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Imposante Reiseroute (BNN)

Kronau/Östringen. Während sich die deutschen Nationalspieler Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki und Oliver Roggisch sowie die anderen EM-Teilnehmer aus den Reihen der Rhein-Neckar Löwen bereits auf das Großereignis im Januar in Serbien vorbereiten, begibt sich Gudmundur Gudmundsson zunächst einmal auf eine imposante Reise. Der Trainer des badischen Handball-Bundesligisten flog gestern von Frankfurt am Main aus in seine isländische Heimat. Dort heiratet „Gudmi“ heute seine Lebensgefährtin, danach geht es direkt weiter nach New York.

In der amerikanischen Metropole wird der 51 Jahre alte Taktikfanatiker am Neujahrstag beim „Big Apple All Star Game“ die Weltauswahl in ihrem Match gegen eine Bundesliga-Auswahl betreuen, ehe der isländische Nationaltrainer am 2. Januar seine Auswahlspieler zur ersten Trainingseinheit vor der EM bittet. „Für mich steht in den nächsten Tagen einiges auf dem Programm“, versichert der Löwen-Coach, dessen Auswahl sich mit einem ungefährdeten 34:25-Erfolg beim Bergischen HC als Tabellenfünfter in die fünfwöchige Liga-Pause verabschiedet hat.

Bevor der kleine Isländer mit den großen Zielen jedoch in Richtung Heimat aufbrach, nahm er sich Zeit, um das vergangene halbe Jahr aus Sicht der Badener Revue passieren zu lassen. „Wir haben sicherlich drei bis fünf Zähler zu wenig. Diese Punktverluste waren total unnötig und tun natürlich weh“, meint Gudmundsson und ergänzt: „Man darf auch nicht vergessen, dass wir in der Vorrunde bereits viele schwere Auswärtsspiele hatten und wegen Verletzungen immer wieder auf Stammspieler verzichten mussten.“

Auch das unglückliche Aus im DHB-Pokal gegen den HSV Hamburg schmerze, versichert Gudmundsson, der sein Team aber weiterhin auf dem richtigen Weg sieht. „Wir haben Fortschritte gemacht“, sagt der Übungsleiter. Torhüter Goran Stojanovic attestiert er eine „überragende Quote“, auch Kapitän Gensheimer sowie Groetzki hätten sich nochmals enorm weiterentwickelt. „Wir konzentrieren uns voll auf die Liga – und den Europapokal“, betont Gudmundsson, der den Gewinn des EHF-Cups als eines seiner Hauptziele ausgibt.

Von Christof Bindschädel