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Gutes Gefühl und keine Schmerzen

Ivan Čupić hat die Folgen seiner Schulter-OP gut überstanden

Am vergangenen Wochenende war Ivan Čupić geknickt, denn er musste das 34:37 der Rhein-Neckar Löwen bei der SG Flensburg-Handewitt verdauen. Durch diese Niederlage ist die Ausgangslage der Badener im Kampf um einen der ersten drei Tabellenplätze nicht besser geworden. Doch der Kroate ist weiterhin überzeugt, dass seine Mannschaft am Ende der Saison besser dastehen wird als in der aktuellen Situation. Auf dem Weg nach oben möchte der Rechtsaußen seinen Teil beisteuern, denn nach einer Schulter-Operation, die ihn mehrere Monate zum Zuschauen zwang, kehrte er vor knapp einem Monat ins Team zurück und beackerte den rechten Flügel zunächst ein paar Wochen alleine, weil Patrick Groetzki verletzt ausgefallen war. Das Schultergelenk von Čupić verursacht keine Beschwerden mehr, so dass der Linkshänder zuversichtlich ist, nicht nur bei der EM mit dem kroatischen Team, sondern auch in der Rückrunde mit den Löwen voll durchstarten zu können.

Ivan, wie hast Du die Niederlage gegen Flensburg verarbeitet?

Wir sind direkt nach dem Spiel zurückgeflogen und ich hatte im Flieger Zeit, über das Spiel nachzudenken. Leider haben wir nicht so gut gespielt, um in Flensburg zu gewinnen. Die Abwehr war nicht gut genug, denn mit 37 Gegentoren ist es schwer, zwei Punkte zu holen. Das ist schade, weil wir eine Zeit lang gut in der Partie waren, aber die doppelte Zwei-Minuten-Strafe in der zweiten Halbzeit hat uns aus dem Konzept gebracht.

Seit etwa einem Monat bist Du nach einer Schulter-Operation wieder dabei. Wie geht es Dir?

Körperlich ist alles gut, ich habe ein gutes Gefühl und keine Schmerzen mehr. Ich bin fit und auf dem Feld klappen die Dinge wieder gut.

Also hast Du keine Sorge, dass Du Dich erneut an der Schulter verletzen könntest?

Nein, es ist wirklich alles gut.

Wirst Du deshalb auch mit der kroatischen Nationalmannschaft zur EM nach Serbien fahren?

Ja, ich bin im Kader. Wir treffen uns am 2. Januar, um uns auf das Turnier vorzubereiten. Ich hoffe, dass sich dort alle Spieler gesund einfinden, denn wir hatten zuletzt immer Probleme mit Verletzungen.

Welche Ziele hast Du bei der EM?

Wir haben mit Kroatien immer hohe Ziele, bei jedem Turnier. Wir wollen das Halbfinale erreichen und danach ist alles möglich. Zunächst muss es aber das Ziel sein, die erste Gruppenphase gut zu überstehen, dort bekommen wir es mit Island, Slowenien und Norwegen zu tun. Das wird schwer genug, aber wir wollen mit vier Pluspunkten in die Zwischenrunde gehen.

Hast Du Dich schon mit Guðmundur Guðmundsson, Bjarte Myrhol oder Børge Lund über die EM unterhalten? Dort trefft ihr ja direkt aufeinander.

Wir haben schon etwas Spaß miteinander gehabt, aber im Detail haben wir uns nicht darüber unterhalten. Es ist jetzt auch nicht die Zeit dafür, denn bis zum 26. Dezember müssen wir uns auf die Aufgaben mit den Löwen konzentrieren, erst danach sind die Gedanken für die EM frei.

In der Liga stehen noch zwei Partien an, in denen vier Punkte die Vorgabe sind, oder?

Ja, in jedem Fall. Wir müssen mit vier Punkten die maximale Ausbeute holen. Wir haben schon zu viele Punkte unnötig abgegeben und sind dadurch jetzt in Zugzwang geraten. Wir alle glauben daran, dass eine Aufholjagd noch möglich ist. Wir möchten zumindest den vierten Platz erreichen, vielleicht können wir sogar Rang drei angreifen.

Wo siehst Du die Gründe für die vielen Minuspunkte?

Das ist schwer zu sagen. Sicher ist, dass wir Punkte verloren haben, die vom Spielverlauf her völlig unnötig waren. In Hannover, gegen Melsungen und in Lübbecke hatten wir die Spiele eigentlich im Griff. Das müssen und werden wir besser machen. Wir haben in der Rückrunde einen besseren Spielplan, wie ich finde. Wir haben Kiel und Hamburg auswärts, aber alle anderen Konkurrenten müssen noch zu uns in die SAP ARENA. Deshalb haben wir noch die Chance, die Champions League zu erreichen. Hoffentlich kommen alle Spieler gesund von der EM zurück, damit wir richtig angreifen können.

Also geht der Blick weiterhin nach oben?

In jedem Fall, wir haben eine Mannschaft, in der genügend Qualität steckt, um in der Champions League zu spielen. Deshalb werden wir alles geben, um noch die Qualifikation zu schaffen. Es ist klar, dass wir jetzt nicht mehr die beste Ausgangssituation haben, aber wir sind auch nicht chancenlos. Wenn wir ab Februar hoffentlich den kompletten Kader zur Verfügung haben, werden wir kämpfen, um in der Tabelle noch ein Stück nach oben zu klettern.

Das zweite Saisonziel ist nach dem Ausscheiden im DHB-Pokal der EHF-Cup.

Ja, genau. Leider haben wir unglücklich gegen den HSV im Pokal verloren. Wir wollten unbedingt wieder beim Final Four dabei sein und ich denke, wir haben auch die Mannschaft mit der nötigen Qualität dazu. Jetzt ist es unser Ziel, den EHF-Cup zu holen, aber auch dort warten noch schwere Aufgaben auf uns.

Zunächst geht es im Heimspiel gegen den TV Hüttenberg. Wie schätzt Du den Aufsteiger und die Partie ein?

Wir sind eindeutig die besser besetzte Mannschaft und das wollen wir auf dem Feld zeigen. Wir müssen unsere Abwehrleistung verbessern und uns auf unser Spiel konzentrieren, damit wir den Zuschauern eine gute Leistung präsentieren. Nach zuletzt zwei Niederlagen wollen wir außerdem etwas für unser Selbstvertrauen tun.

Wie verbringst Du eigentlich Weihnachten?

Wir haben ja am 26. Dezember noch ein Spiel, bis dahin steht der Handball im Mittelpunkt. Am 27. fliege ich dann nach Zagreb, um mich dort ein paar Tage zu erholen und Freunde zu treffen. Viel Zeit bleibt mir allerdings nicht, denn am 2. Januar startet ja bereits die EM-Vorbereitung. Aber wir Handballer sind es ja gewohnt, dass der Weihnachtsurlaub nur sehr kurz ausfällt.