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Keine Partie wie jede andere

Kronau/Östringen. Ob es für ihn denn ein besonderer Moment sei, wenn morgen Abend (19.15 Uhr/live im DSF) die Rhein-Neckar Löwen die Handballprofis der SG Flensburg-Handewitt in der Mannheimer SAP-Arena empfangen, wird Kent-Harry Andersson in diesen Tagen immer wieder gefragt. Das könne er derzeit wirklich nicht mit Sicherheit sagen, antwortet der sportliche Berater des badischen Bundesligisten stets mit der ihm eigenen Zurückhaltung. „Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass – sobald ich auf der Bank sitze – schon einige Emotionen mehr mit dabei sein werden als sonst“, gibt der Schwede dann doch einen kurzen Einblick in sein Seelenleben.

Denn unter dem Strich ist es für den 60 Jahre alten Handballlehrer eben kein Punktspiel wie jedes andere. Fünfeinhalb Jahre lang arbeitete Andersson als Trainer bei den Norddeutschen, führte die SG 2004 zum Gewinn der deutschen Meisterschaft und holte mit den Norddeutschen dreimal in Folge (2003, 2004, 2005) den DHB-Pokal. Zudem erreichten Andersson und die SG in den Jahren 2004 und 2007 das Finale der Champions League. Zwar stehen in Lars Christiansen, Michael Knudsen und Torhüter Dan Beutler nur noch drei Stützen seiner damaligen Mannschaft bei der SG unter Vertrag, doch das Erfolgsrezept sei noch immer dasselbe. „In Flensburg hat man den eigenen Erfolg schon immer auf das schnelle Spiel aus der Abwehr heraus aufgebaut“, sagt Andersson, der im Dezember 2008 entlassen wurde. „Und genau das müssen wir unterbinden“, betont der 60-Jährige, der von den Löwen-Spielern für das „Vier-Punkte-Spiel im Kampf um Platz drei“ besonders eine schnelle Rückwärtsbewegung einfordert.

Und damit spricht Andersson seinem Landsmann Ola Lindgren geradezu aus der Seele. Der Übungsleiter der Badener hofft, dass seine Schützlinge wie zuletzt beim furiosen Auftritt in Lemgo (38:22) mit breiter Brust in das Duell mit Anderssons Ex-Club gehen. „Wenn die Flensburger hier etwas holen wollen, dann müssen sie schon auf einem ganz hohen Level spielen“, erklärt der Löwen-Coach, dem bei den zurückliegenden Partien seiner Schützlinge besonders imponiert hat, „dass wir endlich Stabilität in unserem Spiel haben“.

Im ersten Liga-Heimspiel in Mannheim seit nunmehr acht Wochen setzen die Löwen besonders auf den Faktor Fans. „Die Mannschaft freut sich darauf, endlich mal wieder zu Hause zu spielen – und sie freut sich auf die tolle Unterstützung von den Rängen“, betont Trainer Lindgren. Für das Duell des Tabellendritten gegen den Liga-Siebten sind bereits über 8 500 Tickets verkauft worden.

Von Christof Bindschädel

 24.11.2009