Veröffentlichung:

Gudmundsson flüchtet in Galgenhumor (BNN)

Mannheim (BG). Die Rhein-Neckar Löwen stehen beim THW Kiel vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Groß sind die Hoffnungen beim Handball-Bundesligisten jedenfalls nicht, dem Tabellenführer heute (19.30 Uhr/Sport1) den ersten Verlustpunkt der Saison beizufügen. Der Fokus der Badener richtet sich ohnehin auf den EHF-Cup. Die Löwen treffen im Viertelfinale auf RK Velenje.

„In Kiel ist es immer schwer, zu gewinnen. Durch unseren stark dezimierten Kader nun sogar noch schwerer,“ gibt sich Trainer Gudmundur Gudmundsson realistisch und flüchtet sich in Galgenhumor: „Die wollen sicherlich auch gegen uns ohne Niederlage bleiben. Wir sollten doch aber einfach mal abwarten, was passiert.“

Noch immer plagen den Coach Personalsorgen. „Krzysztof Lijewski ist nach wie vor verletzt, stellt sich aber in den Dienst der Mannschaft. Das macht nicht jeder“, lobt Geschäftsführer Thorsten Storm den Polen. Börge Lunds Leistenverletzung lässt dagegen offensichtlich immer noch keinen Einsatz zu. Storm selbst weiß allerdings selbst nicht so Recht, was den Norweger von einem Einsatz fern hält. „Da muss man Börge selbst fragen“, erklärt Storm. Zarko Sesum wird weiterhin erst Wochen nach seiner in dieser Woche noch stattfindenden Augenoperation wieder spielen können und Niklas Ruß steht nur im Notfall bereit.

Bei Patrick Groetzki war dieser am vergangenen Samstag beim 39:36-Sieg über Eskilstuna im Achtelfinale des EHF-Pokals gekommen. Nach der EM traten beim deutschen Nationalspieler erneut Probleme am operierten Knie auf. „Ich hoffe, dass es bei Patrick jetzt keinen weiteren Rückschlag gibt. Beim letzten Mal hat er zu früh wieder angefangen“, meinte Storm direkt nach dem Spiel gegen die Schweden und legte dabei die Stirn in Falten. „Dem Knie geht es gut, ich habe keine Probleme“, gab der Rechtsaußen zwei Tage später Entwarnung. Die Auffassung, dass er nach der Operation zu früh wieder spielte, teilt Groetzki mit seinem Chef: „Damals fühlte sich zunächst alles gut an. Außerdem wollte ich zur EM. Im Nachhinein war mein Comeback aber zu früh.“

Bleibt Groetzki ohne Beschwerden, wird Gudmundsson im EHF-Pokal Viertelfinale gegen den slowenischen Spitzenklub RK Velenje sicherlich auf seinen schnellen Flügelflitzer bauen. Zuerst müssen die Löwen am 17./18. März nach Slowenien. Eine Woche später findet das Rückspiel in Mannheim statt. „Das wird keine leichte Aufgabe“, betont Gudmundsson und fügt an: „Die haben seit Jahren eine starke Truppe. Es ist gut, dass das Rückspiel in Mannheim stattfindet.“