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Hungrige Löwen – ein Rückblick

Die Rhein-Neckar Löwen krallen sich den EHF-Cup und qualifizieren sich für die Champions League. Nach dem Umbruch im Sommer liest sich diese Bilanz wie ein Wunschtraum. Doch in der Saison 2012/2013 wurden diese Marken tatsächlich erreicht. Wir blicken im Zeitraffer auf eine historische Saison zurück.

 

26. August 2012

Nach dem Turniersieg beim Harz-Energie-Cup gegen den SC Magdeburg gehen die Löwen bei Frisch Auf Göppingen mit einem guten Gefühl, aber auch etwas Unsicherheit in die neue Saison. Acht Profis haben den Klub verlassen, sieben neue Spieler, die teilweise direkt von den Olympischen Spielen zum Kader stoßen, müssen integriert werden. Nationalspieler Patrick Groetzki steht verletzungsbedingt noch nicht zur Verfügung. Für viele Experten kommt der klare 30:25-Auftaktsieg bei den Schwaben daher etwas überraschend. Kapitän Uwe Gensheimer glänzt bereits wieder mit zehn Toren.

 

1. September 2012

Mit dem 26:23-Erfolg bei der MT Melsungen landen die Löwen ihren zweiten Auswärtssieg. Zwar geben die Badener fast noch einen klaren 15:9-Vorsprung aus der Hand, doch mit Kampf und Abwehrstärke setzen sich die Gelbhemden durch. Der unbekümmerte Neuzugang Marius Steinhauser vertritt Patrick Groetzki blendend und erzielt sechs Treffer. „Ich bin einfach nur froh“, strahlt der damals 19-Jährige nach seinem zweiten Bundesligaspiel.

 

5. September 2012

Gegen den TuS N-Lübbecke gelingt mit 24:19 auch die Heimpremiere in der SAP Arena. Überragender Spieler ist Torwart Niklas Landin-Jacobsen mit 16 Paraden und einmal mehr ist die Abwehr das Prunkstück der Löwen. „Alle haben ein Lächeln im Gesicht“, beschreibt der Keeper den Teamgeist und die gute Laune in der neu zusammengestellten Mannschaft.

 

7. September 2012

Mit dem 30:24 beim TV Großwallstadt stellen die Löwen einen Vereinsrekord auf. Noch nie seit ihrer Bundesliga-Zugehörigkeit sind die Badener mit vier Siegen in Folge in eine Saison gestartet. Geschäftsführer Thorsten Storm predigt aber Bescheidenheit: „Das ist eine schöne Momentaufnahme, die wir einzuschätzen wissen.“

 

6. Oktober 2012

Nach dem Sieg gegen Wetzlar wird auch der TBV Lemgo mit 31:26 geschlagen. In dieser Partie gibt Nationalspieler Patrick Groetzki nach seiner Meniskus-Operation sowie fast fünfeinhalb Monaten Rekonvaleszenz sein Comeback und erzielt gleich vier Treffer. „Ich war vor der Partie schon etwas angespannt, jetzt bin ich froh, dass ich einfach wieder Handball spielen kann“, kommentiert der Linkshänder sein Comeback.

 

9. Oktober 2012

Nach dem Sieg gegen Lemgo steht die erste Auseinandersetzung mit einem echten Spitzenteam an. Doch auch die SG Flensburg-Handewitt muss in Mannheim die neue Stärke der Löwen anerkennen. Mit 30:27 behalten die Badener in ihrem Wohnzimmer die Oberhand und schrauben ihr Punktekonto auf 14:0. „Das war heute ein echter Prüfstein“, sagt Trainer Gudmundur Gudmundsson. „Toll, dass die Mannschaft schon so funktioniert.“

 

17. November 2012

Die Rhein-Neckar Löwen entscheiden nach dem 30:28-Erfolg beim VfL Gummersbach das nächste Spitzenspiel für sich: Mit 25:23 schlagen die Badener auch den Champions-League-Teilnehmer Füchse Berlin und behalten ihre weiße Weste. Überragender Spieler beim Erfolg gegen die Hauptstädter ist mit acht Toren ausgerechnet Alexander Petersson, der in der vergangenen Spielzeit noch das Trikot der Berliner trug. „Noch haben wir nichts erreicht. Aber ein geiles Gefühl ist es trotzdem“, sagt Petersson nach den 60 Minuten. Nach Siegen gegen Flensburg, Hamburg und Berlin ist jetzt jedem klar, dass in diesem Jahr mit den Badenern zu rechnen ist.

 

24. November 2012

Nach dem 26:23-Erfolg in Minden geht es nun in der dritten Runde des EHF-Cups gegen den griechischen Meister A.C. Diomidis Argous. Die Löwen deklassieren die Griechen in der Mannheimer GBG-Halle mit 37:17, doch es kommt keine Freude auf: Kapitän Uwe Gensheimer zieht sich in dieser Partie einen Achillessehnenriss zu und fällt lange aus. Die Löwen stehen unter Schock.

 

28. November 2012

Die Liga blickt nach Mannheim. Können die Rhein-Neckar Löwen nach 13 Spielen ohne Niederlage auch dem THW Kiel Paroli bieten? Die Antwort fällt beim 17:28 ernüchternd deutlich aus. Die Badener kommen gegen den Branchenprimus zu keiner Zeit ins Spiel und verlieren auch in der Höhe verdient. „Vielleicht waren wir nicht bereit für dieses kleine Finale“, sinniert Abwehrchef Oliver Roggisch nach dieser Klatsche. „Wir haben zwar heute gegen den THW zwei Zähler verloren, aber die gewonnenen Sympathiepunkte nimmt uns keiner mehr“, versucht dagegen Manager Thorsten Storm das bisher Erreichte in den Vordergrund zu stellen.

 

10. Dezember 2012

Die Löwen verpflichten als Ersatz für den verletzten Uwe Gensheimer den isländischen Nationalspieler Stefan Rafn Sigurmannsson.

 

14. Dezember 2012

Der befürchtete Knick nach der Niederlage gegen Kiel bleibt aus. Die Löwen sind schnell wieder in der Erfolgsspur. Dem Rückspiel-Sieg bei Diomidis Argous und der damit verbundenen Qualifikation für die Gruppenphase folgen ein Liga-Erfolg gegen Aufsteiger Essen, der Achtelfinal-Sieg im DHB-Pokal gegen den SC Magdeburg und das 30:25 gegen den TV Neuhausen. 30:2 Zähler lautet die beeindruckende Ausbeute.

 

19. Dezember 2012

Mit dem 34:33-Sieg bei dem HBW Balingen-Weilstetten rammen die Löwen einen weiteren Meilenstein auf ihrem bisherigen Weg ein. Die 32:2 Zähler bedeuten die Herbstmeisterschaft vor dem THW Kiel. Das Märchen geht weiter!

 

26. Dezember 2012

Vor Weihnachten geben die Löwen beim 26:26 gegen Göppingen zwar den dritten Zähler ab, doch da Kiel in Flensburg patzt und die Badener am zweiten Weihnachtsfeiertag mit 27:22 gegen Melsungen gewinnen, gehen sie als Tabellenführer in die WM-Pause. „Unser Team hat sich gefunden und wir wollen weiter angreifen und Kiel so lange wie es geht auf den Fersen bleiben“, formuliert Geschäftsführer Storm die Marschroute für die Rückrunde, in der nun das Champions-League-Ticket das Ziel ist.

 

4. Februar 2013

Kapitän Uwe Gensheimer wird zum „Handballer des Jahres“ gekürt.

 

5. Februar 2013

Das erste Pflichtspiel 2013 endet für die Löwen mit einer Enttäuschung: Das 20:24 in Flensburg bedeutet das Aus im Viertelfinale des DHB-Pokals.

 

13. Februar 2013

Das 24:24 beim TuS N-Lübbecke ist der erste Fleck auf der weißen Auswärtsweste der Löwen, die aber dennoch Erster bleiben.

 

2. März 2013

Das 28:34 gegen den HSV Hamburg bedeuten die Minuspunkte 5 und 6. „Ein gebrauchter Tag, der das bisher Geleistete aber nicht schmälern darf“, sagt Manager Storm.

 

7. März 2013

Abwehrchef Oliver Roggisch verlängert seinen Vertrag bis 2015 und beendet eine längere Hängepartie.

 

10. März 2013

Das 28:25 gegen KIF Kolding-Kopenhagen ist ein großer Schritt zum Gruppensieg in Pool B des EHF-Cups, da die Löwen nach der Hinspielniederlage nun im direkten Vergleich gegen die Dänen die Nase vorn haben.

 

16. März 2013

Die Löwen im Glück und Pech: Andy Schmid rettet den Gelbhemden mit dem letzten Wurf ein 27:27 in Lemgo, im EHF-Cup-Spiel gegen Presov zieht sich Marius Steinhauser einen Kreuzbandriss zu.

 

28. März 2013

Die Auswärtsserie reißt, das 27:30 in Flensburg ist die erste Niederlage in fremder Halle.

 

31. März 2013

Beim Sieg gegen Hannover verletzt sich Oliver Roggisch, fällt sechs Wochen aus und kann mit einem Innenbandanriss im Knie beim 20:20 in Magdeburg nur zuschauen. Die Punkteteilung am Ostersonntag ist dennoch ein Big Point auf dem Weg in die Königsklasse.

 

25. April 2013

Kim Ekdahl Du Rietz gehört zu den Neuzugängen, die bislang voll eingeschlagen haben. Der Schwede verlängert seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2015.

 

27. April 2013

Die Löwen stehen nach dem 27:20 gegen den SC Magdeburg im Final-Four-Turnier um den EHF-Cup in Nantes. „Die Art und Weise, mit der die Niederlage aus dem Hinspiel gedreht wurde, ist einfach phänomenal“, ist Manager Storm nach dem Viertelfinale sichtlich stolz.

 

30. April 2013

Der Kampf im EHF-Cup hat Kraft gekostet, in Berlin kassieren die Löwen ein 26:32, untermauern aber mit Siegen gegen Minden und Essen den zweiten Platz hinter Kiel.

 

14. Mai 2013

Auch im zweiten Kräftemessen mit dem THW Kiel sind die Löwen beim 25:31 chancenlos und müssen dem THW zur 18. Meisterschaft gratulieren. „Wir waren nur die Gäste auf der Party“, sagt Spielmacher Andy Schmid. Uwe Gensheimer gibt nach knapp sechs Monaten sein Comeback.

 

18. Mai 2013

Mit einem 28:22 gegen Frisch Auf Göppingen ziehen die Löwen ins Finale um den EHF-Cup ein. Der erste Titel der Vereinsgeschichte ist zum Greifen nah. Zarko Sesum zieht sich allerdings eine schwere Knieverletzung zu.

 

19. Mai 2013

Es ist geschafft, ein Tag für die Geschichtsbücher! Nach dem 26:24 gegen Nantes sind die Löwen-EHF-Cup-Sieger, Uwe Gensheimer trifft in seinem dritten Spiel nach langer Verletzungspause zehn Mal ins Schwarze. „Ich könnte die ganze Welt umarmen“, schreit Stefan Sigurmannsson seine Freude heraus. „Nun müssen wir uns erstmal eine Vitrine zulegen“, sagt Manager Storm strahlend und unterstreicht die große Bedeutung: „Dieser Pokal hat für uns einen unheimlichen Wert.“

 

28. Mai 2013

Mit dem 32:21 gegen Neuhausen krönen die Löwen auch eine sensationelle Saison in der Liga und qualifizieren sich bereits einen Spieltag vor Saisonende für die Champions League.

 

8. Juni 2013

Saisonfinale gegen den HBW Balingen-Weilstetten. Die Löwen wollen feiern. Mit ihren Partnern, Sponsoren und Fans. Und nach den 60 Minuten auch mit dem Gegner.