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Henning Fritz: Können den THW Kiel rauswerfen

Mannheim. Spitzenspiele werden von Torhütern entschieden. Nur selten gibt es eine Ausnahme von dieser Regel. Und deshalb ist der THW Kiel froh, Thierry Omeyer zwischen den Pfosten stehen zu haben. Der Franzose soll für die Norddeutschen am Sonntag (19 Uhr) im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei den Rhein-Neckar Löwen zum Sieggaranten werden. Doch auch der badische Handball-Bundesligist kann sich seit der EM-Pause auf seine Torhüter Henning Fritz (Bild) und Slawomir Szmal verlassen – was eine spannende Begegnung verspricht.

„Thierry gehört zu den besten Torhütern der Welt. Aber er spielt nicht mehr auf diesem hohen Niveau der vergangenen drei Jahre“, lobt Fritz zwar seinen Kieler Rivalen, sieht in ihm aber nicht mehr die fast unbezwingbare Wand im THW-Tor. Ohnehin ist der Löwen-Keeper davon überzeugt, dass der Klub von der Ostsee nicht mehr die Klasse vergangener Tage hat: „Das Leistungsniveau der Kieler ist auf dem gleichen Level geblieben, vielleicht sogar ein wenig zurückgegangen. Wir haben dagegen einen großen Schritt nach vorn gemacht. Wenn wir wie zuletzt beim Final Four spielen, können wir uns Hoffnungen machen, den THW aus dem Wettbewerb zu werfen.“

Die Löwen gehen selbstbewusst in das Kräftemessen mit dem Serienmeister, der auf den verletzten Kim Andersson verzichten muss. „Das ist eine deutliche Schwächung“, meint Fritz, ehe er nach einer kurzen Pause zu bedenken gibt: „Kims Vertreter Christian Zeitz ist allerdings unberechenbar. Das wissen wir alle.“

Trainer Ola Lindgren teilt den Optimismus seines Schlussmannes. „Wir sind ein, zwei Schritte näher an den THW herangerückt“, meint der Schwede, der sein Team nicht chancenlos sieht. In der Tat zählt manchmal die aktuelle Form mehr als das Potenzial. Und die Löwen präsentierten sich zuletzt – abgesehen vom Pflichtsieg gegen Minden – in exzellenter Verfassung. Keine Frage: Kiel kann kommen. Und die Zeit, ein Zeichen zu setzen, ist reif. mast

 24.04.2010