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Löwen-Sieg mit blauem Auge
Mit einem 6:0-Lauf zwischen Minute 52 und 58 gelingt die späte Wende gegen Potsdam
Beim 29:26 (11:11) über den 1. VfL Potsdam liegen die Rhein-Neckar Löwen lange hinten, tun sich verdammt schwer mit mutig aufspielenden Gästen, biegen die Partie in den letzten zehn Minuten dann aber doch noch herum. Es ist ein Löwen-Sieg mit blauem Auge zum Auftakt des 29. Spieltages in der DAIKIN Handball-Bundesliga.
Schon der Start verheißt nichts Gutes. 0:3 steht es nach etwas mehr als vier Minuten, dann 1:4 (7.) und 2:6 (10.). Erst nach dem 3:7 durch den sehr auffälligen Dustin Kraus (11.) bekommen die Löwen einen Fuß in die Tür zur Partie. Steven Plucnar blockt Elias Kofler, Jon Lindenchrone verwertet den folgenden Gegenstoß zum 4:7 (13.). Vier weitere Löwen-Tore später ist das Ding gedreht, erzielt David Móré nach doppeltem Pfostenpech von Maxim Orlov das 8:7 (16.). Wirklich auf Hochtouren läuft der Löwen-Motor anschließend aber nicht. In den folgenden 14 Minuten gelingen nur noch drei weitere Treffer, Potsdam immerhin vier, wodurch es mit 11:11 in die Kabinen geht.
Ein Augenschmaus ist es wahrlich nicht in den ersten 30 Minuten. Vielmehr ein Kampfspiel mit etlichen Fehlern. Von Rhythmus auf beiden Seiten nur Ansätze. Ein Muntermacher gelingt David Späth kurz vor der Pausensirene, er hält einen Siebenmeter von Max Günther und macht damit das 11:11 durch Juri Knorr möglich. Knorr, mit Leistenschmerzen angeschlagen, wird noch eine wichtige Rolle spielen in Durchgang zwei, genauso wie zwei Linkshänder. Der eine, Patrick Groetzki, vertritt den anderen, Jon Lindenchrone, zum Auftakt des zweiten Durchgangs auf halbrechts. Außen Groetzki macht aus der Not eine Tugend, trifft zweimal nacheinander per Durchbruch zum 12:11 und 13:12 (32.).
Löwen-Sieg mit blauem Auge: Knorr-Hattrick leitet die Wende ein
Nach einem 0:3-Lauf setzt Knorr das 14:15 dagegen (36.), findet danach Jannik Kohlbacher am Kreis (15:15, 37.). Im Angriff schalten die Gelben mehrere Gänge hoch, finden ihren Rhythmus. Potsdam hält dagegen, beflügelt von der starken ersten Hälfte. Bis zum 19:19 halten sie erst Schritt, und gehen dann sogar wieder in Front (46.). Einen Vier-Minuten-Abfall bei den Löwen nutzen sie per Dreierlauf zum 19:22 (49.). Sebastian Hinze greift zur letztlich entscheidenden Auszeit. Mit dem siebten Feldspieler findet er das passende Mittel gegen die nach wie vor bissige VfL-Abwehr. Knorr trifft die richtigen Entscheidungen, bringt mit einem Hattrick die Wende vom 21:24 zum 24:24 (54.).
Die Löwen haben spät einen Lauf – jetzt aber richtig. Technischer Fehler Potsdam, Siebenmetertor Lindenchrone: 25:24 (55.). Parade Mikael Appelgren, Kontertor Lindenchrone: 26:24 (57.). Der Däne, seit Wochen in Hochform, erzielt auch die nächsten drei Löwentreffer, kommt am Ende auf zehn Buden bei 16 Versuchen. Potsdam fehlen am Ende auch die Körner, um sich den Löwen entgegenzustemmen. Durch den späten Kraftakt verbessern sich die Gelben auf 33:25 Punkte, bleiben aber wegen des leicht schlechteren Torverhältnisses hinter Lemgo Lippe auf Platz acht. Schon am Sonntag geht es weiter mit dem Gastspiel in Flensburg, das nach dem heutigen 34:28 in Wetzlar auf Platz fünf bleibt.
Löwen-Sieg mit blauem Auge: Rhein-Neckar Löwen – 1. VfL Potsdam 29:26 (11:11)
Löwen: Späth (7/1 Paraden), Appelgren (4 Paraden) – Nothdurft (1), Plucnar, Knorr (5), Móré (2), Davidsson, Groetzki (5), Forsell Schefvert (2), Michalski (1), Willner, Lindenchrone (10/2), Jaganjac, Karrenbauer, Kohlbacher (3)
Potsdam: Höler, Tomovski (12/1 Paraden), Ferjan – Simic (5), Paulnsteiner, Kofler (2), Schramm, Günther (1/1), Klein (2), Akakpo (4), Orlov (2), Gorpishin, Fuhrmann (4/3), Kix, Kraus (6)
Trainer: Sebastian Hinze – Emir Kurtagic
Schiedsrichter: Markus Kauth & Andre Kolb
Zuschauer: 5102
Strafminuten: Lindenchrone (2) – Fuhrmann (2), Akakpo (2), Klein (2)
Siebenmeter: 2/3 – 4/5
Parierte / vergebene Siebenmeter: Späth hält Siebenmeter von Günther (30.) – Tomovski hält Siebenmeter von Knorr (35.)
Spielfilm: 0:3, 1:4, 2:6, 3:7, 8:7, 8:8, 11:11 (HZ), 12:11, 13:12, 13:15, 15:15, 19:19, 19:22, 21:24, 27:24, 29:26 (EN)