Veröffentlichung:

Gensheimer wirft die Rhein-Neckar Löwen ins Final Four (RNZ)

Nach packendem Kampf ein 22:21-Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen MT Melsungen

Spannung bis buchstäblich zur letzten Sekunde und ein glücklicher Sieg: Die Rhein-Neckar Löwen haben sich gestern im Pokal-Viertelfinale mit 22:21 (15:11) gegen MT Melsungen durchgesetzt. Erst als Torhüter Mikael Appelgren nur wenige Sekunden vor Schluss beim 21:21 einen Wurf von Michael Müller abgewehrt hatte und der Melsunger Timm Schneider den entscheidenden Fehler machte und den Ball nicht herausrückte, da sah er einerseits die Rote Karte, andererseits gab es noch eine Siebenmeter. Mit ganz starken Nerven verwandelte Löwen-Linksaußen Uwe Gensheimer zum Sieg. „Ich hatte keine Lust auf eine Verlängerung“, sagte der freudestrahlende Kapitän.

Es war am 21. November. Der noch ungeschlagene und souveräne Tabellenführer der Handball-Bundesliga musste seinem Mammutprogramm Tribut zollen. Die Rhein-Neckar Löwen konnten ihr Potenzial nicht abrufen und verloren mit 23:25 beim damaligen Zweiten MT Melsungen. Die Löwen hatten gestern also gegen den Mitaufsteiger des Jahres 2005 noch eine Rechnung offen, wollten Revanche nehmen – und natürlich im zehnten Jahr nach ihrem Aufstieg zum neunten Mal den Einzug ins Final Four am Wochenende des 30. April/1. Mai 2016 in Hamburg schaffen – was dann mehr Kräfte kostete als erwartet.

Revanche gelungen

Von vorne herein war klar, dass es ein zäher Kampf gegen die eingespielte Mannschaft von Trainer Michael Roth werden würde, die natürlich auch das Final Four vor Augen hatten. Doch anders als im Punktspiel hatten die Löwen vor 2140 Zuschauern im „Ausweichquartier“ Eberthalle in Ludwigshafen Vorteile und zogen schnell mit drei Toren davon. Sogar in Unterzahl gelangen Treffer. Die Abwehr stand gut und dahinter brillierte Mikael Appelgren, der gegen seine alte Mannschaft, für die er bis zum letzten Sommer spielte, im ersten Durchgang zwölf Bälle abwehrte, darunter beide Siebenmeter. Nur Mitte der ersten Halbzeit ließ die Konzentration nach und im Angriff fehlten Tempo und Schwung. Das Resultat: Melsungen ging mit 10:9 in Führung. Das veranlasste Nikolaj Jacobsen einzugreifen. Der Löwen-Trainer nahm eine Auszeit (15.) – danach lief es wieder besser. Bis zum Seitenwechsel zog der Tabellenführer auf 15:11 davon.

In der Pause hatte Coach Roth seine Spieler perfekt auf die Löwen eingestellt, bei denen kaum noch etwas klappte. Ganze vier Treffer gelangen bis zur 51. Minute und die Gäste lagen gleichauf. Erst Uwe Gensheimer erlöste die Löwen.

Von Hasso Waldschmidt