auswahl gegen Brasilien zehn Mal

Handball-Spektakel in der SAP ARENA. Was eigentlich nur dann gewährleistet ist, wenn die Rhein-Neckar Löwen in ihrer Heimstätte zaubern, war Mittwochabend auch ohne das Bundesliga-Team der Fall. Als die deutsche Nationalmannschaft ihr letztes Testspiel vor dem Start der Europameisterschaft gegen Brasilien austrug, gaben 11.000 Besucher der Begegnung in Mannheim den passenden Rahmen. Mit Oliver Roggisch, Michael Müller und Uwe Gensheimer waren drei Löwen beim 34:22 (17:14)-Erfolg der DHB-Auswahl mit auf dem Parkett.

Uwe Gensheimer gab in „seiner“ SAP ARENA eine gute Visitenkarte ab und dürfte Heiner Brand die Entscheidung noch schwerer gemacht haben, welche beiden Linksaußen der Bundestrainer ins endgültige Aufgebot für die EM beruft. Neben dem Mannheimer machen sich Torsten Jansen und Dominik Klein Hoffnungen, in Österreich mit von der Partie zu sein. Gegen die Südamerikaner stand Gensheimer in der Startformation und warf bis zu seiner Auswechslung in der 17. Minute vier Tore. Ebenfalls von Anfang an dabei waren Michael Müller im rechten Rückraum und Oliver Roggisch als Chef der deutschen 6:0-Abwehr. Müller erzielte in den ersten 30 Minuten zwei Treffer.

Insgesamt blieben bei den Deutschen noch viele Wünsche offen. Gegen die international zweiklassigen Brasilianer wurden beste Wurfgelegenheiten ausgelassen. Außerdem zeigte die Abwehr wiederholt Lücken. Eine Tatsache, die Brand bereits nach zehn Minuten dazu veranlasste, eine Auszeit zu nehmen. Immerhin stand nach 30 Minuten eine 17:14-Führung der deutschen Sieben. „Die erste Halbzeit haben wir ziemlich verbockt“, sagte Michael Müller, der Linkshänder von den Löwen. Nach dem Seitenwechsel hatte er eine Steigerung gesehen: „Da waren wir schneller auf den Beinen und hatten dadurch Ballgewinne, die wir zu einfachen Torten genutzt haben.“

Nach der Pause kehrte Gensheimer aufs Feld zurück und machte genau dort weiter, wo er im ersten Abschnitt aufgehört hatte. Blitzsauber war die Leistung des 23-Jährigen, der von den Fans im „Ufo“ gefeiert wurde. Am Ende hatte der Linksaußen der Löwen 10 Mal getroffen und sich zum besten Torschützen der Partie aufgeschwungen. Sechs Minuten vor dem Ende verließ Gensheimer das Spielfeld.

Nicht nur der Löwen-Linksaußen legte in der zweiten Halbzeit einmal eine Schippe drauf, jetzt steigerte sich die gesamte DHB-Auswahl. Nach dem 15:17-Anschlusstreffer der Brasilianer gelangen den Deutschen fünf Treffer in Folge zum 22:15 und zehn Minuten vor dem Ende hatte die Brand-Sieben den Vorsprung sogar auf zwölf Treffer ausgebaut – 29:17.

In der Schlussphase brachte Brand alle Akteure zum Einsatz, so dass alle Akteure noch etwas Selbstvertrauen tanken konnte, ehe es am kommenden Dienstag im ersten EM-Spiel gegen Polen ernst wird.

„Ich hoffe, dass ich nominiert werde“, sagte Gensheimer nach dem Ende der Partie. Für den Löwen wäre die EM das erste große Turnier mit der Nationalmannschaft. Nach den zuletzt in der Liga und im Nationalteam gezeigten Leistungen hätte der Mannheimer eine Teilnahme verdient. „Ich war mit der Vorstellung von Uwe zufrieden“, erklärte Brand, ließ sich aber nicht weiter in die Karten schauen, mit welchem Kader er in Innsbruck in die Vorrunde startet.

Deutschland: Bitter, Lichtlein, Heinevetter – Müller (2), Haaß (1), Kaufmann (3) – Schröder (2), Gensheimer (10) – Theuerkauf (2) – Roggisch, Klein, Strobel, Flohr (2), Christophersen (3), Weinhold (1), Jansen (2), Späth (1), Kraus (1), Sprenger (4).