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Griff nach erstem Titel

Hamburg/Karlsruhe. Thorsten Storm darf getrost zu den Handball-Experten gezählt werden. Dass der Manager der Rhein-Neckar Löwen diesmal anderer Meinung ist als viele Kenner der Szene, liegt keineswegs an etwa abhanden gekommenem Sachverstand, sondern an der Zurückhaltung, die er seiner Position angemessen erachtet. „Das habe ich auch gelesen“, bestätigt Storm, doch teilen will er die Meinung nicht, dass der Bundesligist aus Baden der Favorit beim Final Four um den Deutschen Handball-Pokal sein soll.

Es ist der sechste Anlauf der Löwen, Hamburg endlich einmal als Cupgewinner verlassen zu können. Und die Chancen sind durchaus als günstig einzustufen. Der Hausherr und Titelverteidiger HSV Hamburg hatte sich vorzeitig aus dem Wettbewerb verabschiedet. Die Trophäensammler vom THW Kiel sind zwar einer der vier Halbfinalisten, derzeit aber nicht in der Form, um als unschlagbar gefürchtet werden zu müssen. Die Löwen, die am heutigen Samstag (15 Uhr/live bei Sport1) gegen die SG Flensburg-Handewitt um den Einzug ins Endspiel (Sonntag, 13.45 Uhr/live bei Sport1) kämpfen, tun dies gegen einen Respekt bekundenden Widersacher. „Wenn man unser 31:41 letzten Monat im Bundesligaspiel in Mannheim und den breiten Kader der Löwen anschaut, sollte klar sein, wer der Favorit ist“, betont der Flensburger Trainer Ljubomir Vranjes.

„Alle vier Mannschaften wollen gewinnen“, erwidert Storm. Da sein Team nach der Partie THW Kiel – FA Göppingen (heute 13 Uhr/live bei Sport1) in der „O2-World“ ins Turnier eingreift, kennen Löwen wie Flensburger den möglichen Finalgegner. Trainer Gudmundur Gudmundsson hat sich aber schon vorher festgelegt. „Wir fahren nach Hamburg, um etwas Großes zu erreichen“, erklärte der Isländer. Es wäre bekanntlich der erste Titelgewinn der Gelb-Schwarzen. Doch eine Feier, so Storm, habe man selbst vorsichtshalber nicht vorgeplant.

Vielmehr ärgerte sich der Löwen-Manager, dass gegen Ende einer anstrengenden Saison bei einer nicht minder kräfteraubenden Zwei-Tage-Veranstaltung nur ein Kader mit insgesamt 14 Spielern benannt werden durfte. Somit blieb es noch offen, ob die zuletzt verletzt pausierenden aber mitgereisten Bjarte Myrhol und Börge Lund (Foto: GES) zum Einsatz kommen werden.

Von Edgar Grünvogel

 07.05.2011