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Handball-Bundesliga: Löwen imponieren in Hamburg (RNZ)

Hamburg/Mannheim. (miwi) Die Rhein-Neckar Löwen sind in der Handball-Bundesliga weiter nicht zu bremsen. Den zehnten Versuch in dieser Saison unternahm gestern Abend der HSV Hamburg, doch die Antriebskraft der Badener war zu groß, sie siegten in der O2-World nach einem imponierenden Auftritt mit 30:23 (14:10) und bleiben verlustpunktfrei an der Spitze.

Respekt hatten sich die „neuen“ Löwen in der Handball-Welt mit dem 18:0-Punkte-Start längst erarbeitet, doch die ersten 30 Minuten waren eine besondere Demonstration der Stärke. Die Hamburger, die kurzfristig auf die verletzten Blazenko Lackovic und Michael Kraus verzichten mussten, hatten Glück, dass sie nur mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Kabinen wankten. Allein die Tatsache, dass die Löwen freie Chancen unkonzentriert liegen ließen, sorgte für Spannung.

Trainer Gudmundur Gudmundsson nahm dem HSV-Angriff seinen Schrecken, weil er in der ersten Phase eine 3-2-1-Abwehr verteidigen ließ, und die gefürchtete zweite Welle des HSV dadurch ausschaltete. Nach der ersten Spielunterbrechung zogen sich die Löwen dann auf den gewohnten 6:0-Block zurück und mussten wie schon erneut nur zehn Gegentreffer im ersten Abschnitt hinnehmen. „Unsere Abwehr war herausragend und wieder der Schlüssel zum Sieg“, sagte Gudmundsson.

Auch eine frühe Auszeit von HSV-Trainer Martin Schwalb änderte nichts am Kräfteverhältnis. Überragend in den ersten 30 Minuten war Torhüter Niklas Landin, der mehr als 50 Prozent der Würfe abwehrte, darunter auch einige „Hundertprozentige“. „Die Torhüterleistung war überragend“, lobte Gudmundsson.

Für Spannung war vor 9 075 Zuschauern aber weiterhin gesorgt, und die hatten nach 38 Minuten neue Hoffnung auf die Wende, denn die Hamburger kamen nach dem Tor von Domagoj Duvnjak bis auf zwei Tore heran – 15:17. Die Löwen blieben aber cool, konterten mit zwei schnellen Treffern zum 19:15 und lagen eine Viertelstunde vor dem Ende wieder mit beruhigenden sechs Toren vorne (22:16). „Damit haben wir ihnen einen Knick gegeben, als wir von zwei Toren wieder weggezogen sind“, sagte Spielmacher Andy Schmid nach der Partie. Es war die Entscheidung, denn jetzt ließen die Hamburger die Köpfe hängen und die Löwen brachten den Sieg mit Ausrufezeichen souverän nach Hause.

HSV Hamburg: Beutler, Tahirovic (8.-35. und 42.-50), Herrmann (ab 50.) – Lijewski (3), Duvnjak (3), Hens (2) – Lindberg (4/1), Flohr – Vori (4) – Schröder (3), Terzic, Schulze, Nilsson (1), Petersen (3/2).
Rhein-Neckar-Löwen: Landin, Stojanovic – Pettersson (5), Schmid (2), Ekdahl du Rietz (5) – Groetzki (3), Gensheimer (12/4) – Myrhol (2)- Roggisch, Sesum (1), Isaias Guardiola, Steinhauser, Gedeon Guardiola, Bitz.

Von Michael Wilkening