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Volle Konzentration auf Flensburg gerichtet

Mannheim. Die Meisterschaft ist praktisch entschieden, am Wochenende wird beim Final-Four-Turnier um den DHB-Pokal in Hamburg nun um den zweiten Titel gespielt. Zum sechsten Mal in Folge mit von der Partie sind die Rhein-Neckar Löwen, die unbedingt den ersten Titel einfahren wollen und von vielen Experten sogar in einem möglichen Finale gegen den THW Kiel als Favoriten angesehen werden. Doch davon will Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson nichts wissen. „Wir sollten auf keinen Fall den zweiten Schritt vor dem ersten machen“, warnt der Isländer.

Deshalb gilt die ganze Konzentration zunächst dem heutigen Halbfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt (15.15 Uhr/Sport1). In der Liga spielten die Badener die Nordlichter unlängst mit 41:31 aus der Halle, zuletzt siegte die SG in Friesenheim und bei Ciudad Real, schied nach der klaren Hinspiel-Niederlage aber aus der Königsklasse aus.

SG setzt auf Außenseiterrolle

„Der Erfolg bei Ciudad war kein Maßstab, die Spanier waren schon durch und haben nicht alles gegeben“, weiß Löwen-Coach Gudmundsson, wie er die letzten Auftritte des Halbfinal-Gegners einschätzen muss – die Video-Studien beziehen sich daher eher auf den eigenen Heimsieg und das 29:25 der Flensburger gegen Gummersbach. „Vor allem beim Spiel in der SAP Arena haben wir viel richtig gemacht. Daran müssen wir anknüpfen“, sagt Gudmundsson.

Die ersatzgeschwächte SG setzt in Hamburg dagegen auf ihre Außenseiterrolle. „Für uns taxiere ich die Chancen im Halbfinale auf 30 bis 35 Prozent“, macht sich Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes keine große Hoffnungen. Der Bundesliga-Sechste wäre wohl schon froh, wenn sich die zuletzt angeschlagenen Thomas Mogensen und Michael Knudsen wieder mehr einbringen könnten – vom Langzeitverletzten Oscar Carlén gar nicht zu reden.

Bei den Löwen lichtet sich dagegen das Lazarett. So hat Spielmacher Børge Lund seine Rückenprobleme wohl überwunden und soll in die Mannschaft zurückkehren, die Reise nach Hamburg trat gestern auch Kreisläufer Bjarte Myrhol an. „Er hat auch schon am Donnerstag trainiert“, bestätigte Geschäftsführer Thorsten Storm. Mit diesem Duo werden die Löwen vor allem in der Abwehr wieder mehr Stabilität als zuletzt beim 27:31 gegen den HSV Hamburg haben.

Diese Niederlage scheint übrigens abgehakt. „Wir kommen mit breiter Brust nach Hamburg“, ruft Gudmundsson die starke Löwen-Phase vor dem jüngsten Liga-Spiel in Erinnerung. Und diese Erfahrung macht auch Torwart Henning Fritz optimistisch. „Dass irgendwann ein Bruch kommen würde, war klar, aber am Wochenende werden wir wieder unser Potenzial abrufen können“, ist sich der Routinier sicher.

Von Thorsten Hof

 07.05.2011