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Pleite in Gummersbach
Löwen unterliegen dem VfL deutlich mit 28:36
Die Rhein-Neckar Löwen haben am Abend beim VfL Gummersbach mit 28:36 (14:18) verloren und damit die höchste Saison-Niederlage in der Bundesliga kassiert. Damit verpassten die Badener die Chance, auf den dritten Platz zurückzukehren, rutschten nach dem 32. Spieltag auf Rang vier und vermasselten gleichzeitig die Generalprobe für das VELUX EHF Final4 am Wochenende in Köln.
Die Badener mussten in der Eugen-Haas-Halle ohne Børge Lund und Ivan Čupić auskommen. Lund laboriert weiter an Rückenproblemen, während Čupić eine Rippenprellung zu schaffen macht. Mit Oliver Roggisch und Bjarte Myrhol konnten hingegen zwei Akteure auflaufen, die zuletzt ebenfalls angeschlagen waren. „Wir waren nicht gut in der Abwehr und der Rückwärtsbewegung, außerdem scheiterten wir immer wieder am VfL-Keeper“, analysierte Ólafur Stefánsson die enttäuschenden 60 Minuten.
Als 21 Minuten im ersten Abschnitt gespielt waren, hatte Guðmundur Guðmundsson genug gesehen, legte die Grüne Karte auf den Zeitnehmertisch und bat seine Cracks zum Gespräch. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Löwen mit 9:13 in Rückstand, was weniger an der Stärke des VfL lag, sondern in erster Linie an der unkonzentrierten Vorstellung der Badener. In den ersten zehn Minuten hielten die Löwen die Partie offen und lagen bis zum 6:5 sogar in Führung, doch anschließend schlichen sich zu viele technische Fehler ein und zudem stand die Abwehr nicht gut. Die Folge: Die Gummersbacher zogen bis auf vier Tore davon.
Am Vier-Tore-Rückstand bis zur Pause änderte sich danach aber nichts mehr, weil nach Ablauf der Uhr Uwe Gensheimer mit einem Siebenmeter scheiterte und die Löwen insgesamt das Torhüterduell verloren. Weder Sławomir Szmal noch Henning Fritz avancierten zum Rückhalt für ihr Team. „Wir haben eine unserer schlechtesten Saisonleistungen gezeigt. Das war wirklich peinlich und die Deutlichkeit der Niederlage sogar verdient“, sagte Löwen-Manager Thorsten Storm.
Nach der Pause dauerte es nur zehn Minuten, ehe Guðmundsson erneut zur Auszeit bat. Nach 40 Minuten hatten die Gummersbacher ihren Vorsprung bis auf 25:17 ausgebaut, weil die Löwen weiterhin nicht zu ihrem Spiel fanden und eine große Anzahl unnötiger Ballverluste im Angriff produzierte. Dies nutzte der VfL zu einfachen Treffern im Gegenstoß und versetzte damit die Zuschauer in Eugen-Haas-Halle in Jubelstimmung.
Anschließend kamen die Löwen zeitweilig bis auf sechs Tore heran, doch unter dem Strich hatten sie keine Chance mehr, der Partie eine Wende zu geben. Zu groß waren die Defizite in allen Mannschaftsteilen. Allein Myrhol (7 Tore) und Andy Schmid (6) konnten zumindest im Angriff Akzente setzen. „Gummersbach hat absolut verdient gewonnen. Wir haben schlecht gespielt und waren viel zu langsam“, beschrieb der Löwen-Coach die Begegnung aus seiner Sicht.
Guðmundsson hat mit seiner Truppe jetzt also noch einiges zu tun, ehe es am Donnerstag-Nachmittag nach Köln geht, wo am Samstag (15:15 Uhr) das Halbfinale in der Königsklasse gegen den FC Barcelona auf dem Programm steht. „Das war heute so ein wichtiges Spiel für uns, auch im Hinblick auf Samstag“, zeigte sich Stefánsson nach Spielschluss geknickt.
VfL Gummersbach: Somić, Puhl (n.e.) – Pfahl (11/3), Krantz (1), Vuković (3) – Zrnic (4), Wagner (3) – Wiencek (5) – Valčić (n.e.), Lützelberger (x), Anić (7), Putics (2), Rahmel, Eisenkrätzer (n.e.).
Rhein-Neckar Löwen: Szmal, Fritz (ab 20. bis 30.) – Stefánsson (3), Šešum (2/1), Tkaczyk (4) – Groetzki (3), Gensheimer (3/2) – Myrhol (7) – Schmid (6), Roggisch, Bielecki, Gunnarsson (n.e.), Sigurðsson, Rigterink (n.e.).
Strafminuten: Wiencek (2) – Roggisch (2), Šešum (2)
Trainer: Sead Hasanefendić – Guðmundur Guðmundsson.
Zuschauer: 2112.
Schiedsrichter: Bernd Methe/Reiner Methe (Vellmar).
Spielfilm: 3:2 (4.), 3:4 (8.), 8:6 (14.), 11:8 (18.), 13:9 (21.), 14:11 (24.), 17:13 (27.), 18:14 (Hz.) – 23:16 (38.), 25:17 (41.), 26:20 (45.), 28:21 (47.), 30:24 (50.), 32:25 (53.), 35:27 (58.), 36:28 (Endstand).
Zeitstrafen: 1 / 2.
Siebenmeter: 4/3 – 5/3.
VfL Gummersbach: Zrnić wirft über das Tor.
Rhein-Neckar Löwen: Gensheimer scheitert an Somić.
Rhein-Neckar Löwen: Stefánsson scheitertt an Somić.
Beste Spieler: Pfahl, Somić, Anić – Myrhol, Schmid.