Veröffentlichung:

Heim-Sechserpack beginnt mit einem glatten Sieg

Mannheim. Der Auftakt ist gemacht, zum Start in die Heim-Serie von sechs Bundesliga-Spielen vor eigenem Publikum besiegten die Rhein-Neckar Löwen gestern Abend vor 4815 Fans die MT Melsungen letztlich ungefährdet mit 35:26 (19:11). „Wir haben heute vor allem in der ersten Halbzeit sehr diszipliniert agiert und der Sieg geht in Ordnung – auch wenn wir vielleicht noch ein paar Hundertprozentige zu viel verworfen haben“, kommentierte Trainer Ola Lindgren den klaren Erfolg.

Die Löwen, die auf den gesperrten Olafur Stefansson und Oliver Roggisch (Grippe) verzichten mussten, taten sich nur zu Beginn der ersten Halbzeit schwer, als sie zwei Siebenmeter ausließen und auch sonst noch nicht auf Betriebstemperatur waren. Dass es zu Beginn aus dem Rückraum etwas unrund lief, ließ sich verschmerzen, da die Badener dafür immer besser den Weg über den Kreis fanden. Allein Andrej Klimovets – von seinen Mitspielern glänzend eingesetzt – erzielte bereits im ersten Durchgang alle seine fünf Tore. Und nach dem 5:5 (11.) setzten sich die Löwen so erstmals auf 11:6 (19.) ab. „Wir haben die jüngsten Einheiten dazu genutzt, nicht immer gleich die erste Chance zu nehmen. Das hat heute ganz gut geklappt“, meinte der sechsfache Torschütze Michael Müller.

Vor dem verlässlichen Henning Fritz hatte sich dann auch die Abwehr auf den Standhandball der Melsunger eingestellt, der Ausgangspunkt für ein begrenztes Repertoire an Spielkonzepten war. Um die Löwen an diesem Abend ernsthaft in Gefahr zu bringen, waren diese schematischen Angriffsversuche allerdings zu bieder. Im Gegenteil: Die Löwen verbuchten jetzt sogar wichtige Ballgewinne, die in Konter umgesetzt wurden. 15:8 (25.) und 17:9 (27.) hießen die Zwischenstände vor dem Seitenwechsel. Auch nach der Pause kamen die Melsunger nicht näher als bis auf sechs Tore heran (20:14/35.), danach hatte die Lindgren-Sieben wieder den entsprechenden Biss. Nach Groetzkis Treffer zum 28:18 (48.) waren es erstmals zehn Tore Vorsprung. So bot sich dem Trainer die Gelegenheit, den Rekonvaleszenten Bjarte Myrhol und Grzegorz Tkaczyk zu ihren Bundesliga-Comebacks zu verhelfen. Vor allem Tkaczyk wird sich zeigen müssen, in dänischen Medien wurde gestern beispielsweise der Schweizer Spielmacher Andy Schmid vom dänischen Spitzenreiter Bjerringbro-Silkeborg als Alternative gehandelt.

Nach Informationen dieser Zeitung soll nächste Woche allerdings ein anderer Spielmacher präsentiert werden, für Snorri Gudjonsson und Nikola Manojlovic gibt es dagegen definitiv keine Zukunft bei den Löwen mehr. Am Kreis fügte sich Myrhol gleich mit einem Treffer ein, bis zum 35:26-Endstand plätscherte die Partie dann allerdings ihrem vorhersehbaren Ende entgegen.

Von Thorsten Hof

 12.03.2010