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Souveränes 35:26 – gut gebrüllt, ihr Löwen!

Mannheim. Man blickte bei den Rhein-Neckar Löwen in rundum zufriedene Gesichter. Lockerer als erwartet gewann der Handball-Bundesligist gestern Abend die Partie gegen MT Melsungen mit 35:26 (19:11), ohne sich voll verausgaben zu müssen. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, so Löwen-Trainer Ola Lindgren ruhig und aufgeräumt, „Abwehr, zweite Welle und Angriff haben funktioniert.“

In der Tat: 4.815 Besucher in der SAP Arena sahen bis auf die erste Viertelstunde ein einseitiges Spiel. Die Löwen knüpften nahtlos an den Heimauftritt gegen HBW Balingen-Weilstetten (35:25) an, fuhren ihre Krallen aus und bewiesen nachhaltig, dass das Saisonziel Platz drei im Bereich des Machbaren liegen sollte.

Ohne den grippeerkrankten Hünen Oliver Roggisch (Grippe) zeigten die Löwen im ersten Abschnitt eine engagierte Abwehrleistung. Müller, Prieto, Manojlovic und Bielecki waren stark in der Seitwärtsbewegung und brachten ständig Beine oder Arme dazwischen, so dass die als unbequemer Kontrahent geltenden Nordhessen kaum ihre Gefährlichkeit zu entwickeln vermochten. Die verlässliche Vorstellung von Keeper Henning Fritz tat ihr Übriges hinzu – die „Schwarzen“ diktierten eindeutig den Rhythmus und das Geschehen. Müller und Bielecki, Letzterer auch als formidabler Passgeber, glänzten im Rückraum. Klimovets setzte sich mehrfach am Kreis in Szene und profitierte maßgeblich von Bieleckis Zuckerpässen. Logische Folge all dessen: Mit einem komfortablen 19:11 ging’s in die Pause. Danach hatten die „Raubkatzen“ einen kurzen Durchhänger. Linksaußen Uwe Gensheimer spürte es und brüllte am Spielfeldrand: „Hej Leute, kommt – Kopf hoch!“ Es währte nicht lange und die Verhältnisse waren zu Gunsten der Nordbadener endgültig geklärt, zumal MT Melsungen nichts mehr zuzulegen hatte.

So kam der polnische Vize-Weltmeister Grzegorz Tkaczyk (49.) doch noch zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz seit dem 25. März 2009 bei HBW Balingen-Weilstetten. Und auch Bjarte Myrhol konnte wieder Spielpraxis sammeln. Lindgren gefielen vor allem die Disziplin und Geduld, mit der die Gastgeber ans „Handwerk“ gingen. „Mit der Deutlichkeit des Ergebnisses bin ich einverstanden. Das kommt nicht so oft vor“, freute sich Löwen-Manager Thorsten Storm, dessen Gedanken sich nach der souverän erledigten Pflicht bereits Richtung Champions-League-Achtelfinale richteten. Am Donnerstag wurde das Match gegen die „spanischen Stiere“ von BM Valladolid terminiert. Das Rückspiel steigt am Ostersonntag, 4. April (17.15 Uhr) – und hier wollen sich die Löwen gemeinsam mit ihrem neuen Hauptsponsor „Goldgas“ familienfreundliche Aktionen einfallen lassen. „Wir haben eine Riesenchance“, so Storm. Sportlich, aber auch organisatorisch – die Mannheimer Arena soll „brennen“ vor Begeisterung.

Stenogramm: 0:1, 4:1, 5:5, 9:6 (16.), 11:6, 13:7, 16:9, 19:11 (Halbzeit), 20:14, 24:16 (40.), 26:17, 29:18 (48.), 29:22, 35:26 (Endstand).

Rhein-Neckar Löwen: Fritz, Szmal (n.e.) – Gensheimer 10/5, Bielecki 4, Harbok 1, Myrhol 1, Klimovets 5, Tkaczyk, Gudjonsson 1, Manojlovic, Müller 6, Groetzki 6, Bruhn (n.e.).

MT Melsungen: Kelentric, Lechte (49.) – Brovka 1, Schöngarth 6, Klitgaard 4, Tellander 2, Tzimourtos 1, Vasilakis 1, Stojanovic 5, Treutler (n.e.), Danner 2, Karipidis 1, Vuckovic 3/1.

Von Joachim Klaehn

 12.03.2010