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Grzegorz Tkaczyk drückt die Daumen

Löwen treten am Samstag beim HBW Balingen-Weilstetten an

Grzegorz Tkaczyk hat es im Augenblick nicht leicht. Der Spielmacher der Rhein-Neckar Löwen ist an Krücken gefesselt und kann seinem Team bis mindestens Januar 2010 nicht auf dem Platz helfen. Ein Knorpelschaden im linken Knie machte eine Operation nötig, von der sich der 28-Jährige derzeit erholt. Auch beim Auswärtsspiel beim HBW Balingen-Weilstetten am Samstag (20:15 Uhr) kann der Pole seinen Kollegen nur aus der Entfernung die Daumen drücken.

„In Balingen ist es immer schwer, weil die Mannschaft sehr unangenehm zu bespielen ist“, weiß Tkaczyk, was in der Sparkassen-Arena auf die Löwen zukommt, die wegen der hitzigen Atmosphäre gerne auch „Hölle Süd“ genannt wird. Nach dem durchwachsenen Auftritt im DHB-Pokal in Bittenfeld glaubt der Mittelmann trotzdem an einen Sieg. „Die einzige Möglichkeit ist, dass wir klar gewinnen“, fordert Tkaczyk, der die Partie zuhause am Internet verfolgen wird: „Im Moment kann ich auswärts nicht dabei sein, weil die lange Fahrt mein Knie belasten würde.“ Ansonsten versucht der 28-Jährige, weiter eng am Team dran zu sein und sitzt bei den Heimspielen unmittelbar hinter der Reservebank der Löwen.

Drei Wochen nach der Operation zeigt das Kniegelenk bisher keine negativen Reaktionen. „Es ist alles gut verlaufen“, berichtet der Pole, der im Augenblick nur mit Lymphdrainagen die Heilung beschleunigen kann. Ansonsten darf das Knie nicht belastet werden. Immerhin kann Tkaczyk in der nächsten Woche mit leichtem Aqua-Jogging beginnen.

Den seelischen Schock hat der 28-Jährige inzwischen überwunden und sich mit dem Gedanken arrangiert, der Mannschaft erst im kommenden Jahr wieder helfen zu können. „Das war die ersten Tage sehr schwer, denn ich hatte für diese Saison eigentlich andere Pläne. Ich wollte eine gute Runde mit den Löwen spielen und unter dem neuen Trainer Gas geben.“ In der Vorbereitungsphase gelang dies auch, ehe wenige Tage vor dem Bundesliga-Start die niederschmetternde Diagnose folgte. Seither kann er nur noch verbale Unterstützung leisten: „Wir haben schon genügend Punkte abgegeben. In Balingen müssen zwei Punkte her.“

Die Balinger sind mit drei Niederlagen in die Saison gestartet, wobei vor allem die Niederlage bei Aufsteiger Hannover-Burgdorf am ersten Spieltag schmerzt. Auch in den Begegnungen gegen Großwallstadt und Melsungen hatte sich Rolf Brack mehr ausgerechnet, so dass der Coach mit seinem Team unter Druck steht, wenn nicht schnell der Abstand zum rettenden Ufer anwachsen soll. Der Klassenerhalt ist das Saisonziel der Württemberger, die in den vergangenen Jahren immer wieder mit offensiven Abwehr-Formationen überraschten. Diese Erfahrung machten auch schon die Löwen, die im Dezember 2007 in der „Hölle Süd“ 33:35 verloren.

Die Erinnerung an diese Pleite soll dem Team von Ola Lindgren Warnung genug sein, den Kontrahenten nicht zu unterschätzen. „Wenn wir konzentriert spielen, werden wir Balingen schlagen“, ist sich Tkaczyk sicher.