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Kantersieg mit WM-Rekord

Deutschland schlägt Uruguay erwartungsgemäß deutlich, Uwe Gensheimer erzielt historische Tore

Löwe Uwe Gensheimer ist jetzt Deutschlands Rekord-WM-Torschütze.

Mit dem erwarteten Kantersieg ist Deutschlands Handball-Nationalmannschaft am Freitagabend in die WM gestartet. Gegen Turnier-Debütant Uruguay setzte sich der haushohe Favorit mit 43:14 (16:4) durch und sicherte sich die ersten beiden Punkte in Gruppe A. Bis auf die Chancenverwertung in Halbzeit eins zeigten die Deutschen keine Schwäche. Löwe Uwe Gensheimer, der sich einige der besagten Fehlwürfe leistete, traf drei Mal und ist damit nun WM-Rekord-Torschütze Deutschlands. Zur zweiten Hälfte machte er Platz für Marcel Schiller.   

Julius Kühn wuchtet das erste WM-Tor für Deutschland in die Maschen (1.). Kurz darauf feiert Uruguay sein erstes Erfolgserlebnis mit einer Parade von Felipe Gonzalez (2.). Der Schlussmann wird schnell zur zentralen Figur der Südamerikaner, hält etliche freie Würfe und liegt zwischenzeitlich bei einer Mega-Quote von 50 Prozent. An der deutlichen Überlegenheit der deutschen Nationalmannschaft ändert das nichts. Während sich die Urus wie erwartet schwertun im Angriff, setzen sich die DHB-Jungs bis zur 13. Minute auf 7:1 ab.

In den kommenden Minuten hat Uruguay seine beste Phase. Gonzalez hält, vorne spielt man die Angriffe lange aus, findet auch die eine oder andere Lücke. Über den linken Flügel gelingt das 11:4 – da scheint die erste Halbzeit noch ganz ordentlich auszugehen für den Turnierneuling (24.). Weil die Deutschen danach aber in der Abwehr wieder mehr Fehler provozieren und vorne eiskalt zuschlagen, steht es zur Pause 16:4. Johannes Bitter steht mit neun Paraden zu diesem Zeitpunkt bei einer sensationellen Quote von 69 Prozent.

Mit erhöhter Effizienz, Silvio Heinevetter im Tor und Fabian Böhm auf der Spitze einer 5-1-Abwehr schraubt Deutschland den Vorsprung in den ersten zehn Minuten nach Wiederbeginn von 12 auf 18 Tore: In Minute 41 steht es 25:7. Kurz darauf sind es beim 27:7 20 Treffer. Die Partie ist längst ein Trainingsspiel im Turnierrahmen, von der Startformation nur noch Sebastian Firnhaber geblieben. Gemeinsam mit Marian Michalczik anstelle von Johannes Golla stellt der Erlanger nun den Innenblock, leistet dort wie schon in der EM-Quali überzeugende Arbeit.

Weil die nicht unter Profi-Bedingungen trainierenden Südamerikaner jetzt auch noch ein Kraftproblem bekommen, wird das Ergebnis immer deutlicher. Rechtsaußen Timo Kastening fliegt nach Ballgewinnen von Tor zu Tor, macht in Minute 50 beim 33:9 seine sechste Bude. Am Ende steht ein auch in der Höhe hoch verdienter Kantersieg.

Deutschlands Torschützen: Kastening 9, Schiller 5/1, Schmidt 5, Knorr 4, Kühn 4, Firnhaber 3, Gensheimer 3, Reichmann 3, Michalczik 2, Böhm 2, Golla 2, Weber 1

Bilder: Sascha Klahn