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Hochmotiviert in Mittelhessen

Löwen reisen mit Siegesserie und Selbstvertrauen nach Wetzlar

Mikael Appelgren bejubelt eine Parade

Hochmotiviert in Mittelhessen: Am Sonntag, 07.04.2024 (18:00 Uhr) sind die Löwen in Wetzlar zu Gast. Bei der HSG beschließen die „Männer in Gelb“ den 28. Spieltag der HBL-Saison 2023/2024. Dann will die Mannschaft von Sebastian Hinze an die Erfolgserlebnisse der vergangenen Wochen anknüpfen und mit einem Sieg tabellarisch einen Sprung nach oben machen. Ein Szenario, welches die Gastgeber selbstredend verhindern wollen. Auch wenn sich das Bundesliga-Urgestein aktuell, entgegengesetzt den Löwen, in einer kleineren Ergebniskrise befindet.

Die Gemütslage bei den Rhein-Neckar Löwen – sie war in dieser Saison bereits durchaus angespannter und weniger zufriedenstellen. Umso mehr sei es der Mannschaft und den treuen Fans gegönnt, den derzeitigen sportlichen Aufwärtstrend zu genießen. Der HBL-Sieg an Ostersonntag wird eingerahmt durch die zwei EHF European-League-Siege gegen den kroatischen Vertreter RK Nexe Nasice sowie das Erreichen des Viertelfinales dieses prestigeträchtigen Wettbewerbs. Drei Siege in Folge lassen die Erkenntnis zu: Ergebnistechnisch läuft es bei den Löwen! Diesen aktuellen Aufwärtstrend lediglich an bestimmten Spielern festzumachen, es würde der Mannschaft nicht gerecht werden. Offensiv wird mit Konzentration und Geduld die beste Torchance herausspielt, in der Defensive mit maximalem Einsatz verschoben, zugemacht und verteidigt. Und wenn dann doch einmal der gegnerische Durchstoß gelingt, können sich die Feldspieler auf ihre Torhüter verlassen, die in dieser Saison (wieder einmal) zu den Stärksten der Liga und des internationalen Wettbewerbs zählen. Kurz um: Es ist definitiv eine leidenschaftliche Team-Leistung, auf welchem der aktuelle Aufwärtstrend fußt.

Hochmotiviert in Mittelhessen: DHB-Duo performt stark!

Juri Knorr in einem Testspiel gegen die Hessen

Und dennoch: Zwei Löwen stechen aus dieser starken Mannschaft etwas heraus: das, O-Ton DYN-Kommentator, „kongeniale Duo“ Knorr/Kohlbacher. Nicht nur funktioniert das Zusammenspiel der beiden Nationalspieler wie aus einem Guss, sondern zudem wissen die Löwen-Leistungsträger mit ihren jeweiligen Stärken und in ihren Paradedisziplinen zu überzeugen. Während Kreisläufer Kohlbacher seit Wochen eine überragende Abschlussquote aufweist, nur selten einen Abschluss nicht im gegnerischen Tor unterbringt und zudem zahlreichreise Siebenmeterwürfe herausholt, lenkt Juri Knorr geschickt das Spiel der Löwen, verteilt mit einer Menge Übersicht das Spielgerät, sammelt reihenweise Assists und strahlt zusätzlich eine enorme Tor- und Wurfgefahr aus dem Rückraum aus.

Ergebnistechnisch konträr zu den „Männern in Gelb“ gestaltet sich die Ausgangslage hingegen bei der HSG Wetzlar. Seit dem 24.02.2024 warten die Hessen auf einen Liga-Erfolg, blieben zuletzt vier Spiele in Folge sieglos. Der letzte Heimsieg liegt sogar noch etwas länger zurück und gelang Anfang Februar im intensiven Duell mit Aufsteiger ThSV Eisenach. Das Hinrundenspiel entschieden die Löwen, nach deutlicher 15:7-Halbzeitführung, schlussendlich souverän mit 26:21 für sich. Überragender Löwen-Akteur damals: Mikael Appelgren mit 24! Paraden. Wer nun aufgrund der gerade beschriebenen Konstellationen mit einem Selbstläufer für die Löwen rechnet, dem sei diese Wunschvorstellung mal ganz schnell aus dem Kopf geschlagen.

Hochmotiviert in Mittelhessen: Klimpke kommt in Fahrt – Wurfgewalt aus dem Rückraum

Jannik Kohlbacher im Duell mit Till Klimpke

Ja, die HSG hat ihre letzten vier Saisonspiele allesamt verloren. Allerdings finden die Gegnerteams und jeweiligen Spielverläufe in dieser „plumpen Feststellung“ keine Beachtung – dabei sind sie durchaus nicht zu verachten! Abgesehen vom Auswärtsauftritt beim TBV Lemgo Lippe, bei welchem im zweiten Spielabschnitt bei den Hessen so gar nichts mehr zusammenlief, hat sich die Mannschaft aus Mittelhessen mehr als beachtlich aus der Affäre gezogen und zwei HBL-Schwergewichte an den Rand der Niederlage gebracht. Besonders beeindruckend: Das Auftreten im Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt (30:31) sowie das Gastspiel vergangene Woche bei Tabellenführer Füchse Berlin, in welchem die HSG dem Hauptstadtclub alles entgegenstemmte und die schlussendliche Niederlage sich erst in den Schlussminuten der Partie herauskristallisierte (32:30).

Einer der Gründe für diese Kopf-an-Kopf-Duelle: Till Klimpke. Der 19-fache deutsche Nationalspieler findet im Saison-Endspurt immer mehr zu seinen ansprechenden Leistungen vergangener Spielzeiten zurück und ist mit dafür verantwortlich, weshalb die Mittelhessen, ausgenommen zu Rundenbeginn 2023/2024, in dieser Saison kaum etwas mit dem Abstiegskampf zu tun haben und hatten. Ein Verdienst, den sich vor allem auch Frank Carstens auf die Fahne schreiben darf. Der routinierte und leidenschaftliche Übungsleiter hat es, im Vergleich zur Vorsaison, geschafft, die HSG zu stabilisieren und dem hessischen Traditionsverein ein Spielsystem verpasst, in welchem Körperlichkeit, Einsatz und Kampf an oberster Stelle stehen. Darüber hinaus dürfen die Hessen sich auf ihren treffsicheren Rechtsaußen Domen Novak verlassen. Der slowenische Nationalspieler führt die teaminterne Torschützenliste an, kommt auf 155 Tore sowie eine beachtliche Wurfquote von knapp 75%. Zudem besitzt die HSG mit Lenny Rubin, Stefan Cavor und Hendrik Wagner einen wurfgewaltigen Rückraum. Vor allem der Schweizer Nationalspieler Lenny Rubin hat bereits mehrfach angedeutet, dass er mit seinen Treffern und Aktionen im Stande ist, Spiele vermeintlich im Alleingang zu entscheiden.

Hochmotiviert in Mittelhessen: „Mit Leidenschaft und Emotionen zwei Punkte mitnehmen“

David Späth feiert mit den Löwen-Fans und seiner Mannschaft

Umso mehr weiß Löwen-Torhüter David Späth, welch anspruchsvolle Aufgabe mit dem Wetzlar-Gastspiel auf seine Mannschaft zukommt: „Ich erwarte ein sehr hartes und umkämpftes Spiel. In Wetzlar ist es immer unfassbar schwierig und hitzig. Aber wir freuen uns sehr drauf und müssen schauen, dass wir unser Spiel auf die Platte bringen. Alles reinwerfen, was wir haben, um dann mit Leidenschaft und Emotionen die zwei Punkte mit nach Mannheim zu nehmen.“

Gewinnen die Löwen den Vergleich mit der HSG, könnten sich die Mannen von Sebastian Hinze, je nach Ausgang der anderen Partien des 28. Spieltages, auf einen einstelligen Tabellenplatz verbessern. Live übertragen wird die Partie auf DYN – auf den Social-Media-Kanälen der Rhein-Neckar Löwen gibt es Impressionen aus der Halle sowie einen ausführlichen Liveticker.