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Schwerer Dämpfer für die Löwen

Nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen in Serie müssen die Rhein-Neckar Löwen bei der HSG Wetzlar am 28. HBL-Spieltag ein 27:30 (12:12) quittieren

Schwerer Dämpfer für die Löwen: Nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen in Serie müssen die Rhein-Neckar Löwen bei der HSG Wetzlar am 28. HBL-Spieltag ein 27:30 (12:12) quittieren. Es ist ein absolutes Kampfspiel, dem zunächst David Späth den Stempel aufdrücken kann. Nach der Pause legt Wetzlar einen Zahn zu, während die Löwen vor allem mit technischen Fehlern und Till Klimpke im HSG-Tor zu kämpfen haben. In der Tabelle ziehen die Hessen (10.) an den Badenern (11.) vorbei.

Die erste Hälfte in Wetzlar ist eine äußerst zähe Angelegenheit. Am Ende des Durchgangs liegen beide Angriffsreihen bei unter 50 Prozent Erfolgsquote. Verantwortlich für diese bescheidenen Zahlen sind Wurfausbeute und technische Fehler bzw. Ballverluste. Siebenmal bekommen die Löwen einen Angriff abgepfiffen, viermal die Wetzlarer. Zudem treffen beide Teams erstaunlich oft das Torgestänge. Dazukommt eine erneute Fabelleistung von Löwen-Keeper David Späth. Neun Paraden und eine Fangquote von 43 Prozent sprechen einmal mehr für sich und die formidable Form des Löwen-Youngsters.

Ähnlich beständig ist in den ersten 30 Minuten nur die Unbeständigkeit. 2:0-Läufe wechseln sich ab am laufenden Band, keine Mannschaft kann nachhaltig Konstanz ins eigene Spiel bringen. Hendrik Wagner erzielt das erste Tor des Abends (1:0, 1.), Tobias Reichmann wirft kurz danach die Löwen auf die Anzeigetafel (1:1, 2.). Juri Knorr nach Kempa-Anspiel von Niclas Kirkeløkke beschert Gelb die erste Führung (1:2, 4.). David Móré stellt nach der sechsten Späth-Parade auf 6:7 (20.), Stefan Cavor holt per Zentrumsdurchbruch die Führung zurück zu Wetzlar (9:8, 24.). In die Pause geht es mit einem 12:12, das die Lage auf dem Spielfeld sehr gut widerspiegelt.

Schwerer Dämpfer für die Löwen: Wetzlar hat den längeren Atem

Parallele zum Spielbeginn: Das erste Tor der zweiten Hälfte macht der gebürtige Heidelberger Hendrik Wagner (13:12, 31.). Zwei Minuten später erzielt Lukas Becher die erste 3-Tore-Führung des Abends, Löwen-Trainer Sebastian Hinze drückt direkt den Auszeit-Buzzer (15:12, 34.). Seinen Männern unterläuft der nächste Ballverlust. Jannik Kohlbacher holt den dritten Siebenmeter plus zwei Minuten gegen Erik Schmidt raus, Tobias Reichmann vollendet gewohnt sicher (15:13, 37.). Wichtig, dass die Löwen jetzt voll dagegenhalten, keinen weiteren Boden abgeben.

Der Ex-Wetzlarer Olle Forsell Schefvert zeigt, wie’s geht, landet seinen dritten Steal (38.). Beim 16:16 nimmt Wetzlars Frank Carstens sein zweites Timeout (40.). David Späth im Löwen-Tor bekommt keinen Stich mehr, kassiert das 18:16 durch Julian Fuchs nach dem elften technischen Fehler der Mannheimer (42.). Es bleibt das erwartet aufopferungsvolle Ringen zweier sich spielerisch neutralisierender Teams. Der starke Lukas Becher erhöht auf 20:17 für Wetzlar (43.). Knorr zieht die zweite Zeitstrafe gegen Abwehrchef Vranjes (21:18, 45.), Steven Plucnar verkürzt auf 21:19 (46.).

Joel Birlehm kommt für die letzten 13 Minuten. Knorr ballert und ballert, verwandelt den sechsten von sieben Versuchen mit etwas Glück (23:21, 48.). Birlehm hält gegen Vranjes. Reichmann hält den Kontakt stabil (24:23, 51.). Weiterhin bleibt alles drin in dieser Partie. Überragend die Parade von Klimpke gegen Kohlbacher (25:23, 53.). Nach dem 27:24 durch Cavor nimmt Hinze die letzte Auszeit für die Löwen (56.). Klimpke lenkt einen Móré-Wurf an die Latte – da sieht es stark nach Niederlage aus. Cavor macht mit dem 28:24 den Deckel drauf (58.). Ein schwerer Dämpfer für die Löwen nach zuletzt drei Pflichtspielsiegen in Serie.

HSG Wetzlar – Rhein-Neckar Löwen 30:27 (12:12)

Wetzlar: T. Klimpke (11 Paraden), Gröbner – Pedersen, Meyer Ejlersen (1), Schmidt (1), O. Klimpke, Vranjes (4), Becher (6/4), Fredriksen (1), Wagner (4), Mellegard, Zelenovic, Rubin (5), Fuchs (1), Novak (1), Cavor (6)

Löwen: Späth (9 Paraden), Appelgren, Birlehm (4 Paraden) – Kirkeløkke (2), Grupe, Plucnar (1), Knorr (6), Móré (5), Ahouansou (2), Holst, Forsell Schefvert (3), Reichmann (5/4), Gislason, Lindenchrone (1), Zacharias, Kohlbacher (2)

Trainer: Frank Carstens – Sebastian Hinze

Schiedsrichter: Suresh & Ramesh Thiyagarajah

Strafminuten: Vranjes (4), Meyer Ejlersen (2), Schmidt (2) – Kohlbacher (2), Kirkeløkke (2)

Siebenmeter: 4/6 – 4/4

Parierte / vergebene Siebenmeter: / – Späth hält gegen Novak (10.), Novak wirft an die Latte (12.)

Spielfilm: 1:0, 1:2, 4:3, 5:4, 6:5, 6:7, 7:8, 9:8, 9:10, 11:10, 12:12 (HZ), 15:12, 15:14, 16:14, 16:16, 18:16, 20:17, 21:18, 23:22, 24:23, 28:24, 28:26, 30:27 (EN)