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Glanzvolle Teamleistung gegen den HSV

Löwen besiegen den Deutschen Meister aus Hamburg verdient 33:29

Die Rhein-Neckar Löwen haben früh in der Saison ein dickes Ausrufezeichen gesetzt und den aktuellen Deutschen Meister HSV Hamburg mit 33:29 (18:13) aus der SAP ARENA gefegt. Vor 7533 Zuschauern war ausgerechnet der Ex-Hamburger Krzysztof Lijewski mit neun Toren bester Werfer der Badener, die insgesamt als Mannschaft überzeugten und weiterhin verlustpunktfrei sind.

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft“, sagte Thorsten Storm nach dem Spiel. Der Manager der Löwen hatte während der 60 Minuten mitgefiebert und war wie Guðmundur Guðmundsson sichtlich erleichtert. Der Coach lobte: „Das war eine sehr, sehr gute Leistung und der Siegeswille war in der zweiten Halbzeit zu spüren.

Rolf Brack dürfte sich über den Erfolg der Sieben von Guðmundsson ebenfalls gefreut haben, denn der Coach des HBW Balingen-Weilstetten hatte vor der Partie angekündigt, mindestens 100 Euro auf einen Sieg der Badener zu setzen. Brack war im Vorfeld überzeugt von der Klasse der Löwen und wurde durch den Verlauf der 60 Minuten bestätigt.

Die Löwen benötigten überhaupt keine Anlaufphase, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Im Gegenteil: Nach vier Minuten und eigener 4:0-Führung hatten sie sogar schon die Zuschauer in der Halle zum Kochen gebracht. Goran Stojanovic bekam schnell Hände an die Würfe des HSV und im Angriff agierte die Guðmundsson-Sieben zunächst fehlerfrei. Als Vorteil erwies sich in der Anfangsphase zudem die 5:1-Abwehrformation der Badener, die die langen Kreuzungen der Hamburger unmöglich machte. „Wir wollten schon zu Beginn Dampf machen und ein Ausrufezeichen setzen. Das haben wir geschafft“, sagte Andy Schmid.

Eigentlich hatten die Löwen die Begegnung damit im Griff und nur eigenen Fehlern war es zu verdanken, dass der aktuelle Titelträger nach zwölf Minuten bis auf ein Tor herangekommen war – 5:6. Doch insgesamt spielten die Badener in den ersten 30 Minuten bärenstark, bauten den Vorsprung schnell wieder auf vier Treffer aus und hielten ihn bis unmittelbar vor die Halbzeit. Mit dem letzten Angriff traf Andy Schmid sogar zum 18:13 und beendete damit die beste Halbzeit der Löwen in der bisherigen Saison. Auffallend war, dass die komplette Mannschaft überzeugte, denn bis zur Pause waren bis auf Nachwuchsmann Pascal Durak bereits alle Feldspieler zum Einsatz gekommen.

Unmittelbar nach Wiederbeginn leisteten sich die Badener die einzige Schwächephase der Partie und nach 40 Minuten wurden die Fans unruhig, als die Hamburger beim 20:21 den Anschluss geschafft hatten. Die Partie drohte zu kippen, weil die Löwen sich mit der 3:2:1-Abwehrformation des HSV schwer taten und die Leichtigkeit abhanden gekommen war. „Es gab eine Phase, in der das Spiel hätte kippen können, aber da haben wir uns gut gewehrt“, so Schmid. In dieser Phase entdeckte das Team sein Kämpferherz, packte in der Defensive noch entschlossener zu und holte sich dadurch das Selbstvertrauen zurück. Nach 47 Minuten hatte sich das Rudel dann wieder einen beruhigenden Vorsprung herausgeworfen, als Michael Müller zum 24:21 erfolgreich war.

Längst hatten sich die Zuschauer von dem „Schock“ der ersten Minuten nach der Pause erholt und standen jetzt wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft. Davon beflügelt wuchsen Uwe Gensheimer und seine Kollegen über sich hinaus und verdienten sich den Sieg mit einer Energieleistung in der Abwehr. „Wir haben es geschafft, dass die Partie nicht kippt und das ist eine starke Leistung gegen den HSV“, sagte Kapitän Gensheimer. Und vorne lief es jetzt auch wieder besser, wobei sich besonders Lijewski hervortat, der gegen seine früheren Kollegen zur Galaform auflief und mit neun Toren herausragender Akteur auf dem Feld war. Als der polnische Nationalspieler drei Minuten vor dem Ende das 31:27 erzielte, konnten die Feierlichkeiten in der Halle beginnen.

Rhein-Neckar Löwen: Stojanović, Fritz (bei einem Siebenmeter) – K. Lijewski (9), Lund (2), Bielecki (3) – Groetzki (3), Gensheimer (6/3) – Gunnarsson (2) – Roggisch, Schmid (3), Müller (1), Ruß, Šešum (4), Durak (n.e.).
HSV Hamburg: Bitter, Beutler (bei einem Siebemmeter und 48.-53.) – M. Lijewski (5), Duvnjak (4), Lacković (4) – Lindberg (3/2), Jansen (1) – B. Gille (1) – G. Gille, Hens, Flohr (n.e.), Schröder (8), Vori (3).
Strafminuten: Gensheimer (4), Roggisch (2) – Schröder (2), M. Lijewski (2).
Trainer: Guðmundur Guðmundsson – Per Carlén.
Zuschauer: 7.533.
Schiedsrichter: Holger Fleisch / Jürgen Rieber (Ostfildern/Nürtingen).
Spielfilm: 4:0 (6.), 6:5 (12.), 9:5 (16.), 12:8 (19.), 14:10 (24.), 16:12 (28.), 18:13 (Hz.), 18:16 (33.), 21:20 (40.), 24:21 (47.), 27:23 (51.), 29:25 (56.), 31:27 (58.), 33:29 (Endstand).
Zeitstrafen: 3/2.
Siebenmeter: 3/3 – 3/2.
HSV Hamburg: Lindberg scheitert an Fritz.
Beste Spieler: K. Lijewski, Roggisch, Stojanović – Schröder, Lacković.