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Heute ein Handball-Fest

Heidelberg. Es gibt Handball-Spiele und es gibt Handball-Feste. Und heute steht wohl mal wieder eine rauschende Harz-Party in der Mannheimer SAP Arena an. Um 19.15 Uhr treffen die Rhein-Neckar Löwen im Bösfelder „Ufo“ auf die SG Flensburg-Handewitt, einen echten Ballwurf-Dino. Rund 10.000 Zuschauer werden dabei sein. „Vieles spricht für ein sehr interessantes Duell“, freut sich Löwen-Manager Thorsten Storm, „denn die Flensburger brauchen sich vor uns sicher nicht zu verstecken.“

Stimmt. Auch dort tummelt sich Weltklasse zwischen den Kreisen. Etliche Nationalspieler stehen bei den Nordlichtern unter Vertrag. Vor allem die erste Reihe ist mit Ausnahmekönnern bestückt. Storm beurteilt die Lage ähnlich, sieht aber dennoch einen möglicherweise entscheidenden Vorteil auf der Seite der Badener: „Wir haben die bessere Bank, sind einfach breiter besetzt.“

Und dennoch: Für Flensburg ist Verlieren verboten. Ansonsten ist der endgültige Absturz ins Bundesliga-Mittelmaß wohl nicht mehr zu verhindern. Selbst ein Remis wäre zu wenig. Eigentlich muss ein Auswärtssieg her, einer, der die Hoffnung auf Platz drei, der gleichbedeutend mit der direkten Champions-League-Qualifikation ist, am Leben erhält.

Mit Dan Beutler wird heute zudem ein Torhüter vor den Toren Mannheims auflaufen, der auf dem Wunschzettel der Löwen stehen soll. Storm sagt: „Wir haben zwei Torhüter, die zuletzt gute Leistungen gezeigt haben. Wenn sie so halten, gibt es nicht viele, die uns weiterbringen würden.“ Aber auch: „Beutler hält aber sicher auf einem ähnlichen Niveau. Doch er besitzt in Flensburg einen langfristigen Vertrag.“ Klar ist: Kommen könnte er ohnehin nur dann, wenn ein Platz im Löwengehege frei wird. Und danach sieht es momentan nicht aus. Henning Fritz besitzt eine Option, mit der er seinen im Sommer auslaufenden Vertrag um zwei weitere Jahre verlängern könnte – die RNZ berichtete –, und Slawomir Szmals Kontrakt läuft noch bis 2011. Doch es ist kein Geheimnis, dass der Pole, der eine Ausstiegsklausel besitzt, heftigst von KS Kielce umworben wird.

Beim aufstrebenden und finanzstarken polnischen Klub, der sich den sportlichen Aufstieg der Löwen zum Vorbild genommen hat, soll er über kurz oder lang einmal zwischen die Pfosten rücken. Karol Bielecki, der in Kielce seine Karriere startete, taucht übrigens ebenfalls auf der Einkaufsliste auf. Hierzu passt auch ein kürzlich erschienenes Interview mit Kielce-Star Mariusz Jurasik, dem ehemaligen Löwenspieler. In einer großen polnischen Sportzeitung wird er folgendermaßen zitiert: „Meine Aufgabe in Kielce ist auch, dass ich anderen polnischen Nationalspielern diesen Verein schmackhaft mache.“ Kielces Präsident Bertus Servaas zur RNZ: „Szmal ist ein Weltklasse-Torhüter und für Bielecki, den ich persönlich sehr gut kenne, steht unsere Tür immer ganz weit offen…“ Storm lassen derartige Aussagen kalt.

Er weiß, wie der „Transfer-Hase“ läuft: „Es kursieren immer wieder Gerüchte, die uns zum Thema haben, aber in der Regel bleiben es dann eben auch Gerüchte“, sagt der Manager. Die Spekulationen um Flensburgs Thomas Mogensen, der seit Monaten als angeblicher neuer Spielermacher bei den Badenern gehandelt wird, dienen laut Storm diesbezüglich als bestes Beispiel: „Es gibt keine Verhandlungen mit Mogensen. Dieser Spieler wird zur neuen Saison definitiv nicht zu den Löwen wechseln.“

Von Daniel Hund

 25.11.2009