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Fast eine Pokal-Blamage

Die Rhein-Neckar Löwen hätten sich gestern beinahe bis auf die Knochen blamiert. In der zweiten Runde des DHB-Pokals brauchte der Erstligist eine Verlängerung, um beim Zweitligisten TV Bittenfeld mit 33:32 zur gewinnen. Vor 1.200 Zuschauern in der ausverkauften Gemeindehalle konnten die Löwen im Waiblinger Stadtteil Bittenfeld zwar einen zwischenzeitlichen Neun-Tore-Rückstand (30.) zum 25:25 aufholen, gerieten aber wieder mit 25:27 in Rückstand. Mit der Schlusssekunde erzielte der Isländer Olafur Stefansson per Siebenmeter den Ausgleich und erzwang damit die Verlängerung, in der sich die Rhein-Neckar Löwen dank Karol Bielecki durchsetzen konnten.

Der Pole erzielte vier seiner insgesamt fünf Treffer in der Schlussphase. Herausragender Schütze der Partie war Uwe Gensheimer, der zehnmal für die Gäste traf. „Wild Boys“ nennen sich die Zweitliga-Handballer des TV Bittenfeld. Genau diesem Namen – Wilde Jungs – machte der Zweitligist alle Ehre und zeigte all das, was der Erstligist mit den großen Ansprüchen und den vielen Stars schmerzlich vermissen ließ. Das Zusammenspiel der Rhein-Neckar Löwen klappte überhaupt nicht, kaum eine Chance wurde genutzt, sogar Siebenmeter wurden verblasen und im Tor der Hausherren steigerte sich der ehemalige Östringer Keeper Bastian Rutschmann zu einer Klasse-Leistung und wehrte ein ums andere Mal ab. Nach dem 4:4 (9. Minute) zogen die Bittenfelder – auch durch Tore des Ex-Östringers Marco Haug immer weiter davon. Da nutzte es auch nichts, dass Trainer Ola Lindgren beim 8:5 eine Auszeit nahm und drei Spieler auswechselte: Der Zweitligist drehte mit einem begeistert mitgehenden Heimpublikum weiter auf und zog bis zur Pause auf 17:9 davon. Das Donnerwetter in der Halbzeit muss laut gewesen sein, denn im zweiten Durchgang holten die Löwen auf, waren beim 23:20 dran und in der 50. Minute schaffte Uwe Gensheimer den Anschluss zum 25:24. Danach aber wurde die Chanceverwertung wieder katastrophal, erst sechs Minuten später glich Karol Bielecki zum 25:25 aus, Bittenfeld erhöhte mit einem Doppelschlag noch einmal auf 27:25. Doch nun war Patrick Groetzki zur Stelle, der den Anschluss schaffte. Zehn Sekunden vor Schluss hielt Keeper Slawomir Szmal, Ola Lindgren nahm eine Auszeit und wechselte den Torhüter für einen siebten Feldspieler ein. Mit dem Schlusspfiff gab’s dann nach einem Foul an Prieto einen Strafwurf für die Löwen, den Olafur Stefansson zum Ausgleich verwandelte. Auch in der fälligen Verlängerung blieb es bis zum Schluss spannend, ehe Karol Bielecki in der letzten Minute erstmals zu einer Zwei-Tore Führung einwarf, die Bittenfeld nur noch zum 32:33-Endstand verkürzen konnte.

23.09.2009