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Kein Ruhekissen (BNN)

Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen dürfen weiter vom ersten Titel träumen. Der badische Handball-Bundesligist behielt im Halbfinal-Hinspiel des EHF-Pokals gegen FA Göppingen mit 33:32 (15:13) die Oberhand, verpasste dabei jedoch eine bessere Ausgangsposition für das zweite Duell beim schwäbischen Rivalen am kommenden Freitag. Im zweiten Halbfinalduell unterlag der SC Magdeburg gestern zu Hause gegen Dünkirchen HB mit 25:30 (9:13).

„Wir haben uns ein bisschen selbst um den Lohn gebracht“, meinte Trainer Gudmundur Gudmundsson, dessen Auswahl vor offiziell 6 483 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena mehrere hochkarätige Möglichkeiten ausließ. „Zudem haben wir in Überzahl fünf Gegentore bekommen, das sind zu viele“, grantelte der isländische Coach, fügte aber an: „Es war zu erwarten, dass das eine ganz enge Kiste wird.“

Allerdings hatte es danach in der Anfangsphase nicht ausgesehen. Die Löwen waren in der Abwehr bissig, Torhüter Goran Stojanovic sofort auf dem Posten, zudem wurden die eigenen Chancen konsequent genutzt – Michael Müller, zweimal Ivan Cupic und Andy Schmid sorgten bis zur siebten Minuten bereits für eine 4:0-Führung. Doch mit zunehmender Spieldauer fanden die Göppinger in die Partie, da vor allem Bastian Rutschmann über sich hinauswuchs. Der Schlussmann aus Ettlingenweier, der 2005 mit der SG Kronau/Östringen den Aufstieg in die Erste Liga gefeiert hatte, parierte insgesamt 17 Würfe. „Es ist erst Halbzeit. Aber mit dem Ergebnis können wir natürlich sehr gut leben. Zudem können 32 Auswärtstore ein Faktor sein“, sagte der Badener in schwäbischen Diensten, der unter anderem zwei Siebenmeter von Uwe Gensheimer sowie Cupic nach Ablauf der 60 packenden Minuten entschärfte und bereits davor sein Team mit etlichen Glanzparaden im Spiel gehalten hatte. „Es war die richtige Entscheidung, Bastian zu bringen. Er hat uns alle überzeugt“, lobte Gästecoach Velimir Petkovic seinen Keeper.

Zwar lag der Cupverteidiger die meiste Zeit in Rückstand, ließ die Löwen jedoch nicht weiter als mit vier Toren (23:19/42. Minute) davonziehen. „Das Ergebnis ist schon enttäuschend. Aber wir haben es nicht geschafft, uns richtig abzusetzen“, erkannte Müller. „Ich kann mit einem knappen Sieg immer besser leben, als mit einer knappen Niederlage“, stellte Schmid dagegen klar. „Wir müssen das Rückspiel gewinnen, dann sind wir weiter. So einfach ist das“, erklärte der Spielmacher.

„Wir werden alles dafür tun, um auch in Göppingen zu gewinnen“, ergänzte der starke Kreisläufer Bjarte Myrhol. Doch davor wartet bereits morgen die nächste schwere Aufgabe auf die Badener: Im Kampf um Ligapunkte empfangen die Löwen um 20.15 Uhr den TBV Lemgo in der Mannheimer SAP-Arena.

Von Christof Bindschädel