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„Highlight-Spiel“ läutet Hammer-Wochenende ein

Rhein-Neckar Löwen am Donnerstagabend beim Bergischen HC und am Samstag in Ungarn bei Veszprém gefordert

Mads Mensah und die harte BHC-Abwehr.Für den Bergischen HC ist es ein „Highlight-Spiel“, für die Rhein-Neckar Löwen der Auftakt zu einem Hammer-Wochenende. Nach dem Bundesliga-Duell am Donnerstag um 19 Uhr im Düsseldorfer ISS Dome geht es für die Löwen-Truppe ins Hotel, am nächsten Morgen in den Flieger und schon am Samstag im ungarischen Veszprém zum Auswärtskracher in der Champions League. Die Parole lautet: fokussieren, Kräfte bündeln, Punkte sammeln.

Sowohl in der DKB Handball-Bundesliga, als auch in der VELUX EHF Champions League haben die Löwen mit drei bzw. vier Minuszählern bereits einiges liegen lassen. Umso wichtiger sind die beiden anstehenden Aufgaben, von denen jede einzelne für sich genommen für ein Handball-Wochenende vollends ausreichen würde. „Was den BHC angeht, sind wir vom Pokal her gewarnt“, sagt Oliver Roggisch. Nur zu frisch sind die Erinnerungen des Sportlichen Leiters an den Pokal-Krimi mit Verlängerung vor zwei Wochen, als die badischen Löwen bei den bergischen Löwen kurz vor dem Aus im Achtelfinale standen. „Der BHC lebt vor allem von seiner Abwehr, zusammen mit einem guten Torwart stehen sie da unheimlich kompakt“, weiß Oli Roggisch und ergänzt: „Das ist keine Zweitliga-Mannschaft, die in die Erste Liga aufgestiegen ist, sondern eine Erstliga-Mannschaft, die kurzzeitig in der Zweiten Liga war.“

Gute Minuten, schlechte Minuten

Die badischen Löwen haben Gesprächsbedarf. Als amtierender DHB-Pokalsieger und zweifacher Meister von 2016 und 2017 müsse man sich jetzt aber auch nicht unnötig kleinreden, wolle, ungeachtet der Stärken des Gegners, verstärkt auf sich selbst schauen. Dass es aktuell nicht richtig rund laufe, der „Flow“ nicht da sei, damit habe man zu rechnen gehabt, so Roggisch: „Wir haben einige neue Spieler, die auf diesem Niveau noch nicht gespielt haben, die vielleicht auch die Drucksituationen noch nicht so kennen, wie es sie bei den Rhein-Neckar Löwen als Spitzenteam nun einmal gibt. Die machen jetzt neue Erfahrungen. Insgesamt sind wir nicht so eingespielt, wie wir das in der Vergangenheit waren und was auch eine unserer großen Stärken war.“ Allerdings müsse man auch nicht alles schlechtreden, könne genauso gut über die 50, 55 guten Minuten vieler Spiele reden und nicht nur über die 5 bis 10 schwächeren Minuten.

Es ist ein Spagat, den die sportliche Leitung der Löwen mit Oli Roggisch und Trainer Nikolaj Jacobsen momentan vollführen muss. Zum einen müssen sie den Spielern Selbstvertrauen geben, zum anderen die letzten paar Prozentpunkte herauskitzeln, die derzeit noch zur Bestform fehlen. Genau diese Bestform braucht es nämlich in den nächsten Tagen, wenn man in Düsseldorf und Veszprém etwas Zählbares mitnehmen will. Der Bergische HC hat zwar gegen die Rhein-Neckar Löwen im Pokal die erste Heimniederlage der Saison einstecken müssen, am vergangenen Spieltag in Melsungen dann die zweite Pleite in Serie kassiert. Doch die ausgeglichen und hochwertig besetzte Truppe lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen, kennt ihre Stärken und freut sich auf das zweite Duell mit dem Top-Team aus dem Südwesten. „Wir werden viel aus diesem (Pokal-)Spiel nehmen und reflektieren, was bei uns gut funktioniert hat“, sagt Trainer Sebastian Hinze auf der BHC-Homepage und ergänzt: „Unser Defensivspiel müssen wir wieder so gut hinbekommen.“

Wiedersehen mit Rafael Baena

Ein Wiedersehen gibt es mit Rafael Baena (Zweiter von rechts).Ein Wiedersehen gibt es mit Rafael Baena, der erst vor wenigen Monaten aus dem Rhein-Neckar-Kreis ins Bergische zog und dort auf Anhieb sowohl sportlich, als auch privat heimisch wurde. „Die Kinder haben schnell Freunde gefunden, und auch meine Frau und ich haben Anschluss gefunden. Wir gehen auch sehr gerne mit Mannschaftskameraden mal einen Kaffee trinken“, sagt das spanische Energiebündel im Hallenmagazin des BHC. Als größte Stärke seines neuen Teams bezeichnet Baena das Spielsystem, an das sich alle hielten und das, diszipliniert umgesetzt, bisher einwandfrei funktioniere. Dass dies am Donnerstag anders wird, dafür wiederum werden Oli Roggisch und Co. alles geben: „Wir dürfen uns, anders als im Pokalspiel, nicht derart unter Druck setzen lassen von der BHC-Abwehr und müssen umgekehrt selbst aggressiver in der Verteidigung agieren. Es gilt, sich einfach cleverer zu verhalten“, so der Sportliche Leiter.

In der Tabelle stehen die badischen Löwen als Vierter mit 15:3-Punkten einen Platz vor den bergischen Löwen (14:6). Die Partie des 11. Spieltages in der DKB Handball-Bundesliga wird auf Sky Sport 4 ab 18.30 Uhr live übertragen. Für alle ohne Pay-TV-Zugang gibt es wie gehabt den Löwen-Live-Ticker in den sozialen Netzwerken.