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In richtiger Spur

KRONAU. Das Wiedersehen macht in diesem Fall besonders viel Freude: Fast zwei Monate hatten die Rhein-Neckar-Löwen kein Bundesliga-Heimspiel in der SAP-Arena, morgen ist es endlich wieder soweit. Dann kommt die SG Flensburg-Handewitt vorbei (Anpfiff: 19.15 Uhr), nach Einschätzung von Trainer Ola Lindgren ein Konkurrent um den dritten Platz.

Es läuft derzeit richtig rund bei den Löwen. Dem fabelhaften 38:22-Sieg beim TBV Lemgo ließ das Team am Sonntag den 37:29-Erfolg in der Champions-League bei RK Gorenje Velenje folgen. „In Lemgo konnten wir zum ersten Mal über 60 Minuten das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Die aggressive Körpersprache war der Schlüssel. Wir haben Lemgo 60 Minuten lang beherrscht“, betonte Torhüter Henning Fritz, der bei den Ostwestfalen eine großartige Leistung zeigte.
Lag das daran, dass er viele Lemgoer Spieler schon lange aus der Nationalmannschaft kennt? „Nein, ich habe auch schon schlechte Spiele gegen Lemgo gezeigt. Die Abwehr stand sehr gut, wir haben Lemgo stark unter Druck gesetzt“, analysierte Fritz. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, erste Gespräche mit Manager Thorsten Storm und Trainer Ola Lindgren gab es. „Da haben beide Parteien ihre Vorstellungen genannt. Letztlich ist es nun am Verein zu sagen, was passiert. So wie die Mannschaft nun steht, nach all den Veränderungen, kann sie über Jahre oben mitspielen“, sagte Fritz gestern der RHEINPFALZ. Bis Ende des Jahres will er Klarheit haben. Es gibt für ihn ein, zwei andere Optionen.
Dass die Löwen seit 16 Pflichtspielen ungeschlagen sind, das hat ganz sicher auch mit Karol Bielecki zu tun. Der linke Rückraumspieler trifft derzeit, wie er will und glänzt durchaus auch mit guten Anspielen. „Ich arbeite viel mit Ola zusammen, er gibt mir Sicherheit, ich bin gefestigt“, erläuterte der Pole, der nicht immer seine Möglichkeiten bei den Rhein-Neckar-Löwen ausschöpfte. „Es war wichtig, ihm Sicherheit zu geben. Jetzt ist er in der richtigen Spur. Was er in Lemgo spielte, war unglaublich. Er ist voller Selbstvertrauen“, erklärte Coach Ola Lindgren. Viel Selbstvertrauen – und schon läuft es für Bielecki so wie einst beim SC Magdeburg. Ist er gar der derzeit beste Feldspieler der Liga? „Daran denke ich nicht. Ich konzentriere mich auf jedes Spiel. Wir haben eine perfekte At-mosphäre in der Mannschaft“, unterstrich der rothaarige Rückraum-Riese.
Für Kent-Harry Andersson, den Berater der Löwen, ist das Spiel morgen gegen die SG Flensburg-Handewitt kein Spiel wie jedes andere. Andersson war fünfeinhalb Jahre Trainer in Flensburg – bis Dezember vergangenes Jahr. „Das war eine sehr erfolgreiche Zeit. Aber die SG hat mittlerweile eine ganz andere Mannschaft“, sagte Andersson. In Kreisläufer Michael Knudsen sieht der 60-Jährige den zentralen Spieler der Gäste. Oscar Carlén traut er zu, in zwei Jahren der beste rechte Rückraumspieler zu sein. „Wir spielen derzeit auf einem hohen Level, die Abwehr gibt uns Sicherheit“, betonte Lindgren.

Von Udo Schöpfer

 24.11.2009