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Härtetest nach Schongang (BNN)

Löwen am Sonntag in Magdeburg im „ersten Top-Spiel“ gefordert

In der vorvergangenen Saison war Stefan Kneer noch ein Leistungsträger beim Handball-Bundesligisten SC Magdeburg gewesen. Der Abwehrspezialist der Rhein-Neckar Löwen weiß also nur zu gut, was die Badener am Sonntag (17.15 Uhr) im Hexenkessel Getec-Arena erwartet: Eine ganz andere Herausforderung nämlich als am Mittwoch im ersten Heimspiel beim 39:25- (21:11)-Kantersieg gegen Bundesliga-Aufsteiger ThSV Eisenach.

Kneer machte nach dem Wettwerfen des neuen Tabellenführers einen „Fortschritt“ aus im Vergleich zum ersten Spiel in Lemgo, meinte aber mit Blick auf Saisonspiel Nummer drei bei den ebenfalls zweimal siegreichen Sachsen-Anhaltinern: „Dass wir in Magdeburg nicht gewinnen werden, wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit, ist uns allen bewusst.“ Teammanager Oliver Roggisch mahnte: „Jetzt kommt eine ganz andere Welt. Wir müssen uns steigern und nicht nur eine Halbzeit gut spielen.“ Sondern eben 60 Minuten lang.
Nach einer Zehn-Tore-Führung zur Pause waren die Löwen gegen Eisenach im zweiten Durchgang vor allem in der Abwehr nicht mehr mit der gleichen Konsequenz und Präsenz zu Werke gegangen wie in Hälfte eins. Geschuldet war dies auch dem Umstand, dass Trainer Nikolaj Jacobsen auf einige Stammkräfte im zweiten Abschnitt verzichtete und Ergänzungsspielern zu Einsatzzeiten verhalf. „Durchzuwechseln war wichtig mit Blick auf Magdeburg. Dort stehen wir vor einer der schwierigsten Aufgaben. Wenn die Halle kocht, wird es nicht einfach“, sagte Jacobsen.
Heiß her war es auch vor drei Monaten gegangen, als die Löwen beim Bundesliga-Vierten 32:27 gewannen. Es war der erste Sieg in drei Jahren für die Löwen, wie sich Kim Ekdahl du Rietz erinnerte. Der Schwede aus dem linken Rückraum der Badener sprach angesichts des kommenden Gegners vom „ersten richtigen Top-Spiel“.
Kapitän Uwe Gensheimer, dem neben einem Rentenvertrag von den Löwen auch ein lukratives Angebot von Paris St. Germain für die kommende Saison vorliegen soll, sah die Löwen vor einem „wegweisenden Spiel.“ Gegen Eisenach hatte er in 30 Minuten acht Tore erzielt, danach konnte er sein im Training leicht lädiertes Sprunggelenk schonen.
Hinter der Abwehr, die gegen Eisenach in den ersten 20 Minuten nur fünf Treffer zuließ, wird wohl Darko Stanic anfangs im Tor stehen. Gegen die Thüringer erledigte Mikael Appelgren seinen Job über 60 Minuten souverän.
Von Reinhard Sogl