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HBL-Update: Saison-Endspurt mit Drama-Alarm

Die letzten 20 Tage einer brutal anstrengenden „Corona-Saison“ haben es in sich / Löwen strecken sich nach Rang drei, müssen aber auch nach hinten schauen

HBL-Update: Saison-Endspurt mit Drama-Alarm. Die letzten 20 Tage einer brutal anstrengenden "Corona-Saison" haben es in sich, auch für die RNL
Vorhang auf in der SAP Arena für das Saisonfinale der LIQUI MOLY HBL.

Das Ziel ist in Sicht: Die LIQUI MOLY Handball-Bundesliga 2020/21 geht in ihre finalen Wochen – und es könnte in allen Tabellenregionen nicht spannender sein. Fünf Spieltage vor Schluss sind die meisten Entscheidungen noch völlig offen. Zwei von vier Absteigern stehen mittlerweile fest, genauso wie der nachgeholte Pokalsieger aus der vergangenen Spielzeit. Für die Rhein-Neckar Löwen geht es am Sonntag um 16 Uhr weiter mit einer richtig anspruchsvollen Aufgabe. HBL-Update: Saison-Endspurt mit Drama-Alarm.

In der Mannheimer SAP Arena trifft der Dritte der abgelaufenen EHF European League-Saison auf den DHB-Pokal-Finalisten MT Melsungen. Das Hinspiel am 1. April hatten die Löwen in einem klassischen Kampfspiel mit 26:25 für sich entschieden. Nun geht es in dem Prestige-Duell um die letzte Chance der Hessen auf einen Europapokal-Platz. Mit vier Punkten Rückstand auf Rang fünf dürfen sich die Jungs von Ex-Löwen-Trainer Gudmundur Gudmundsson eigentlich keinen Punktverlust mehr erlauben. Ähnliches gilt für die Löwen, die aus der Saison das verbliebene Optimum herausholen und Platz drei erreichen, zumindest aber einen Platz unter den ersten Fünf absichern wollen. Der Löwen-Vorsprung auf den Sechsten Melsungen beträgt fünf Punkte.

Nicht nur im Tabellenbereich der Löwen (Vierter mit 43:23 Punkten) zwischen Platz drei (Magdeburg, 44:20 Punkte) und Platz sieben (Göppingen, 38:28) geht es extrem eng und spannend zu, mischen vor allem die aktuell blendend aufgelegten Füchse Berlin (Fünfter mit 42:24 Punkten) kräftig mit. Da der TBV Lemgo Lippe sich als Überraschungs-Pokalsieger den vierten HBL-Startplatz für die EHF European League gesichert hat, muss man mindestens Fünfter werden, um das prestigeträchtige internationale Geschäft zu erreichen. Bei noch zwölf zu vergebenden Punkten heißt das: Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum letzten Spieltag. Genauso wie man es in der Stärksten Liga der Welt mit ihrer unfassbaren Leistungsdichte erwarten musste.

HBL-Update: Saison-Endspurt mit Drama-Alarm – Oben wie unten

HBL-Update: Saison-Endspurt mit Drama-Alarm. Die letzten 20 Tage einer brutal anstrengenden "Corona-Saison" haben es in sich, auch für die RNL
Andy Schmid, Harald Reinkind, Hendrik Pekeler: Bei RNL vs. THW geht’s immer rund.

Geradezu dramatisch gestalten sich die Kämpfe an der Spitze und am Ende der Tabelle. Der THW Kiel (59:5 Punkte) und die SG Flensburg-Handewitt (60:6) gehen Schulter an Schulter in die letzten Spiele. Am Dienstagabend um 20.30 Uhr kommt es für die Kieler zur Nagelprobe, wenn sie beim Euro-League-Sieger SC Magdeburg antreten. Am letzten Spieltag, 27. Juni, könnten dann die Löwen in die Titelsuppe der Zebras spucken und mit einem süßen Sieg zum Saisonabschluss womöglich zum Zünglein an der Waage im Meisterschaftsrennen werden. Den Flensburgern haben die Mannheimer und Kronauer ja bereits zwei Punkte abgeknöpft, in zwei dramatischen Duellen auf höchstem Bundesliga-Niveau, die jeweils unentschieden endeten.

Apropos Drama: Am Tabellenende deutet sich ein richtig heißes Saisonfinale an. Während die Aufsteiger HSC 2000 Coburg und TuSEM Essen bereits feststehen als direkte Wieder-Absteiger und auch die HSG Nordhorn-Lingen nur noch theoretische Chancen hat auf den Klassenerhalt, machen die Eulen Ludwigshafen mit fünf Siegen aus den letzten sieben Spielen brutal Druck auf jene Teams, die knapp über dem Strich stehen. Mit 23:43 Punkten gehen die Löwen-Nachbarn in die letzten fünf Spieltage und damit gerade mal ein Pünktchen hinter HBW Balingen-Weilstetten (24:42). Und auch TSV GWD Minden (25:43), selbst TVB Stuttgart (27:39) und TSV Hannover-Burgdorf (28:38) können sich noch nicht sicher sein, nächste Saison wieder in der deutschen Elite-Handball-Klasse antreten zu dürfen.

Klar ist: In den kommenden 20 Tagen wird es noch einmal richtig krachen in der LIQUI MOLY HBL. Die Anspannung steigt, während die Kräfte schwinden in dieser unglaublich langen und anstrengenden „Corona-Saison“ mit ihren 20 Mannschaften und 38 Spieltagen. Bleibt vor allem eines: Viel Handball schauen und für alle Spieler hoffen, dass sie unbeschadet durch die heiße Final-Phase und damit glücklich in den wohl noch nie so verdienten Sommerurlaub kommen.