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In der Königsklasse angekommen (Lampertheimer Zeitung)

(br). Der Knoten ist nun auch im internationalen Wettbewerb geplatzt: Die Bundesliga-Handballer der Rhein-Neckar Löwen sind in der Champions League auf die Erfolgsspur gebogen. Die Mannheimer kamen am Samstagnachmittag vor 5800 Zuschauern in der Zlatorag Arena beim slowenischen Vizemeister RK Pivovarna Celje zu einem 28:25 (13:7)-Erfolg und feierten damit im dritten Spiel in der Königsklasse den ersten Sieg. Ob Trainer Gudmundur Gudmundsson die Raubkatzen zum Saisonende verlassen und neuer Nationaltrainer der dänischen Nationalmannschaft wird, könnte sich indes heute entscheiden.

Gensheimer ganz stark

„Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. In der Abwehr haben wir ganz wenig zugelassen“, lobte Gudmundsson und betonte: „Im zweiten Durchgang waren wir zu oft in Unterzahl. Deshalb wurde es noch einmal eng.“ Nationalspieler Uwe Gensheimer erzielte den ersten Treffer der Partie. Kurz danach gelang Patrick Groetzki das 2:0 (2.). Celje kam aber nach zehn Minuten zum Ausgleich – 3:3. Bis zum 4:4 (12.) blieben die Slowenen dran, dann musste der Champions-League-Sieger von 2004 abreißen lassen. Andy Schmid, Gedeon Guardiola und ein Doppelpack des wieder ganz starken Gensheimer bescherten den Mannheimern eine komfortable 8:4-Führung (18.). Die Löwen bauten ihren Vorsprung bis zur Pause sogar noch aus. Torwart Niklas Landin hielt glänzend, kam im ersten Durchgang auf elf Paraden und konnte sich auf sehr aufmerksame Defensivspieler vor ihm verlassen. Celje erzielte drei seiner gerade einmal sieben Treffer im ersten Durchgang per Siebenmeter.

Nach dem Seitenwechsel zogen die Löwen sogar auf 15:8 (34.) und 17:10 (37.) davon. Dann aber mussten die Gäste einige Zwei-Minuten-Strafen hinnehmen. Gedeon Guardiola sah in der 40. Minute sogar die Rote Karte wegen eines Foulspiels. Torhüter Landin konnte nicht mehr an die Leistung des ersten Durchgangs anknüpfen. Celja kam noch einmal auf 18:21 heran (47.). Ganz wichtig waren aber dann in dieser Phase die Treffer von Kapitän Gensheimer und dem Schweden Kim Ekdahl du Rietz zum 23:18 (49.). Der Spanier Isaias Guardiola erhöhte auf 24:19 (51.). Nun hatten die Mannheimer wieder alles im Griff. Näher als auf drei Tore kamen die Slowenen bis zum Schluss nicht mehr heran. „Das war ein wichtiger Sieg, nun wollen wir gegen St. Petersburg nachlegen“, betonte Gensheimer. Am Donnerstag, 20.30 Uhr, empfangen die Löwen das russische Spitzenteam im Sportzentrum Harres in St. Leon-Rot.

Unterdessen ist immer noch nicht klar, was die Pläne von Gudmundur Gudmundsson sind. Der Isländer soll am heutigen Montag in Dänemark als neuer Nationaltrainer vorgestellt werden. Der 52-Jährige verfügt scheinbar über eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2015 laufenden Vertrag bei den Mannheimern. In der letzten Woche hatte Gudmundsson noch betont, dass er noch keine Unterschrift geleistet habe.

Rhein-Neckar Löwen: Landin, Stojanovic (43.-51.); Gensheimer (10/6), Myrhol (6), Ekdahl du Rietz (3), Groetzki (2), I. Guardiola (2), Prodanovoc (1), Manojlovic (1), Karason (1),G. Guardiola (1), Schmid (1), Roggisch, Gorbok, Sigurmannsson.