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Gudmundssons Abschied gewiss (BNN)
Löwen-Trainer wechselt für drei Jahre zum dänischen Handballverband
Karlsruhe. Gestern Morgen hat Thorsten Storm in Leverkusen beim „Clubmanager Summit“ einen Vortrag gehalten zum Thema Investoren im Handball. Der Geschäftsführer der Rhein-Neckar Löwen führte aus, dass es für den Fall Probleme geben könne, „wenn der Investor dann ins Operative eingreift“. Storm wusste wovon er sprach, denn der dänische Geldgeber Jesper Nielsen hatte von August 2008 bis Anfang 2012 personell Einfluss genommen. In dessen Ära fiel auch die Verpflichtung von Trainer Gudmundur Gudmundsson – und als Spätfolge des Abschieds von Nielsen vor eineinhalb Jahren müssen sich die Löwen einen neuen Coach suchen.
Was als offenes Geheimnis galt, ist nun Gewissheit. Gudmundsson nutzte in seinem bis 2015 laufenden Vertrag eine Klausel, die ihm im Fall von Nielsens Rückzug einen Ausstieg zum Saisonende ermöglicht, und unterschrieb für drei Jahre beim dänischen Verband. Erwartungsgemäß wurde der Isländer gestern in Bröndby als Nationaltrainer vorgestellt. Er tritt sein Amt als Nachfolger von Ulrik Wilbek am 1. Juli 2014 an und soll die Dänen 2016 in Rio möglichst zu olympischem Gold führen.
Handball ist in Dänemark die große Nummer. Die Männer sind aktueller WM-Zweiter sowie Europameister 2008 und 2012. Im Januar sind sie Titelverteidiger bei der EM im eigenen Land. Entsprechend groß war das Medieninteresse in der Verbandszentrale, wo Coach Gudmundsson bekannte, dass es für ihn eine große Ehre sei, für den Dansk Håndbold Forbund arbeiten zu dürfen. Der 52-Jährige sprach von einem „äußerst reizvollen Job“ und einer „tollen Herausforderung“. Auf der Löwen-Homepage wurde er mit den Worten zitiert: „Das ist keineswegs eine Entscheidung gegen die Löwen, mit denen ich in dieser Spielzeit noch einiges vor habe und denen bis zum Ende der Saison meine ganze Kraft gilt. Sondern es ist die Entscheidung für einen neuen Abschnitt, verbunden mit einem längerfristigen Engagement, wo ich einiges bewirken möchte.“
Thorsten Storm drückte sein Bedauern aus über Gudmundssons Entscheidung, das Angebot aus Dänemark anzunehmen: „Ich persönlich finde das sehr schade, weil Gudmundur ein sehr guter Trainer ist und hier bei uns hervorragende Arbeit leistet.“ Es sei nun wichtig, professionell weiterzuarbeiten. „Zudem wird es darum gehen, einen Coach zu finden, der ebenfalls gut zu uns passt.“ Patrick Groetzki, dessen Vertragsverlängerung heute bekanntgegeben werden soll, hätte sich auch gewünscht, dass Gudmundsson bleibt.
Von Reinhard Sogl