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Hinten dicht (BNN)

Abwehr und Torhüter Ristovski Basis des Hinspiel-Erfolgs der Löwen in Zagreb

Die Gefahr eines faulen Überraschungseis im Osternest der Rhein-Neckar Löwen ist am Samstagabend auf ein Minimum gesunken. Dennoch warnte Trainer Nikolaj Jacobsen nach dem schwer erkämpften 24:23(10:12)-Hinspielsieg im Achtelfinale der Handball-Champions-League beim HC Zagreb, den Einzug ins Viertelfinale gegen Paris womöglich schon so gut wie als perfekt anzusehen. „Es ist erst Halbzeit, und noch haben wir nichts erreicht“, sagte der Däne nach der Abwehrschlacht vor 13 500 Zuschauern im Hexenkessel der kroatischen Hauptstadt. Auch der überragende Torhüter Boris Ristovski mahnte: „Wir sind noch nicht durch.“ Am Ostersonntag (19.30 Uhr) erwarten die Löwen in der SAP-Arena Zagreb zum Rückspiel.

Mit dem Sieg bei dem heimstarken kroatischen Abonnementmeister waren die Badener mehr als zufrieden, über die Gesamtleistung aber konnten sie nicht uneingeschränkt glücklich sein. Zu viel war daneben gegangen im Spiel nach vorne. „Es gibt viel zu verbessern, vor allem im Angriff“, befand Jacobsen.
Insbesondere der zweite Abschnitt von Halbzeit eins hatte Jacobsen und allen Löwen-Sympathisanten nicht gefallen. In den 14 Minuten vor der Pause brachten die Gäste, bei denen Regisseur Andy Schmid einen gebrauchten Tag erwischt hatte, den Ball nur noch zweimal im gegnerischen Gehäuse unter. „Was wir da gezeigt haben, war richtig schlecht“, gab Patrick Groetzki zu. Dagegen netzten die Kroaten in dieser Phase sechsmal ein. Und so sahen sich die Löwen, die nach zwölf Minuten und dem schon dritten Treffer von Kim Ekdahl du Rietz 6:3 geführt hatten und in Minute 16 noch mit 8:6 vorne lagen, mit einem Zwei-Tore-Defizit in die Kabine gehen.
Weitgehend ohne Fehl und Tadel agierte die Abwehr, die sowohl in offensiver Aufstellung wie auch in der 6:0-Formation den Spielaufbau der Gastgeber immer wieder entscheidend störte. Vor allem nach dem Wechsel unterliefen Zagreb darob viele technische Fehler, die die Löwen erst zur Aufholjagd und dann zum Vorsprung nutzten. Zudem verhinderte Torhüter Borko Ristovski mit starken Paraden ein ums andere Mal, dass Zagreb nach dem Ausgleich von Harald Reinkind zum 16:16 (43.) noch einmal in Führung ging. Das Spiel blieb aber spannend. Erst durch Reinkinds Treffer zum 24:22 eine Minute vor Schluss durfte sich der deutsche Vizemeister, der seine Tabellenführung in der Bundesliga am Mittwoch (20.30 Uhr) gegen den Bergischen HC verteidigen muss, als Sieger des ersten Achtelfinal-Duells fühlen.
Von Reinhard Sogl