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Junglöwen kämpfen in Kiel gegen den Kollaps

U19 erwischt im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft einen gebrauchten Tag

Junglöwen kämpfen in Kiel gegen den Kollaps. U19 erwischt im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft einen gebrauchten Tag.
Junglöwe Magnus Grupe schnuppert HBL-Luft.

Junglöwen kämpfen in Kiel gegen den Kollaps: Im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen die Junioren des THW Kiel erwischten die Gelbhemden alles andere als einen Sahne-Tag – und unterlagen den Hausherren folgerichtig mit 25:29 (12:15). Im Rückspiel am kommenden Samstag (Stadthalle Östringen, Anwurf 19 Uhr) hat das Team von Trainer Daniel Haase ausreichend Zeit, um in ihrem Wohnzimmer – angefeuert von ihrem frenetischen Publikum – die Vier-Tore-Hypothek zu tilgen und den Finaleinzug perfekt zu machen.

„Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gemacht, sondern eines unser schlechteren“, zog Haase nüchtern Bilanz. Seine Jungs fanden schlecht ins Spiel und ließen sich davon überraschen, dass der THW nicht mit seiner gewohnten 5:1-Formation verteidigte, sondern mit einer energisch zupackenden 6:0-Abwehr. Prompt stand es bereits in der achten Spielminute 1:5 aus Sicht der Junglöwen, ein Rückstand, dem die Badener quasi das gesamte Spiel über hinterherhecheln mussten. Und es kam noch schlimmer, denn beim 5:11 (18.) lag der Meister sogar mit sechs Toren im Hintertreffen.

Angeführt von ihrem Kapitän Magnus Grupe bissen sich die Junglöwen zurück und hatten beim 10:13 (24.) wieder Tuchfühlung. Doch die Chancen, nach dem 12:14 (28.) sogar den Anschlusstreffer zu erzielen, wurden ausgelassen. Wie überhaupt den Junglöwen an diesem Nachmittag jegliches Matchglück fehlte, ganz im Gegensatz zu den Hausherren. 

Junglöwen kämpfen in Kiel gegen den Kollaps: 1:6-Lauf kurz vor Crunchtime

Junglöwen kämpfen in Kiel gegen den Kollaps. U19 erwischt im Halbfinal-Hinspiel um die Deutsche Meisterschaft einen gebrauchten Tag.
Szene aus dem Viertelfinal-Duell mit Erlangen.

Nach dem Seitenwechsel bot sich dasselbe Bild. Ein Vier-Tore-Rückstand (15:19, 34.) wurde auf 17:19 verkürzt (37.), ehe ein 6:1-Lauf die Jungzebras auf 18:25 (45.) davonziehen ließ. Die Blicke der zahlreichen mitgereisten Löwen-Fans richteten sich bang auf die Anzeigetafel, denn der THW war im Flow. Die Junglöwen wankten, aber sie zeigten Nehmerqualitäten. Sie bissen zurück und hielten dagegen. Sie fighteten, auch wenn sie selbst am besten spürten, dass an diesem gebrauchten Tag einfach wenig gelingen wollte. 

Den Lauf der Jungzebras zu stoppen und die Crunchtime mit plus zwei zum 25:29-Endstand für sich zu entscheiden, zeugt von großem Kämpferherz und lässt fürs Rückspiel alles offen. „Wir wissen, was diesen Modus ausmacht. Mit Platz 1 in der Meisterrunde haben wir uns fürs Rückspiel das Heimrecht gesichert. Und diesen Vorteil wollen wir nutzen. Wir wissen, was möglich ist, wenn eine proppenvolle Östringer Stadthalle geschlossen hinter uns steht – sie wird uns die erforderlichen fünf Tore besser machen als den THW“, blickte Haase optimistisch voraus. 

In seiner Analyse nach der Partie hatte der Coach, der sich bei den Löwen-Fans für die hingebungsvolle Unterstützung vor Ort bedankte, direkt zahlreiche Stellschrauben ausgemacht, die er in der Trainingswoche justieren wird, um die Weichen erfolgreich für den Finaleinzug zu stellen. Löwen-Fans kommen am Samstag in die Junglöwen-Höhle, zuerst für die U17 (16 Uhr), die dann das Hinspiel in ihrem Halbfinal-Duell mit dem Kieler Nachwuchs bestreitet, und im Anschluss für die U19.

Für die Junglöwen spielten: Luca Berghoffer, Dave Hörnig (beide im Tor) – Philipp Alt, Elias Ciudad-Benitez, Felix Göttler (2), Magnus Grupe (9/2), Lennart Karrenbauer (2), Robin Kull (1), David Móré (6/1), Luca Pabst, Fabian Schwarzer, Theo Sommer (2), Theo Straub (1), Valentin Willner (2). Trainer: Daniel Haase.