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In Kiel gibt es für die Löwen nichts zu holen

Kiel. (HW) Jahr für Jahr reisen die Löwen nach Kiel, um endlich die ,,Zebras“ zu erlegen. Und Jahr für Jahr bekommen sie dort einen auf die Mütze und müssen mit eingezogenem Schwanz und ohne Punkte wieder nach Hause fahren. Und so war es auch diesmal. Die altehrwürdige Ostseehalle, die inzwischen Sparkassen Arena heißt, scheint für die Löwen eine uneinnehmbare Festung zu sein, diesmal unterlagen sie vor 10.250 (ausverkauft) Zuschauern mit 29:36 (11:18).
Einziger Lichtblickwar der polnische Rückraumschütze Karol Bielecki, der beim 0:1 die einzige Gästeführung erzielte. Aber alles andere im Spiel der Rhein Neckar Löwen war im ersten Durchgang zappenduster. Zwar war es immer wieder der 2,03 m große Rückraum Hüne, der seine Tore erzielte, doch seine Nebenleute versiebten klarste Torchancen, spielerisch lief in der neuformierten Mannschaft noch gar nichts zusammen und alles deutete bereits nach dem 6:1 in der elften Minute auf ein ähnliches Debakel hin, wie am 26. April bei der 23:37 Niederlage im Halbfinale der Champions League. Doch ganz so schlimm wurde es dann doch nicht. Auch ein Verdienst des neunfachen Torschützen Karol Bielecki.
Zwar sind die Löwen inzwischen, mit ihren Neuverpflichtungen, variabler und eigentlich schwerer auszurechnen. Aber dazu muss erst einmal die spielerische Linie stimmen. Und dies war gestern nicht der Fall. Nach einer Auszeit von Trainer Ola Lindgren schien es besser zu laufen. Bielecki verkürzte den Rückstand mit vier Toren in Folge auf 9:7, doch dann drehten der Meister und Pokalsieger auf und zog bis zur Halbzeit auf 18:11 davon. Bis auf vier Tore Differenz kamen die Löwen noch einmal heran, doch das war es dann auch. Am Ende hieß es 36:29 und war damit deutlich.
Nicht viel leichter wird es für die Löwen im nächsten Spiel, denn dann kommt (18. 9.) mit dem HSV Hamburg ein Meisterschafts Mitfavorit, der im Supercup immerhin Meister Kiel geschlagen hat.
Ohne Abwehrchef Oliver Roggisch von den beginnt vom 13. bis 16. September in Kamen die Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die EM 2010 in Österreich. Bundestrainer Heiner Brand gönnte dem Weltmeister von 2007 ebenso wie Kreisläufer Sebastian Preiß (Lemgo) eine Pause. Das gab der DHB gestern bekannt. Mit dabei sein werden aber die beiden Löwen Michael Müller und Uwe Gensheimer.