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Haken und Ösen (RP)
Löwen nach 26:23-Sieg im Final Four
Große Aufregung für am Ende das selbe Ergebnis: Die Rhein-Neckar-Löwen haben gestern Abend auch das Wiederholungsspiel im Pokalviertelfinale gegen die MT Melsungen gewonnen – und zwar mit 26:23 (12:11). Wegen eines Schiedsrichterirrtums im Dezember wurde die Neuauflage nötig.
Die Löwen haben sich damit erneut neben der SG Flensburg-Handewitt, dem SC Magdeburg und dem Bergischen HC für das Final Four am 30. April und am 1. Mai in Hamburg qualifiziert. Morgen werden die Halbfinal-Spiele ausgelost. „Ich freue mich sehr, dass wir nach Hamburg fahren, das ist ein großes Ereignis. Ich habe der Mannschaft ein Lob ausgesprochen. Wir hatten den um fünf Prozent größeren Willen, deswegen haben wir gewonnen“, sagte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen.
Und es bleibt dabei: Spiele gegen die MT Melsungen sind kein Augenschmaus. Auch gestern war das eine sehr, sehr umkämpfte Partie mit vielen kniffligen 1:1-Situationen und vielen Nickligkeiten. Es war ein Pokal-Fight auf Biegen und Brechen, Handball mit der Brechstange. Hektik kam auf, einige undurchsichtige Schiedsrichterentscheidungen trugen dazu bei. Die Löwen gewannen das Spiel, weil die Abwehr nach der Pause bärenstark war, die Mannschaft nie die Ruhe verlor.
Die zwei auffälligsten Spieler der Partie standen zunächst zwischen den Pfosten. Hier der Schwede Mikael Appelgren, da der Schwede Johan Sjöstrand. Beide stahlen den Feldspielern die Schau, hielten großartig. „Die Löwen haben alles in allem verdient gewonnen, unser Positionsspiel war nicht gut genug“, meinte Melsungens Trainer Michael Roth.
Timm Schneider sah es ähnlich. „Unsere Angriffsleistung war zu schlecht, wir hatten in der zweiten Halbzeit keine Durchschlagskraft“, meinte der Mittelmann.
Einen großartigen Auftritt legte Patrick Groetzki hin. Im zweiten Spiel nach seinem Wadenbeinbruch hatte der Löwen-Rechtsaußen eine hundertprozentige Trefferquote, erzielte sechs Tore bei sechs Versuchen. „Es war das erwartete Spiel gegen Melsungen, viele 1:1-Situationen, zwei gute Deckungsreihen, zwei gute Torhüter. Wir haben kühlen Kopf bewahrt, wir haben nie unsere Linie verloren“, betonte der Rechtsaußen.
Rhein-Neckar-Löwen gegen MT Melsungen – am nächsten Donnerstag gibt es in der SAP-Arena das vierte Duell in dieser Saison, dann wieder in der Bundesliga. „Wir werden es wieder versuchen“, versprach Michael Roth. Mit was die Zuschauer rechnen können, ist klar…
Von Udo Schöpfer