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Hamburger Bollwerk zermürbt die Löwen (Rheinpfalz)

HAMBURG (dapd). „Dieser Sieg war unglaublich wichtig.” Dan Beutler, der starke Torhüter des Handball-Bundesligisten HSV Hamburg, war nach dem 28:24 (15:13) gegen die Rhein-Neckar- Löwen sichtlich erleichtert. Es war eine Abwehrschlacht vor fast 13.000 Zuschauern.

Thorsten Storm, der Manager der  Löwen, sah das Abwehrverhalten der Hamburger indes kritisch. „Sie haben sehr offensiv und aggressiv gedeckt. Martin Schwalb nennt das Leidenschaft, ich sehe es als grenzwertig an. Es gibt Schiedsrichter, die das wegpfeifen”, sagte Storm nach der Niederlage.

HSV-Trainer Schwalb hatte für die Kritik kein Verständnis: „Handball ist ein leidenschaftlicher Sport, beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Es gab einige Situationen, in denen auch die  Löwen einen Spieler von uns über die Klinge springen ließen. Wir haben offensiv gedeckt, sehr konsequent, aber keineswegs zu hart.” Sicher ist: Ihre Abwehr war der Schlüssel zum Sieg für die zuletzt gestrauchelten Hamburger.

Das Ausscheiden in der Champions League gegen die Füchse Berlin, die Auswärtsniederlage in Magdeburg – all das steckte lange in den Köpfen der HSV-Spieler. „Gerade als die  Löwen in der zweiten Hälfte so stark begannen. Aber wir sind zurückgekommen”, befand Beutler.

Es war ein Kraftakt, ein Spiel, in dem die Zuschauer die Hamburger vor allem am Ende kräftig unterstützten. HSV-Fanbetreuer Torsten Lucht sprang wie ein Gummiball durch die Halle. Die Stimmung und die Abwehr waren Hamburgs Plus. „Nur 24 Gegentreffer sprechen für sich. Wir haben es geschafft, 60 Minuten richtig gut zu decken”, meinte Pascal Hens. Auch Trainer Schwalb zeigte sich zufrieden: „Wir haben es in den letzten zehn Minuten geschafft, dass die  Löwen lange Angriffe fahren mussten, obwohl sie gerne früh zum Torabschluss gekommen wären, um aufzuholen. Sie haben es nicht geschafft unsere Abwehr auszuhebeln.” Er ergänzte: „Gegen die 5:1-Abwehr hatten wir in der ersten Hälfte gute Lösungen. Als die  Löwen in der zweiten Hälfte mit einer 6:0-Abwehr spielten, hat mir das weniger gefallen. Unser Angriff war zu statisch, es gab zu viele Eins-gegen-eins-Situationen.” Bitter: Bei den Hamburgern erlitt Kreisläufer und Abwehrspezialist Bertrand Gille einen Sehnenanriss in der rechten Schulter.

In den letzten sieben Spielen darf sich der HSV im Kampf um die Champions-League-Qualifikation keinen Ausrutscher mehr erlauben. Der Sieg über die  Löwen indes beflügelt das Team. Kann der HSV in dieser Verfassung vielleicht sogar den THW Kiel im Pokal-Halbfinale schlagen? Torsten Jansen meinte: „Aber natürlich.”