Veröffentlichung:

Im Stile eines Titelanwärters (BNN)

Dank einer starken Abwehr dominieren die Löwen beim HSV Hamburg

Hamburg. Auch der HSV Hamburg hat den Siegeszug der Rhein-Neckar Löwen nicht stoppen können. In der o2-World wartete der badische Handball-Bundesligist mit einer erstklassigen Leistung auf, behielt verdientermaßen mit 30:23 (14:10) die Oberhand und verteidigte damit die Tabellenführung. Die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson, die den zehnten Sieg im zehnten Spiel feierte und so weiter mit makelloser Bilanz aufwartet, ist nun heißester Titelanwärter neben Rekordmeister THW Kiel. Zugleich distanzierten die Badener mit den Hamburgern einen direkten Konkurrent auf eine Top-Platzierung und liegen jetzt bereits acht Punkte vor dem Meister von 2011.

Vor allem die ersten 30 Minuten waren eine besondere Demonstration der Löwen-Stärke. Die Hamburger, die kurzfristig auf die verletzten Blazenko Lackovic und Michael Kraus verzichten mussten, hatten Glück, dass sie nur mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Kabine wankten und zur Halbzeit nicht schon erledigt waren. Allein die Tatsache, dass die Gäste einige freie Chancen liegen ließen, sorgte für Spannung.

Gudmundsson nahm dem HSV-Angriff seinen Schrecken, weil er in der ersten Phase eine 3-2-1-Abwehr verteidigen ließ und die gefürchtete zweite Welle des HSV dadurch ausschaltete. Nach der ersten Spielunterbrechung zogen sich die Löwen dann auf die gewohnte 6:0-Formation zurück und ließen erneut nur zehn Gegentreffer im ersten Abschnitt zu. „Unsere Abwehr war herausragend und wieder der Schlüssel zum Sieg“, sagte Gudmundsson. In der ersten Halbzeit überragend war auch Torhüter Niklas Landin, der über 50 Prozent der Würfe abwehrte. Bitter war im Grunde nur, dass die Löwen trotz dieser Überlegenheit „nur“ mit vier Toren führten.

Für Spannung war vor offiziell 9 075 Zuschauern also weiterhin gesorgt, und die hatten nach 38 Minuten neue Hoffnung, denn die Hamburger kamen durch das Tor von Domagoj Duvnjak auf 15:17 heran. Die Löwen blieben aber cool, konterten mit zwei schnellen Treffern zum 19:15 und lagen eine Viertelstunde vor dem Ende wieder mit beruhigenden sechs Toren vorne (22:16). „Damit haben wir ihnen einen Knick gegeben“, sagte Spielmacher Andy Schmid – und die Hamburger ließen resigniert die Köpfe hängen.

HSV Hamburg: Vori 4, Lindberg 4/1, Lijewski 3, Duvnjak 3, Schröder 3, Petersen 3/2, Hens 2, Nilsson 1.

Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer 12/4, Pettersson 5, Du Rietz 5, Groetzki 3, Schmid 2, Myrhol 2, Sesum 1.

Von Michael Wilkening und Christof Bindschädel