Veröffentlichung:

Hölle Nord ist heiß auf Löwen

Flensburg kann sich beim Heimspiel am Sonntag auf lautstarke Unterstützung verlassen / Wiedersehen mit gleich drei Ex-Löwen

Hölle Nord ist heiß auf Löwen. Flensburg kann sich beim Heimspiel am Sonntag auf lautstarke Unterstützung verlassen.
Juri Knorr im Duell mit Blaz Blagotinsek.

Hölle Nord ist heiß auf Löwen: Kurz vor dem Gastspiel der Rhein-Neckar Löwen meldet die SG Flensburg-Handewitt „nahezu ausverkauft“. Für den Nord-Süd-Gipfel in der GP JOULE Arena gibt es nur noch einige Stehplatztickets. Neben den Fans dürften vor allem drei ehemalige Löwen heiß aufs Wiedersehen sein. Einer davon nimmt eine große Rolle ein im Kader des Tabellenfünften.

Niclas Kirkeløkke war schon in seiner letzten Löwen-Saison Top-Torschütze. Den Schwung hat er offensichtlich mitgenommen an die Ostseeküste. Mit 92 Treffern liegt er auf Platz fünf in der SG-Rangliste, muss sich lediglich hinter „Wurfmaschinen“ wie Emil Jakobsen (210 Tore) und Lasse Møller (128) einsortieren. In Sachen Torvorlagen sind nur Møller (79) und Simon Pytlick (72) vor dem Linkshänder (69), der vor allem auch deshalb so viel Spielzeit bekommt, weil Positionskollege Kay Smits nach wie vor mit größeren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat.

Gänzlich anders sieht es bei Mads Mensah aus. Der Halblinke mit Spielmacherqualitäten, der von 2014 bis 2020 das Löwen-Trikot trug, teilt sich die Spielzeiten u.a. mit Jim Gottfridsson und Lasse Møller, was ihn mehr zum Rollenspieler als zur Stammkraft macht. Nichtsdestotrotz ist der 210-fache dänische Nationalspieler ein wichtiger SG-Baustein, insbesondere wenn es darum geht, frische Impulse von der Bank zu bringen. Der dritte Ex-Löwe im Bunde, Andreas Holst Jensen, wurde nach der schweren Pytlick-Verletzung als Back-up verpflichtet und ist für punktuelle Einsätze vorgesehen.

Hölle Nord ist heiß auf Löwen: Drittbestes Heim-Team gegen den Zehnten der Auswärtstabelle

Die Flensburger Formkurve zeigt ganz klar nach oben. Sechs Siege am Stück fuhren die Jungs von der Förde zuletzt ein. Die letzte Niederlage datiert auf den 29. März, damals setzte es ein 29:34 beim super-heimstarken TBV Lemgo Lippe. Warnen muss man die Löwen also nicht: Unabhängig von der aktuellen Form ist die SG-Heimstärke allgemein bekannt, die Hölle Nord ein berüchtigtes Pflaster, auf dem es für jede Mannschaft schwer ist, Zählbares einzufahren.

Anwurf ist am Sonntag um 16.30 Uhr. Wer nicht live vor Ort sein kann bei der Partie des 30. Spieltages in der DAIKIN Handball-Bundesliga, der kann sich hier über Medienpartner DYN und seine Angebote informieren. Tatsächlich haben die Flensburger in dieser Saison nur eine Partie daheim verloren: Am 6. HBL-Spieltag gegen den SC Magdeburg (27:29). Zum letzten Mal Heimspiel-Punkte abgegeben hat die SG am 6. April gegen den ThSV Eisenach. Das 39:39 war zugleich die torreichste Partie der bisherigen Saison und gibt ein gutes Beispiel dafür, was auf die Löwen zukommt am Sonntag.

SG Flensburg-Handewitt, das ist ein Synonym für Tempo-, Tor- und Power-Handball. Es wird eine Löwen-Abwehr vom Feinsten brauchen, um sich gegen diese Maschinerie behaupten zu können. RNL-Coach Sebastian Hinze glaubt daran, dass seine Truppe das leisten kann. „Ich bin überzeugt, dass wir dazu in der Lage sind“, sagt der Trainer mit Blick auf die Aufgabenstellung, die Flensburger Offensivkraft effektiv zu bekämpfen. Tatsächlich haben die Löwen in dieser Saison schon mehrmals gezeigt, dass sie gegnerische Angriffsreihen ausbremsen können. Nicht zuletzt im Hinspiel.

31:29 gewannen die Gelben das erste HBL-Duell der Saison gegen die Blauen, legten den Grundstein zum Erfolg in der Defensive. Dort haben sich mittlerweile Halil Jaganjac, Olle Forsell Schefvert und Steven Plucnar als schlagkräftiges Trio für den Innenblock etabliert und können an einem guten Tag jedem Angriff die Stirn bieten.